Frau in der S Bahn arbeitet am Computer
Mann sitzt mit Laptop auf dem Sofa, Frau auf der Armlehne und schaut auch auf den Laptop.
Ein Mann im Büro wirkt geschäftig. Er telefoniert.
Eine Frau sitzt auf einem roten Stuhl in einem Wartebereich eines Unternehmens und liest über Cybersicherheit. Sie hat vor sich einen geöffneten Laptop.
Klare Verantwortlichkeiten in der IT helfen, Sicherheitslücken zu verhindern.
Studie 2024

Ist die Schweiz gut gegen Cyberangriffe gewappnet?

Zwischen Sicherheit und Bedrohung: Rund 1200 Privatpersonen, 500 KMU und 400 IT-Dienstleistende wurden zum Thema Sicherheit im Internet und Cyberrisiken befragt. 

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Und wie steht es um Ihre Cybersicherheit?

Die wichtigsten Studienresultate auf einen Blick

Die grosse Cyberstudie, an der auch die Mobiliar beteiligt war, zeigt die digitale Kluft zwischen Fachpersonen wie IT-Dienstleistenden und der Schweizer Bevölkerung sowie KMU. IT-Dienstleistende schätzen das Sicherheitsrisiko deutlich höher ein als Schweizer:innen und KMU. Sie warnen vor einer zu grossen Sorglosigkeit und empfehlen verstärkte Schulungen und organisatorische Massnahmen. 

Wie sicher fühlen Sie sich vor Cyberangriffen?

Über die Hälfte der KMU (57%) fühlen sich sicher vor Cyberangriffen, während nur 7% sich unsicher fühlen. IT-Dienstleistende schätzen das Risiko für KMU jedoch viel höher ein und warnen vor Sorglosigkeit.  

Privatpersonen fühlen sich ähnlich sicher wie die KMU, aber jüngere Menschen sind unsicherer als ältere. 

Unterschiede im Sicherheitsgefühl

Im Zusammenhang von Cyberrisiken ist das Sicherheitsgefühl entscheidend, da es das Verhalten und die Bereitschaft beeinflusst, Zeit und Ressourcen in Sicherheitsmassnahmen zu investieren. 

KMU fühlen sich sicher, unterschätzen jedoch das Risiko von Cyberangriffen

Über die Hälfte der befragten KMU (57%) fühlen sich eher oder sehr sicher vor Cyberkriminalität, während nur eine kleine Minderheit (7%) sich eher oder sehr unsicher fühlt. Das Risiko eines Cyberangriffs innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre, der den Betrieb mindestens einen Tag ausser Kraft setzt, wird von nur rund 12% der befragten Unternehmen als eher oder sehr hoch eingeschätzt. 

IT-Dienstleistende warnen: KMU unterschätzen das Cyberrisiko massiv

IT-Dienstleistende fühlen sich signifikant sicherer (4.0 auf der Fünferskala) als KMU (3.6). Sie schätzen das Risiko eines Cyberangriffs für Schweizer KMU jedoch viel höher ein (68% vs. 12%). Dies zeigt eine Diskrepanz zwischen der Selbstwahrnehmung der KMU und der Einschätzung der  IT-Dienstleistenden, die das Risiko für KMU als deutlich höher ansehen. 

30- bis 39-Jährige fühlen sich unsicherer vor Cyberangriffen als ältere Generationen

72% der befragten Privatpersonen machen sich selten Sorgen, auf Onlineshops oder Buchungsplattformen betrogen zu werden. Innerhalb der Bevölkerung gibt es signifikante Unterschiede: Die 30- bis 39-Jährigen fühlen sich unsicherer (3.3) als die über 65-Jährigen (3.6). Dies könnte darauf hinweisen, dass jüngere Menschen, die mehr Online-Geräte besitzen, sich der Risiken bewusster sind. 

Fazit vom Experten

Simon Seebeck – Leiter Kompetenzzentrum Cyber Risk – zeigt auf, dass Cyberangriffe uns alle betreffen.

  • KI spricht auch Dialekt

    «Künstliche Intelligenz wird von Cyberkriminellen eingesetzt, um Cyber-Attacken zu verkürzen und zu skalieren. Betrugsversuche werden sogar in Mundart gemacht!»

  • Augen auf beim Online-Kauf

    «Betrug beim Online Shopping ist weit verbreitet. Häufige Schadenfälle sind z. B. Kreditkartenmissbrauch oder die unerlaubte Beschaffung von sensiblen Daten.»

  • Wen kümmert's?

    «Die Studie zeigt, KMU wünschen sich bessere Informationen. Trotzdem haben rund die Hälfte aller Schweizer KMU keine Stelle oder Funktion, die sich um die Cybersicherheit kümmert.»

  • Target: Gen Z

    «Ein Cyberangriff hat oft finanzielle Schäden zur Folge. Erstaunlich hoch ist der Anteil bei der Gen Z. Die 18- bis 29-Jährigen sind doppelt so häufig von Cyberangriffen betroffen als ältere Generationen.»

  • Cyberangriffe sind häufiger

    «Physische Einbrüche betrafen 2023 etwas mehr als 1% der Schweizer Haushalte. Die Studie zeigt, Cyberangriffe treten häufiger auf: 4 bis 5% der Befragten wurden Opfer von Cyberkriminalität.»

Welche Massnahmen setzen Sie um, um sich vor Cyberangriffen zu schützen?

KMU setzen mehr auf technische Massnahmen wie Passwortmanager und Firewalls, vernachlässigen aber oft organisatorische Massnahmen wie Schulungen.  IT-Dienstleistende empfehlen dringend mehr Schulungen und bessere organisatorische Massnahmen.  

Privatpersonen, die gut informiert sind, führen regelmässiger Updates und Backups durch und verwendet verschiedene Passwörter. 

Wissen schützt

Gut informierte Personen und Unternehmen verhalten sich sicherer, was zeigt, dass mit Schulungen und eigenständigem Informieren, die Cybersicherheit erhöht werden kann.

KMU setzen technische Massnahmen besser um als organisatorische

Technische Massnahmen werden besser umgesetzt als organisatorische. Es gibt Verbesserungspotential bei der Nutzung von Passwortmanagern (37%) und biometrischen Daten (34%). Regelmässige Mitarbeiterschulungen werden von 32% umgesetzt. 

Weiteres Verbesserungspotential wird bei der Implementierung von Sicherheitskonzepten (25%) und Sicherheitsaudits (19%) genannt.

IT-Dienstleistende fordern mehr Schulungen und organisatorische Massnahmen

IT-Dienstleistende empfehlen, die Sicherheit ernster zu nehmen (43%) und das Personal zu schulen (29%). Sie sehen Herausforderungen in Personal-Schulungen (25%) und dem Mangel an Fachpersonal (21%). Dies zeigt, dass  IT-Dienstleistende die Notwendigkeit von Schulungen und organisatorischen Massnahmen stärker betonen als KMU. 

Bessere Information und Schulung erhöhen die Cybersicherheit der Bevölkerung

Fast zwei Drittel (62%) der Bevölkerung wären gerne besser informiert. Gut Informierte führen Updates schneller durch, verwenden mehr verschiedene Passwörter und führen eher regelmässige Backups durch. Dies zeigt, dass sowohl KMU als auch die Bevölkerung von besserer Information und Schulung profitieren würden, um ihre Cybersicherheit zu erhöhen. 

Positive Grundstimmung trotz digitaler Kluft

Auch in diesem Jahr unterstreichen die Studienergebnisse die Bedeutung von Bildung, Sensibilisierung und gezielten Massnahmen, um Privatpersonen und Unternehmen besser auf die digitale Zukunft vorzubereiten. 

Digitale Grundkompetenz

Wir sprechen von digitaler Grundkompetenz, wenn Personen grundlegende Fähigkeiten wie beispielsweise im Internet nach Informationen suchen, Versenden von Nachrichten via WhatsApp oder Updates durchführen besitzen. 

Die digitale Grundkompetenz hat einen signifikanten Einfluss auf den Informationsgrad und das Verhalten in Bezug auf Cybersicherheit. 

Wie die Schweiz mit der Digitalisierung umgeht

Laut dem «Mobiliar DigitalBarometer Schweiz 2024» haben 31% der Schweizer Bevölkerung Mühe, im digitalen Alltag zurechtzukommen. Diese Kompetenzlücken variieren signifikant nach Bildung, Alter und Einkommen. Personen mit tiefer Bildung, hohem Alter oder geringem Einkommen sind stärker betroffen. 

Trotz der Kompetenzlücken fühlen sich 82% der Bevölkerung eher oder vollkommen in der Lage, mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten. Dies zeigt eine Diskrepanz zwischen der gefühlten Inklusion und den faktischen Kompetenzlücken. 

Informationsgrad bestimmt Verhalten

Gut informierte Personen verhalten sich sicherer, was zeigt, dass eine höhere digitale Grundkompetenz zu einem besseren Verständnis der Risiken und einem sichereren Verhalten führt. Die jüngste Altersgruppe, die die höchste digitale Grundkompetenz aufweist, fühlt sich besser gerüstet für digitale Transformationsprozesse. 

Ein höherer Informationsgrad bei KMU führt zu einer besseren Einschätzung der Risiken und einer proaktiveren Umsetzung von Sicherheitsmassnahmen. IT-Dienstleistende, die über eine höhere digitale Grundkompetenz verfügen, betonen die Notwendigkeit von Schulungen und organisatorischen Massnahmen stärker. 

Die Cyberversicherungen der Mobiliar

Heute schon richtig absichern

Die Realität zeigt: Nach einem Cyberangriff entstand bei fast drei Vierteln (73%) der KMU ein finanzieller Schaden. Und bei mehr als einem Viertel (27%) gingen Kundendaten verloren.  Mit der Cyberversicherung der Mobiliar sind Sie im Ernstfall optimal abgesichert und können sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren. 

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Alle Studienergebnisse

Die Resultate der Cyberstudie 2024 in einer übersichtlichen Grafik dargestellt. 

Studiendesign 2024

Repräsentative Studie der Deutsch-, französischen und italienischen Schweiz mit drei Zielgruppen: 

  • 526 KMU mit 1-49 Mitarbeitenden
  • 401 IT-Dienstleistungsunternehmen
  • 1247 Personen zwischen 18 bis 79 Jahren

Telefonische Befragung während dem Zeitraum von 4. Juli bis 5. August 2024. 

Die Befragung wurde von einer Projektgruppe in Auftrag gegeben, die aus Mitarbeitenden von Die Mobiliar, digitalswitzerland, der Allianz digitale Sicherheit Schweiz, der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW und der Swiss Internet Security Alliance SISA bestand.