Mann repariert eine Kaffeemaschine mit einem Schraubenzieher
Ratgeber

Eigenarbeit bei Elektroinstallationen und Sanitärarbeiten

Hände weg oder selbst Hand anlegen? Das gilt bei Strom und Wasser

Für Laien gibt es bei der Haustechnik und Wasserleitungen strikte Vorschriften. Trotzdem dürfen Sie beim Umbau teils selbst anpacken. 

  • Lesezeit: 4 Minuten
  • Letztes Update: Februar 2025

Ein Schrei. Dann ein Fluch. Das Gesicht des Monteurs verzog sich vor Schmerz. Der Autor stand daneben. Wir wurden beide kurz bleich. Der Motor des Garagentors war zuvor kaputt gegangen. Nun entdeckte der Monteur den Fehler auf die schmerzhafte Tour. Die Leitungen waren falsch angeschlossen, ein Gestänge stand unter Strom. Das Beispiel zeigt, dass selbst Profis beim Strom gefährliche Fehler machen können. 

Das dürfen Sie beim Strom selbst machen

Darum das Allerwichtigste beim Hantieren mit Strom: Seien Sie vorsichtig! Sogar lieber übervorsichtig. Die Spannung in der Schweiz beträgt 400 Volt und ein Stromschlag kann zu schweren Gesundheitsschäden führen. Jedes Jahr werden in der Schweiz gegen 200 Unfälle wegen unsachgemässem Umgang mit elektrischen Installationen gemeldet. Zehn davon enden tödlich. Bei Überlastung kann es zudem zu Kabelbränden kommen. 

Trotzdem müssen Hobby-Handwerker vom Strom nicht komplett die Finger lassen. 

 

Lampen montieren oder einen Schalter gegen einen Dimmer austauschen kann ein Laie mit Grundkenntnissen. Dafür brauchen Sie auch keine Bewilligung, sofern die Spannung nicht mehr als 230 Volt beträgt und der Stromkreis einphasig und mit Fehlerstromschutzeinrichtungen für maximal 30 mA gesichert ist. Das ist bei Lampen eigentlich immer der Fall. 

Beachten Sie aber die Sicherheitshinweise: Schalten Sie die Sicherung immer ab und messen Sie danach, ob der Stromkreis wirklich unterbrochen ist. Nutzen Sie dazu einen Multimeter, Phasenprüfer sind unzuverlässig. Und arbeiten Sie mit isolierten Werkzeugen. 

Fragen & Antworten

Wir beantworten die häufigsten Fragen zum Thema Strom  

Für Hobby-Handwerker:innen gibt es trotzdem Möglichkeiten, bei Elektroinstallationen zu helfen und die Kosten zu senken. Es spricht nichts dagegen, dass Sie selbst Leitungen verlegen, Leerrohre ziehen oder Leitungsschlitze ausstemmen. Eine Fachperson übernimmt dann den Anschluss. Sie können dem Elektriker zur Hand gehen, ohne selbst mit dem Strom zu arbeiten. 

Eigenleistung bei Wasserleitungen: Wo die Grenzen liegen

Spätestens wenn der Wasserdruck niedrig ist, die Wände feucht werden oder aus dem Hahn rostrotes Wasser kommt, wissen Sie, dass etwas mit Ihren Leitungen nicht stimmt. Die möglichen Gründe dafür reichen von Verunreinigungen über Lochfrass bis zu Rohrbrüchen. Wasserleitungen haben je nach Material eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren. 

 

Ist der Schaden akut, sollte immer ein Profi ran. Ein Sanitär oder Wasserinstallateur untersucht die Rohre genau, auch mittels Endoskopie oder Laboruntersuchungen. Er kann Rohre reinigen und von innen neu beschichten. Er weiss auch, ob man die alten Rohre in der Wand belassen kann oder rausreissen muss. Neue Leitungen prüft er, er spült und befüllt sie. Dafür gibt es ausführliche Merkblätter des Fachverbands für Wasser-, Gas- und Fernwärmeversorger SVGW, die ein Laie kaum versteht. Der Profi hält auch Ihren Versicherungsschutz aufrecht 

Der Sanitärinstallateur hilft

Auch beim Umbau wird Laien davon abgeraten, bei Wasserleitungen selbst zu werkeln. Alles vor dem Wasserzähler ist Tabu. Kurze Verlängerungen oder Kürzungen von Leitungen sind machbar, auch eine neue Kaltwasserleitung im Garten können Sie in Eigenleistung legen. Danach wird es aber schnell kompliziert. Sie müssen sich mit verschiedenen Rohrtypen rumschlagen, sich über das richtige Gefälle informieren und wissen, dass die Leitungen bei Waschmaschinen, Toiletten oder Waschbecken verschiedene Durchmesser haben und unterschiedlichem Leitungsdruck standhalten müssen. Das Risiko für Schäden und Mängel ist hoch. Bei Trinkwasserleitungen wird es erst recht heikel. Hier droht etwa die Gefahr, dass sich Legionellen bilden. 

Machen Sie also nur etwas selbst, wenn Sie sich ganz sicher sind und sich nicht überschätzen. Das gilt beim Wasser wie auch beim Strom. Und sonst: Hände weg und Profis holen! 

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