Verantwortungsvolles Anlegen der Mobiliar
Das verantwortungsvolle Anlegen beruht auf den genossenschaftlichen Werte der Mobiliar und gilt für alle unsere verwalteten Vermögen im gleichen Masse. Die Mobiliar strebt unter Wahrung der genossenschaftlichen Grundwerten eine positive Wirkung auf die nachhaltige Entwicklung an.
Dies geschieht durch verantwortungsvolle Investitionen in den diversen Anlageklassen unserer Kapitalanlagen. Um einen Beitrag zu einem nachhaltig gestalteten globalen Finanzsystem zu leisten, verpflichtete sich die Mobiliar mit der Unterzeichnung der UN Principles for Responsible Investment (PRI) zur Umsetzung der darin festgelegten sechs Prinzipien. Die Mobiliar nimmt zudem Einsitz in der Arbeitsgruppe «Responsible Investment» des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV) und ist Gründungsmitglied von Swiss Sustainable Finance (SSF).
Unser Ansatz im verantwortungsvollen Anlegen beruht insbesondere auf den folgenden vier Schwerpunkten.
Engagement
Für unsere Engagement Aktivitäten setzen wir auf unsere Mitgliedschaft beim Schweizer Verein für Verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK). Der SVVK wurde im Dezember 2015 von bedeutenden Schweizer institutionellen Investoren gegründet und bezweckt die Unterstützung der Mitglieder bei der Umsetzung derer Strategien im Bereich des verantwortungsvollen Anlegens. Der Verein setzt dabei auf kollaboratives Engagement und Ausschlüsse (siehe nächster Abschnitt). Beim Engagement setzt sich der Verein im Auftrag der Mitglieder im Dialog mit Unternehmen für die Verhaltensverbesserung zu Nachhaltigkeitsthemen ein. Dabei liegt der Fokus auf dem Dialog mit Unternehmen, welche nicht im Einklang mit der normativen Basis des SVVK, also den schweizerischen Normen und Werte zu Nachhaltigkeitskriterien, stehen. Zusätzlich gibt es im Dialog jeweils thematische Engagements für besondere Schwerpunkte in gewissen Sektoren und Branchen.
Zum Thema Klima stand der SVVK beispielsweise mit 27 Unternehmen vom Sommer 2021 bis Ende 2023 im Dialog. Basierend auf dem Kriterium der «Materialität», d.h. der Relevanz der Geschäftsaktivitäten dieser Unternehmen für den Klimawandel, wählte der SVVK 20 führende Energieversorger und -produzenten für ein Engagement aus. Forschung und Erfahrung haben gezeigt, dass der inländische Markt besonders aufgeschlossen ist für den Dialog. Aufgrund des zweiten Kriteriums «Einfluss» wurde deshalb der Dialog zum Thema Klima auch mit sieben Schweizer Unternehmen gesucht. Die Engagement-Ziele variieren je nach Ausrichtung der Unternehmen. Der Fokus kann auf der Transition und der Senkung der Emissionen liegen, aber auch auf der Adressierung der Lobbyingaktivitäten der Unternehmen oder allgemein auf mehr Offenlegung. Mehr Informationen zum aktuellen Klima-Dialog sind auf der Webseite des SVVK verfügbar.
Ausschlussliste
Als Mitglied des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK) nimmt die Mobiliar Unternehmens-Ausschlüsse gemäss den "SVVK-Empfehlungen zum Ausschluss" systematisch vor. In dieser Liste empfiehlt der SVVK seinen Mitgliedern den Ausschluss von Unternehmen deren Geschäftstätigkeit aufgrund ihrer Produkte (z.B. kontroverse Waffen) als auch ihres Geschäftsgebarens im Widerspruch zur normativen Basis des SVVK stehen und bei denen auch Engagement-Massnahmen nicht zu einer Lösung bestehender Nachhaltigkeits-Probleme führen konnten.
Die Ausschlussempfehlung von Unternehmen des SVVK bildet die Grundlage für alle Mobiliar Ausschlüsse bei Direktanlagen und die Minimalanforderung bei der Auswahl von Drittfonds. In den Direktanlagen in Aktien und Unternehmens-Obligationen von der Mobiliar schliessen wir zudem Investitionen in Waffen, Kohle, Kontroverse Energie und Pornographie aus. Bei Drittfonds bevorzugen wir Fonds, die möglichst umfassend unsere Ausschlussthemen berücksichtigen. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Mobiliar Ausschlussthemen.
Mobiliar Ausschlussthemen | Angewendetes Kriterium |
---|---|
Verhalten / Kontroverse Waffen (gemäss SVVK Ausschlussempfehlung) | Verhaltensbasierte Ausschlüsse (Dialog nicht erfolgreich), aktiv in Personenminen, Streumunition oder Nuklearwaffen ausserhalb des NPT* |
Waffen | >20 Prozent Umsatz aus Waffengeschäftstätigkeit oder Unternehmen, die gemäss Global Industry Classification Standard (GICS) als “Aerospace & Defense” definiert werden. |
Kohle | >25 Prozent Umsatz aus Kohle oder Expansionspläne im Bereich Energie, Mining oder Infrastruktur |
Kontroverse Energie | >50 Prozent aus unkonventioneller Produktion (bspw. Fracking, Ölsandgewinnung oder Bohrungen in der Arktis) mit Ausnahme von Unternehmen, die gemäss Urgewald als «Investor» oder «Industrie» definiert werden |
Pornographie | >5 Prozent Umsatz aus Erwachsenenunterhaltung |
* Non-Proliferation Treaty (Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen – auch bekannt als Atomwaffensperrvertrag)
Integration von Nachhaltigkeitskriterien
In unsere Anlageentscheidungsprozesse integrieren wir die ökologischen und gesellschaftlichen Kriterien aus ESG-Ratings und Klimadaten von etablierten ESG-Research und -Ratingagenturen wie Inrate und ISS.
Integration von ESG-Ratings
Bei der aktiven Titelselektion sind die Nachhaltigkeitskriterien (ESG) von Inrate aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Gesellschaft (Social), Arbeitsbedingungen und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) ein fester Bestandteil unserer Selektionsprozesse. Diese Nachhaltigkeitskriterien stellen sicher, dass wir uns bei der Analyse auf den effektiven Impact, der ein Unternehmen mit seinem Wirtschaften hat, abstützen. Dabei ist es für uns nicht nur wichtig, was das Unternehmen in der Vergangenheit gemacht hat, sondern auch, wie engagiert es ist sich zu transformieren und damit positiv zu Nachhaltigkeitsthemen beizutragen.
Integration von Klimadaten
Um die Klimarisiken der direkt gehaltenen Obligationen- und Aktienanlagen besser erfassen zu können, verwendeten wir die C02-Daten vom Institutional Shareholder Services (ISS). Das ist ein weiterer Meilenstein im Bestreben der Mobiliar, für ihre Kapitalanlagen bis 2050 ein Netto-Null-kompatibles Portfolios zu erreichen.
Stimmrechtsausübung
Wir üben bei allen direkt gehaltenen Aktien, basierend auf unabhängigen Empfehlungen, unsere Stimmrechte aus. Damit fördern wir Nachhaltigkeitsthemen bei Unternehmen. Bis Ende 2023 haben wir uns bei Schweizer Aktien auf die Empfehlungen von Inrate und bei ausländischen Aktien auf die Empfehlungen von ISS gestützt. Ab 2024 werden wir uns für Schweizer Aktien ebenfalls ausschliesslich auf die Empfehlungen von ISS stützen.