die Mobiliar

Die Mobiliar ermöglicht Schweizer Hagelmessnetz

Freitag, 1. Juni 2018

In der Schweiz entsteht ein weltweit einzigartiges Messnetz, um die Vorhersage von Hagel zu verbessern. Die Mobiliar unterstützt das Vorhaben mit einer Million Franken für die Installation von 80 vollautomatischen Hagelsensoren in hagelintensiven Regionen. 

Hagel verursacht in der Schweiz Jahr für Jahr Millionenschäden an Fahrzeugen, Gebäuden und in der Landwirtschaft und ist hierzulande nach Hochwasser die «zweitteuerste» Naturgefahr. «Die Mobiliar unterstützt das Schweizer Hagelmessnetz im Rahmen ihrer genossenschaftlichen Verantwortung», sagt Patric Deflorin, Leiter Versicherungen und Mitglied der Geschäftsleitung. «Eine effiziente Hagelwarnung soll dazu beitragen, uns alle für das Phänomen Hagel und seine Auswirkungen zu sensibilisieren. Damit sollen Hagelschäden in der Schweiz reduziert werden.»

Hagel tritt kleinräumig auf und ist schwer vorhersagbar. Den Hagel besser zu verstehen, ist das erklärte Ziel des Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern (siehe Kasten) und des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz. Die Messungen am Boden sollen dazu beitragen, Hagelwarnung und -prognose zu verbessern.

In den nächsten Wochen wird die Installation der 80 vollautomatischen Hagelsensoren in Angriff genommen. Zunächst im Emmental und im Entlebuch, danach in den anderen Hagel-Hotspots Jura und Südtessin (siehe Hagelkarte). Diese Hagelsensoren messen Korngrösse, Aufprallenergie und den Zeitpunkt des Hagelschlags. Die Firma inNET Monitoring AG aus Altdorf, die den Hagelsensor entwickelt hat, ist für den Aufbau und die Wartung der Sensoren zuständig.

Einzigartiger Datens(ch-)atz für die Wissenschaft

Mithilfe der Daten aus dem modernisierten Wetterradarnetz ist es zwar möglich, Hagel in Gewitterwolken zu erkennen. Die Überprüfung der Radarhageldaten war bisher kaum möglich, weil dazu benötigte Beobachtungen am Boden fehlen. «Uns interessiert, wo der Hagel ankommt und wie gross die Hagelkörner sind», erklärt Urs Germann, Leiter Radar, Satellitendaten und Nowcasting der MeteoSchweiz. Die seit drei Jahren integrierte Hagelmeldefunktion in der MeteoSchweiz App liefert wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung. «Mit den neuen Hagelsensoren gewinnen wir zusätzlich genaue Informationen über den Hagel.»

Die Kombination aus Wetterradardaten, Beobachtungen aus der Bevölkerung, Hagelschäden an Fahrzeugen und Daten der automatischen Hagelsensoren ist neu und weltweit einzigartig. Die Daten des neuen Messnetzes werden auch in die laufende Hagelforschung am Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern einfliessen und die Wissenschaft einen grossen Schritt voranbringen.

 

Kontakt
Mobiliar: Medienstelle, media@mobiliar.ch, 031 389 88 44
Fachauskünfte Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz: Urs Germann, urs.germann@meteoswiss.ch, 058 460 96 81

Mobiliar Lab für Naturrisiken

Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Mobiliar. Untersucht werden in erster Linie die an Hagel, Hochwasser und Sturm beteiligten Prozesse und die Schäden, die daraus entstehen. Das Mobiliar Lab arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis und strebt Resultate mit hohem Nutzen für die Allgemeinheit an. Die Unterstützung durch die Mobiliar ist Teil des Gesellschaftsengagements der Mobiliar Genossenschaft.

Das Gesellschaftsengagement der Mobiliar

Mit seinem Gesellschaftsengagement folgt das seit 1826 genossenschaftlich verankerte Unternehmen dem Motto «Engagiert für die Schweiz». Die Mobiliar unterstützt unter anderem Forschungsvorhaben an der Uni Bern, der ETH Zürich und der EPF Lausanne. Sie ermöglicht und initiiert neue Projekte in den Bereichen Kunst, Kultur und Nachhaltigkeit, etwa mit dem «Atelier du Futur», dem Sommercamp für Jugendliche rund um die Themen Zukunft und Verantwortung. Die Mobiliar fördert Präventionsprojekte zum Schutz vor Naturgefahren und unterstützt als Hauptpartnerin die Schweizer Wanderwege. Und sie hat eine erfolgreiche Plattform zur Stärkung der Innovationskraft von KMU und NGO aufgebaut, das Mobiliar Forum in Thun und Lausanne

Mehr zum Engagement der Mobiliar: mobiliar.ch/engagement

20 000 Schäden an einem Tag

In den letzten Jahren waren durchschnittlich rund 9000 Mobiliar Kunden von Hagelschäden an ihren Fahrzeugen betroffen. Der Durchschnittsschaden betrug 2800 Franken. Das Jahr 2017 war mit knapp 11 000 gemeldeten Schäden etwas hagelintensiver. Ein Grossteil davon entstand beim Hagelgewitter am 31. Mai 2017 in der Region Thun.

Der bisher grösste Hagelschlag in der Mobiliar Geschichte ereignete sich am 23. Juli 2009, als an einem einzigen Tag alleine 20 000 Fahrzeugschäden gemeldet wurden. Der Schaden an Gebäuden und Autos betrug mehr als 60 Millionen Franken. Schweizweit richtete der Hagelzug Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen und Landwirtschaft von über 300 Millionen Franken an.