Präventionsprojekte
Schutz und Sicherheit bei NaturgefahrenWissen, was passieren kann, ist das eine. Schäden gezielt verhindern, das andere. Die Mobiliar unterstützt daher Präventionsprojekte von Gemeinden zum Schutz vor Naturgefahren wie Hochwasser, Steinschlag oder Lawinen. Seit 2005 hat sich die Mobiliar an rund 170 Präventionsprojekten beteiligt und dafür über 43 Millionen Franken gesprochen, um künftige Schäden zu verhindern.
Entdecken Sie unsere Präventionsprojekte auf der interaktiven Karte:
Mehr als nur Naturgefahrenprävention
Die folgenden Leuchtturmprojekte zeigen, wie wertvoll Schutz vor Naturgefahren sein kann und dass gleichzeitig die Lebensqualität gesteigert werden kann.
Wenn ein Präventionsprojekt eine ganze Stadt schützt – «Delémont Marée Basse»
Mit der Erarbeitung der kantonalen Gefahrenkarte wurde 2007 klar, dass ein grosser Teil von Delsberg durch den Fluss Sorne hochwassergefährdet ist. Die grossflächigen Überschwemmungen im Siedlungsgebiet von Delsberg im August 2007 bestätigten dies: Schäden in Höhe von 30 Millionen Franken zeigten auf, wie verletzlich das Stadtzentrum mit seinen vielen Läden und dem Bahnhof ist.
Die Stadt Delsberg wollte aber nicht nur punktuelle Massnahmen ergreifen, ihr war die Gesamtsicht wichtig. Entstanden ist ein in drei Etappen gegliedertes Grossprojekt, das von den ersten Skizzen (2003) bis zum geplanten Abschluss (2020) 15 Millionen Franken kostete. Ein finanzieller Aufwand, den sich Bund, Kanton und Gemeinde teilten. Die Mobiliar hat die erste Etappe mit 274 000 Franken unterstützt. Aufgrund der ausgezeichneten Schutzwirkung des Projekts wurden die weiteren zwei Etappen ebenfalls mit 253 000 und 200 000 Franken unterstützt.
Delsberg ist ein Paradebeispiel für modernen Wasserbau: Der Hochwasserschutz beschränkt sich nicht nur auf die Erhöhung von Dämmen und Mauern, sondern wird auch mit Massnahmen zur Renaturierung und der Schaffung von Naherholungsgebieten verbunden. In einer ersten Etappe wurde die Sorne oberhalb des Stadtzentrums renaturiert und der Schutz an verschiedenen Stellen durch Dämme sichergestellt. In den zwei folgenden Etappen wurde der Hochwasserschutz auch im Bereich der Innenstadt verbessert. Ein grosser Mehrwert für die Bevölkerung entstand durch einen besseren Zugang zum Gewässer und durch die Anlage eines kleinen Stadtparks in Wassernähe. Das Projekt verfolgt somit nicht nur Sicherheitsaspekte, sondern auch ökologische und gesellschaftliche Ziele.
Wenn durch Hochwasserschutz eine neue Landschaft entsteht – Rüthi SG, Rheintaler Binnenkanal
Der Rheintaler Binnenkanal wurde zwischen 1894 und 1904 zur Entwässerung des Sumpflandes im Rheintal erstellt. Verschiedene Hochwasserereignisse haben ein grosses Schutzdefizit aufgezeigt. Im Jahr 1999 zum Beispiel trat der Kanal nach heftigen Unwettern über die Ufer und verursachte einen Millionenschaden.
Im Jahr 2006 wurde beschlossen, Wohn- und Gewerbezonen, Strassen und Infrastrukturen vor Hochwasser zu schützen. Durch eine Gerinneaufweitung wurde der Wasserspiegel soweit abgesenkt, dass ein grosses Hochwasser keine Schäden mehr verursachen kann.
Nebst dem Hochwasserschutz sollte auch dem naturnahen Wasserbau Rechnung getragen werden. Der Rheintaler Binnenkanal wurde bei Rüthi auf mehr als zwei Kilometern von 20 auf 60 Meter verbreitert und naturnah gestaltet. Die Verbreiterung erhöht die Sicherheit vor Hochwassern, indem der Binnenkanal mehr Raum hat. Bei der Realisierung wurde darauf geachtet, dass sich die Natur den neuen Lebensraum grösstenteils selber zurückerobern konnte. Aus dem ehemals monoton verlaufenden Kanal ist eine lebendige Gewässerlandschaft geworden. Vom Hauptkanal abgetrennte Wasserflächen, Stromschnellen, Störsteinen und Inseln bieten Biotope für diverse Tier- und Pflanzenarten.
Zudem wurde der neu gestaltete Binnenkanal zu einem beliebten Naherholungsgebiet für die Bevölkerung aus der näheren und weiteren Umgebung.