Verantwortungsvolles Anlegen im Mobiliar Asset Management
Die Prinzipien des verantwortungsvollen Anlegens beruhen auf den genossenschaftlichen Werten der Mobiliar und gelten für alle durch das Mobiliar Asset Management verwalteten Vermögen im gleichen Masse. Die Mobiliar strebt einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung an und übernimmt wirtschaftliche, soziale, ökologische und kulturelle Verantwortung.
Das Mobiliar Asset Management setzt diese Bestrebung durch verantwortungsvolle Investitionen in den einzelnen Anlageklassen um. Um einen Beitrag zu einem nachhaltig gestalteten globalen Finanzsystem zu leisten, verpflichtete sich die Mobiliar mit der Unterzeichnung der UN Principles for Responsible Investment (UN PRI) zur Umsetzung der darin festgelegten sechs Prinzipien. Die Mobiliar nimmt zudem Einsitz in der Arbeitsgruppe «Responsible Investment» des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV) und ist Gründungsmitglied von Swiss Sustainable Finance (SSF).
In Bezug auf nachhaltige Anlagen verfolgt das Mobiliar Asset Management unter anderem die folgenden Ansätze:
Ausschlussliste
Die Mobiliar ist seit 2018 Mitglied des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK). Auf der Anlageseite nehmen wir, das Mobiliar Asset Management, deshalb Unternehmensausschlüsse gemäss den «SVVK-Empfehlungen zum Ausschluss» systematisch vor. In dieser Liste empfiehlt der SVVK seinen Mitgliedern den Ausschluss von Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit wegen ihrer Produkte (z.B. kontroverser Waffen) als auch wegen ihres Geschäftsgebarens im Widerspruch zur normativen Basis des SVVK stehen und bei denen auch Engagement-Massnahmen nicht zu einer Lösung bestehender Nachhaltigkeitsprobleme führen konnten (verhaltensbasierte Ausschlüsse).
Die SVVK-Ausschlussliste ist für uns die Grundlage für alle Ausschlüsse bei Direktanlagen. Auch bei der Auswahl von Drittfonds spielt sie eine gewichtige Rolle. Bei Direktanlagen schliessen wir zudem Investitionen in Waffen, Kohle, kontroverse Energie und Pornographie ab einem bestimmten Anteil aus. Bei Drittfonds bevorzugen wir Fonds, die möglichst umfassend die Ausschlussthemen berücksichtigen. Folgende Tabelle zeigt diese Ausschlussthemen:
Mobiliar Ausschlussthemen | Angewendetes Kriterium |
---|---|
Verhalten / Kontroverse Waffen (gemäss SVVK Ausschlussempfehlung) | Verhaltensbasierte Ausschlüsse (Dialog nicht erfolgreich), aktiv in Personenminen, Streumunition oder Nuklearwaffen ausserhalb des NPT* |
Waffen | >20 Prozent Umsatz aus Waffengeschäftstätigkeit oder Unternehmen, die gemäss Global Industry Classification Standard (GICS) als “Aerospace & Defense” definiert werden. |
Kohle | >25 Prozent Umsatz aus Kohle oder Expansionspläne im Bereich Energie, Mining oder Infrastruktur |
Kontroverse Energie | >50 Prozent aus unkonventioneller Produktion (bspw. Fracking, Ölsandgewinnung oder Bohrungen in der Arktis) mit Ausnahme von Unternehmen, die gemäss Urgewald als «Investor» oder «Industrie» definiert werden |
Pornographie | >5 Prozent Umsatz aus Erwachsenenunterhaltung |
* Non-Proliferation Treaty (Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen – auch bekannt als Atomwaffensperrvertrag)
Integration von Nachhaltigkeitskriterien (ESG)
In den Anlageentscheidungsprozessen berücksichtigen wir die ökologischen und gesellschaftlichen Kriterien der etablierten ESG-Ratingagentur Inrate.
Bei der aktiven Titelselektion sind Nachhaltigkeitskriterien (ESG) aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Gesellschaft (Social), Arbeitsbedingungen und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) ein fester Bestandteil des Selektionsprozesses. Bei der Auswahl von Drittfonds achten wir darauf, dass eine sinnvolle und vor allem nachvollziehbare Integration von Nachhaltigkeitskriterien in diesen Fonds umgesetzt wird.
Stewardship
Stewardship bezieht sich auf die Verantwortung gegenüber den Kundinnen und Kunden des Mobiliar Asset Management, aktiv an der Verwaltung und Überwachung der Investments teilzunehmen, um langfristig Mehrwert zu generieren. Dabei ermöglicht es Stewardship nicht nur, Risiken zu reduzieren, sondern zielt auch darauf ab, die Geschäftspraktiken der investierten Unternehmen zu verbessern. Stewardship wird in zwei Teile unterteilt: Stimmrechtsausübung und dialogbasiertes Engagement.
Stimmrechtsausübung
Das Mobiliar Asset Management übt die Stimmrechte bei allen direkt gehaltenen Aktien basierend auf unabhängigen Empfehlungen aus. Die Ausübung der Stimmrechte erfolgt unter Berücksichtigung der Recherchen des unabhängigen Unternehmens ISS (Institutional Shareholder Services Inc.). Darin sind auch ESG-Kriterien ein wichtiger Bestandteil. Entsprechend können wir bezüglich Nachhaltigkeitsthemen Einfluss auf Unternehmen nehmen. Bei indirekten Anlagen prüfen wir jeweils, ob die Stimmrechte ausgeübt werden.
Engagement
Für die Engagement-Aktivitäten ist für uns die Mitgliedschaft beim Schweizer Verein für Verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK) grundlegend. Der SVVK setzt auf kollaboratives Engagement. Dabei setzt sich der Verein im Auftrag der Mitglieder für die Verhaltensverbesserung von Unternehmen bezüglich Nachhaltigkeitsthemen ein. Der Fokus liegt dabei auf dem Dialog von Unternehmen, die nicht im Einklang mit der normativen Basis des SVVK, also den schweizerischen Normen und Werten zu Nachhaltigkeitskriterien, stehen. Darüber hinaus führt der SVVK thematische Engagements aus, wie etwa den Klimadialog. Ausgehend von einem seit 2018 bestehenden Dialog mit den für die Klimatransition zentralen Industrien wie Stahl, Zement und Energie, lancierte der SVVK im Jahr 2023 ein eigenes Engagement mit Anbietern von Schweizer Immobilienfonds. Parallel dazu wurde eine eigene Climate Stewardship Policy verabschiedet. Im Jahr 2024 wurde der Dialog im Hinblick auf «Climate and Nature Transition of Financial Institutions» erweitert.
Klimaausrichtung
Durch das Bekenntnis der Mobiliar Asset Management zum Pariser Klimaabkommen gewinnen Klimaaspekte zusätzlich an Relevanz. Zur Reduktion von Klimarisiken, und dabei insbesondere Transitionsrisiken, haben wir für direkt gehaltene Unternehmensanleihen, Aktien Welt und Aktien Schweiz Absenkungsziele definiert. Wir verfolgen das Ziel bis 2030 die CO2e-Emissionen in diesen Portfolios gegenüber dem Basisjahr 2018 um 50 Prozent zu reduzieren. Bis 2050 sollten die Emissionen um 84 Prozent reduziert werden – dies im Einklang mit dem jüngsten IPCC-Netto-Null-Szenario.
Das Mobiliar Asset Management verwendet Unternehmens-CO2e-Daten von MSCI ESG. Diese ermöglichen es, Klimaauswirkungen und -risiken sowie die finanzierten CO2e-Emissionen der Anlagen zu messen.
Als Messgrösse für die CO2e-Emissionen wird die Weighted Average Carbon Intensity (WACI) verwendet. Die WACI, also die gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität, normalisiert die Emissionen der einzelnen Bestandteile eines Portfolios anhand des Umsatzes der jeweiligen Unternehmen.
Die Klimaausrichtung ist auch integraler Bestandteil unserer Immobilien-Strategie. Indem bei den direkten Immobilien der Ausbau erneuerbarer Energieträger gefördert und die Energieeffizienz der Gebäude verbessert wird, kann der ökologische Fussabdruck des Immobilienportfolios reduziert werden. Dabei orientieren wir uns an einem langfristigen Absenkungspfad, der als Hilfsmittel zur Steuerung der Investitionsplanung dient. Die Nachhaltigkeitsbemühungen der indirekten Immobilienanlagen überprüfen wir regelmässig. Darüber hinaus suchen wir den Dialog mit den verschiedenen Anbietern, um Anforderungen und Verbesserungsvorschläge zu platzieren.
Thematische nachhaltige Anlagen
Mit dem Mobilière Community Sustainable Goals Fund bieten wir unseren Kunden zudem einen thematischen nachhaltigen Ansatz an. Der Fonds fokussiert auf Anlagen, die zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele „Sustainable Development Goals (SDGs)“ beitragen.