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Ratgeber

Nachhaltig investieren: So geht's

Finanziell fürs Alter vorsorgen und gleichzeitig Ihr Geld nachhaltig investieren? Das geht. Wie Sie Ihr Geld nachhaltig anlegen, was Sie dabei beachten sollten und welche Vorteile Ihnen nachhaltige Investitionen bringen, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

  • Lesezeit: 5 Minuten
  • Letztes Update: Juni 2024

Weshalb nachhaltig investieren?

Früh finanziell vorsorgen lohnt sich – egal ob Sie für Ihre Träume sparen, Ihre Liebsten absichern oder sich eine unbeschwerte Pension sichern wollen. Es spielt keine Rolle, ob Sie Ihr Geld über Ihre Bank oder in Form einer Sparversicherung investieren: Mit Ihren Investitionen können Sie nachhaltige Unternehmen unterstützen. Wählen Sie nachhaltige und verantwortungsvolle Anlageprodukte, können Sie nicht nur für sich selbst vorsorgen, sondern auch einen positiven Beitrag für Mensch und Umwelt anstreben. 

Was Sie auch nicht vergessen sollten: Nachhaltig ausgerichtete Unternehmen pflegen hohe ökologische, soziale und ethische Standards. Sie wirtschaften langfristig und minimieren Nachhaltigkeitsrisiken. Nachhaltige Anlagen sind deshalb vergleichbar rentabel wie konventionelle.

Was bedeutet nachhaltig investieren?

Damit Sie die für Sie passende Anlagestrategie wählen können, hilft es zu verstehen, was nachhaltiges Anlegen überhaupt bedeutet. 

Eine allgemeingültige Definition von nachhaltigem Anlegen zu finden ist schwierig. Die Optionen, sein Geld anzulegen, sind vielfältig. Verbindliche Standards sind in der Schweiz noch wenig vorhanden. 

Was sich aber bei nachhaltigen Geldanlagen durchsetzt: Die Kriterien Risiko und Ertrag – die für konventionelle Portfolios weitgehend die Hauptkriterien sind - reichen allein nicht aus. Die Portfoliomanager eines nachhaltigen Fonds gehen weiter und achten darauf, welche sozialen und ökologischen Auswirkungen die Investitionen haben. Sie berücksichtigen zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien.

Welche Nachhaltigkeitskriterien gibt es?

Die Ansätze für nachhaltiges Investieren sind sehr breit. Oft wenden Portfoliomanager die sogenannten ESG-Kriterien an. Das E steht für Environment (Umwelt), S für Social (Soziales) und G für Governance (Unternehmensführung). 

Fondsmanager können verschiedene nachhaltige Investitionsansätze wählen. Hier sind vier Ansätze für nachhaltige Geldanlagen: 

  • Ausschlusskriterien: Firmen, die bestimmte Standards in den Bereichen Menschen- und Arbeitsrechte, Umwelt oder gute Unternehmensführung nicht erfüllen, werden ausgeschlossen. Wir bei der Mobiliar schliessen zum Beispiel alle Unternehmen aus, die mehr als 25% ihres Umsatzes mit Kohle erwirtschaften. 
  • Best in Class: Pro Wirtschaftssektor werden die Unternehmen mit dem besten ESG-Rating ausgewählt. 
  • Thematische Anlagen: Es wird in bestimmte ökologische oder soziale Themen oder Tätigkeiten investiert, die zu nachhaltigen Lösungen beitragen – zum Beispiel Unternehmen, die für sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen oder für bezahlbare und saubere Energie einstehen.  
  • Klima-Ausrichtung: Das Portfolio wird fortlaufend in Bezug auf Treibhausgasausstoß optimiert. So soll es einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele von Paris leisten.

Wir bei der Mobiliar wenden verschiedene Kriterien für unseren nachhaltigen Fonds an. Im Bereich der thematischen Anlagen bilden die von den Vereinten Nationen (UN) veröffentlichten Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, «SDGs») das zentrale Element des Fonds. Auch die Meinung unserer Kund:innen ist uns wichtig: Bei uns können die Anlegenden mindestens alle zwei Jahre abstimmen, welche SDG-Themen ihnen am wichtigsten sind. 

Mehr zur Auswahl der Unternehmen

Nachhaltiges Anlegen kann auch bedeuten, in gewisse Institutionen oder Branchen bewusst nicht zu investieren. Auch bei der Mobiliar haben wir klare Ausschlusskriterien.

Mehr zu den Ausschlusskriterien

Wie nachhaltig investieren? Darauf sollten Sie achten

Der erste Schritt ist gemacht: Sie haben sich für eine nachhaltige finanzielle Vorsorge entschieden. So gehen Sie nun am besten vor, wenn Sie Ihr Geld nachhaltig investieren wollen: 

  1. Persönliche Werte erkennen 
    Bevor Sie sich für eine bestimmte Anlagestrategie entscheiden, stellen Sie sich am besten die Frage: Was sind meine Werte und Überzeugungen? Für welche Nachhaltigkeitsthemen und Branchen möchten Sie besonders einstehen? Nachhaltigkeit schliesst verschiedenste Handlungsfelder mit ein. Armut beenden, CO2-Ausstoss reduzieren oder hochwertige Bildung fördern sind nur einige davon. Finden Sie für sich heraus, welche sozialen, ökologischen oder ethischen Ziele Ihnen besonders wichtig sind.  
  2. Ausschlusskriterien festlegen 
    Genauso wichtig: Entscheiden Sie für sich, welche Sektoren Sie gezielt nicht unterstützen möchten. Gibt es kontroverse Unternehmen, hinter deren Tätigkeiten Sie nicht stehen können?  
  3. Optionen prüfen 
    Nun haben Sie Ihre persönlichen Werte und Ausschlusskriterien festgelegt. Gleichen Sie diese mit den Nachhaltigkeitsmerkmalen der Fonds ab, die Sie interessieren. Klar: Eine 100-prozentige Übereinstimmung zwischen Ihren Kriterien und denjenigen des Fonds ist schwierig zu finden. Wählen Sie deshalb den Fonds, der am meisten mit Ihren Werten übereinstimmt.

Welche Optionen haben Sie, Ihr Geld nachhaltig zu investieren?

Nun wissen Sie, worauf Sie bei einer nachhaltigen finanziellen Vorsorge achten sollten. Diese Optionen haben Sie als Privatperson, Ihr Geld nachhaltig zu investieren: 

Nachhaltige Fonds

Immer mehr nachhaltige Fonds stehen auf dem Markt zur Verfügung. Diese unterscheiden sich zum Teil stark. Es lohnt sich deshalb, ihren jeweiligen Nachhaltigkeitsansatz genau anzuschauen. Die Vorteile nachhaltiger Fonds: Schon mit einem kleinen Betrag können Sie Ihr Geld breit diversifiziert anlegen. Zudem wird Ihr Geld professionell verwaltet – oft von Anbietern, die in der Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien schon viel Erfahrung mitbringen. Und: Als finanzielle Vorsorge können Sie einen Fonds flexibel in Ihre Säule 3a oder Säule 3b integrieren – etwa in Form einer wandelbaren Sparversicherung.

Direktanlagen

Sie können direkt in Aktien und Obligationen von Unternehmen investieren, die mit ihren Produkten und Verhalten diejenigen Nachhaltigkeitsziele verfolgen, die Ihnen wichtig sind. Der Vorteil: Sie können sich Ihr persönliches Wunschportfolio zusammenstellen. Dabei ist wichtig, dass Sie sich ausgiebig mit den Unternehmen und ihren Tätigkeiten auseinandersetzen. Leider sind Nachhaltigkeitsratings aber oft nur bedingt öffentlich verfügbar. Ebenfalls wichtig: Für die Investition in Aktien und Obligationen sollten Sie eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen. Direktanlagen können riskanter sein als Fondsanlagen, wenn Sie zu wenig diversifiziert sind. 

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