Die Mobiliar ermöglicht Schweizer Hagelmessnetz
In der Schweiz entsteht ein weltweit einzigartiges Messnetz, um die Vorhersage von Hagel zu verbessern. Die Mobiliar unterstützt das Vorhaben mit einer Million Franken für die Installation von 80 vollautomatischen Hagelsensoren in hagelintensiven Regionen.
Hagel verursacht in der Schweiz Jahr für Jahr Millionenschäden an Fahrzeugen, Gebäuden und in der Landwirtschaft und ist hierzulande nach Hochwasser die «zweitteuerste» Naturgefahr. «Die Mobiliar unterstützt das Schweizer Hagelmessnetz im Rahmen ihrer genossenschaftlichen Verantwortung», sagt Patric Deflorin, Leiter Versicherungen und Mitglied der Geschäftsleitung. «Eine effiziente Hagelwarnung soll dazu beitragen, uns alle für das Phänomen Hagel und seine Auswirkungen zu sensibilisieren. Damit sollen Hagelschäden in der Schweiz reduziert werden.»
Hagel tritt kleinräumig auf und ist schwer vorhersagbar. Den Hagel besser zu verstehen, ist das erklärte Ziel des Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern (siehe Kasten) und des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz. Die Messungen am Boden sollen dazu beitragen, Hagelwarnung und -prognose zu verbessern.
In den nächsten Wochen wird die Installation der 80 vollautomatischen Hagelsensoren in Angriff genommen. Zunächst im Emmental und im Entlebuch, danach in den anderen Hagel-Hotspots Jura und Südtessin (siehe Hagelkarte). Diese Hagelsensoren messen Korngrösse, Aufprallenergie und den Zeitpunkt des Hagelschlags. Die Firma inNET Monitoring AG aus Altdorf, die den Hagelsensor entwickelt hat, ist für den Aufbau und die Wartung der Sensoren zuständig.
Einzigartiger Datens(ch-)atz für die Wissenschaft
Mithilfe der Daten aus dem modernisierten Wetterradarnetz ist es zwar möglich, Hagel in Gewitterwolken zu erkennen. Die Überprüfung der Radarhageldaten war bisher kaum möglich, weil dazu benötigte Beobachtungen am Boden fehlen. «Uns interessiert, wo der Hagel ankommt und wie gross die Hagelkörner sind», erklärt Urs Germann, Leiter Radar, Satellitendaten und Nowcasting der MeteoSchweiz. Die seit drei Jahren integrierte Hagelmeldefunktion in der MeteoSchweiz App liefert wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung. «Mit den neuen Hagelsensoren gewinnen wir zusätzlich genaue Informationen über den Hagel.»
Die Kombination aus Wetterradardaten, Beobachtungen aus der Bevölkerung, Hagelschäden an Fahrzeugen und Daten der automatischen Hagelsensoren ist neu und weltweit einzigartig. Die Daten des neuen Messnetzes werden auch in die laufende Hagelforschung am Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern einfliessen und die Wissenschaft einen grossen Schritt voranbringen.
Kontakt
Mobiliar: Medienstelle, media@mobiliar.ch, 031 389 88 44
Fachauskünfte Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz: Urs Germann, urs.germann@meteoswiss.ch, 058 460 96 81