
Fassadensanierung: Was gilt es zu beachten?
Wann Sie die Fassade sanieren solltenDie Fassade ist das Markenzeichen eines Gebäudes. Sie hält Kälte draussen und Wärme drinnen. Dafür müssen Sie sie instand halten.
- Lesezeit: 5 Minuten
- Letztes Update: März 2025
Was gehört alles zur Fassade?
Mit der Fassade ist in der Regel die Aussenwand gemeint. Sie umfasst aber eigentlich die ganze Aussenhülle eines Gebäudes. Dazu gehören:
- Mauerwerk
- Dämmung
- Verputz
- Anstrich
- Fugen
- Simse
- Fenster
- Türen
Die drei Funktionen einer Fassade
Eine intakte Hausfassade hat mehrere Funktionen.
Statik
Die wichtigste Funktion der Fassade. Die Wände sind meistens tragende Elemente und sorgen dafür, dass das Gebäude sicher steht.
Schutzfunktion
Als zweites hat die Fassade eine zentrale Schutzfunktion: Sie markiert die Grenze zwischen Aussen und Innen und schirmt die Bewohner vor der Witterung ab. Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Lärm hält sie draussen sowie Wärme drinnen. Gleichzeitig ist sie durchlässig für Dampf aus dem Gebäudeinneren.
Ästhetik
Die dritte Funktion der Gebäudehülle ist ihre ästhetische Wirkung. Eine Holz- oder Glasfassade wirkt komplett anders als ein gestrichener Verputz, ein farbiger Anstrich völlig anders als weisse Fronten.
Wann muss eine Fassade saniert werden?
Die Fassade ist direkt der Sonne, Wind, Hagel, Schnee und Frost ausgesetzt. Mit der Zeit hinterlässt dies unweigerlich Spuren. Die Fassade verwittert, es gibt Risse, der Verputz bröckelt, es entstehen Ausblühungen (meist weisse Ablagerungen) oder Algen und Pilze färben die Oberfläche grün bis schwarz. Solche Schäden sind nicht nur unschön, sie beeinträchtigen vor allem die Funktion der Fassade. Durch Löcher und Risse kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk dringen, die Dämmung wird verschlechtert und die Mauern werden instabil. Wer Risse und andere kleinere Schäden frühzeitig behebt, verhindert grössere Schäden und verlängert die Lebensdauer der Fassade. Sie beträgt im Durchschnitt 30 bis 50 Jahre, wobei ein neuer Anstrich schon alle fünf bis zehn Jahre nötig werden kann.
Ein häufiger Grund für eine Fassadensanierung ist die Dämmung. Eine moderne Wärmedämmung verringert den Heizaufwand um 25 bis 30 Prozent. Zwar gibt es heute nur noch wenige Altbauten, die gar nicht gedämmt sind. Viele Gebäude, vor allem solche mit Baujahr vor 1975, haben aber eine Dämmung, die nicht mehr dem aktuellsten Stand entspricht und bis zu einem Fünftel der Heizwärme nach draussen entweichen lässt. Auch ältere Fertighäuser gelten als schlecht gedämmt.
Wann braucht es welche Sanierungsmassnahmen?
Das hängt vom Zustand Ihrer Fassade ab. Ist sie lediglich ausgeblichen, reicht ein Neuanstrich. Bei Algen und Schimmel kann eine Fassadenreinigung genügen. Kleinere Risse können begabte Heimwerker auch selbst ausbessern.
Ist die Fassade bereits stärker beschädigt oder muss die Dämmung verbessert werden, sollten Sie sich von Expert:innen beraten lassen. Es gibt diverse auf Fassadensanierungen spezialisierte Handwerkerfirmen. Sie klären den Zustand der Fassade in einer Ist-Analyse sauber ab, kennen die Vorgaben für denkmalgeschützte Bauten, berechnen die benötigte Dicke der Dämmung nach Minergiestandard oder erkennen Asbest in vor 1990 gebauten Fassaden. Handgestrickte Methoden zur Zustandsbeurteilung einer Fassade finden sich zuhauf. Fragen Sie lieber einen Profi.
Zwar finden sich im Internet auch Anleitungen, wie Laien den Zustand einer Fassade beurteilen können. Die Methoden sind jedoch handgestrickt – etwa Klopftests (die ganze Fassade mit einem Gummihammer abklopfen und hohl klingende Stellen markieren) und Klebebandtests (starkes Klebeband auf den Putz kleben und schnell abreissen. Wenn grosse Stücke kleben bleiben, muss die ganze Fassade neu gemacht werden). Zudem kommen Laien ohne Gerüste oder Hebebühnen oft nicht sicher bis unters Dach.
Erneuerung der Dämmung und Isolation
Die Spezialist:innen kennen sich auch mit Dämmungen und Verputzen aus. In beiden Bereichen gibt es eine Vielzahl von Produkten und Systemen mit unterschiedlichen Eigenschaften. So muss bei der Dämmung beispielsweise entschieden werden, ob die bestehende Isolation aufgedoppelt werden kann oder ob sie durch ein Wärmeverbundsystem oder eine sogenannte hinterlüftete Vorhangfassade ersetzt werden soll.
Beim Putz können die Firmen Sie beraten, ob Kunstharzputze oder mineralische Putze die bessere Lösung sind. Kunstharzputz ist widerstandsfähig, haftet gut, ist wasserabweisend und elastisch. Es entstehen weniger Risse, aber er ist anfällig für Algen und Pilze. Mineralische Putze mit Kalk oder Zement können die Feuchtigkeit gut aufnehmen und abgeben. Sie schützen die Fassade gut gegen Schimmel, sind aber eher spröde und es können leichter Risse in der Fassade entstehen.
Wie lange dauert eine Fassadensanierung?
Das kommt darauf an, was Sie alles sanieren wollen und wie gross Ihre Fassade ist. Der reine Anstrich kann in wenigen Tagen fertig sein. Müssen Sie die Dämmung oder den Verputz neu machen, kann die Sanierung auch drei oder vier Wochen dauern.
Die Dauer ist bei einer Fassadensanierung jedoch weniger kritisch als bei anderen Sanierungsprojekten, weil die Baustelle nicht im Gebäude drin ist. Grundsätzlich werden Fassaden komplett von aussen saniert, die Bewohner werden also wenig gestört. Erst wenn Sie mit der Fassade auch Fenster, Türen oder die Haustechnik erneuern, wird auch das Innere Ihres Zuhauses zur Baustelle.
Das müssen Sie zur Fassadensanierung wissen.

Weitere spannende Inhalte
Weitere spannende Informationen rund ums Thema Fassadensanierung finden Sie auch bei Buildigo.