die Mobiliar

MoBees Interview – Walter Funk

Auch Herr Walter Funk gehört zu den Imkern der Mobiliar Affoltern am Albis und betreut ein Bienenvolk der MoBees. Damit wir mehr über die Bienen und vor allem über das Wohlergehen der MoBees erfahren können, durften Reto Nussbaumer und Carmen Hunziker Herrn Funk einige Fragen stellen.

Wie lange sind Sie schon Imker?
Ich bin noch nicht sehr lange Imker, mein Sohn Lukas hat diese Tätigkeit eigentlich von meinem Vater übernommen und nun unterstütze ich ihn. Ich habe meinem Vater oft geholfen. Als ich in Pension ging, habe ich den Imkerkurs gemacht, also vor rund fünf Jahren.

Dann sind Sie mit den Bienen aufgewachsen?
Ja, sogar meine Grossmutter hatte schon Bienen und ihr Bruder ebenfalls.

Mussten Sie den Kurs machen, damit Sie Honig produzieren dürfen?
Nein, es geht vor allem um das nötige Wissen. Und im Kurs lernt man andere Imker kennen. So baut man sich ein Netzwerk auf.

Was bedeuten Ihnen Bienen? Haben Sie einen besonderen Bezug dazu? Oder sehen Sie es als Verpflichtung, da es in der Familie weitergegeben wurde?
Ich mag es natürlich nicht, wenn die Bienen stechen. Aber es ist so, dass die Bienen sehr wichtig für unsere Umwelt sind und sie einen grossen Auftrag haben. Natürlich liebe ich auch den Bienenhonig.

Wie wichtig sind die Bienen für unsere Natur?
Sehr wichtig. Ohne Bienen gäbe es z.B. keine Kirschen. Die Bestäubung ist sehr wichtig, damit Obst und Gemüse überhaupt wächst und gedeiht. In China werden Blüten von Hand bestäubt, da es an gewissen Orten keine Bienen mehr gibt.

Was kann ein einzelner Mensch für die Bienen machen?
Ein einzelner Mensch kann zum Beispiel Bienenhonig aus der Region bzw. der Schweiz essen und ein Bienenhotel für Wildbienen aufhängen.

Kann man spezielle Pflanzen fördern?
Ja, dies kann man. Es ist aber so, dass nicht jede Blume, die schön blüht, bei den Bienen auch beliebt ist. Als Beispiel die Forsythie, dort sieht man nie eine Biene, da diese Gartensträucher keinen Nektar produzieren. Wir haben dieses Jahr eine Bienenweide gepflanzt. Das ist eine Blumenmischung, die speziell abgestimmt ist, sodass das ganze Jahr über etwas blüht.

Wieviel Arbeit ist im Schnitt für die Bienen notwendig?
Im Frühjahr mindestens eine Stunde pro Tag.

Wieviel Honig gibt es?
Das kommt sehr auf das Jahr an. Letztes Jahr war extrem gut, dieses Jahr war mässig.

Wie geht es unserem Bienenvolk?
Anfangs hatten wir leichte Startschwierigkeiten, da die Königin plötzlich verloren war. Es hat etwas gedauert, bis eine neue Königin zugesetzt war. Aber jetzt geht es dem Volk gut.

Wie gross ist unser Bienenvolk?
Wie gross das Volk ist, sieht man vor allem nach dem Winter. Es kommt immer darauf an, wie gut das Volk den Winter überstanden hat. Im Winter sind es natürlich weniger Bienen als im Sommer.

Wie gross ist die Differenz zwischen Winter und Sommervolk?
Um die 20’000 - 30‘000 Bienen.

Gibt es unterschiedlich grosse Völker oder sind diese im Schnitt alle gleich gross?
Nein, nicht alle Völker sind gleich gross, das kommt auf die Königin an.

Wie lange lebt eine Königin? Auch nur solange wie die Arbeiterbienen?
Nein, die Königin lebt länger. Allerdings ersetzt man sie nach einigen Jahren, da sie nicht mehr so viele Eier legt.

Hat sich bei Ihnen auch schon ein Volk geteilt?
Ja, aber ich überlasse dies mehrheitlich der Natur. Jedes Volk hat den natürlichen Trieb sich zu vermehren. Dabei entsteht ein sogenannter Schwarm.