
Forschungsinitiative Hochwasserrisiko
Unterstützt durch die Mobiliar, hat das Mobiliar Lab für Naturrisiken im Rahmen der «Forschungsinitiative Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» verschiedene Tools erarbeitet. Diese unterstützen Fachkreise und Behörden in der Schweiz im nachhaltigen Umgang mit Hochwassern und Oberflächenabfluss. Die Tools kombinieren aufwändige Simulationen mit Gefahreninformationen von Bund und Kantonen. Die Öffentlichkeit kann auf hochwasserrisiko.ch auf die Tools zugreifen.
Überschwemmungen und deren Auswirkungen für Gesellschaft und Wirtschaft gehen alle an. Nebst grossflächigen Überschwemmungen durch über die Ufer tretende Flüsse und Seen führt auch Oberflächenabfluss bei Starkniederschlägen zu sehr grossen Schäden. Klimaszenarien gehen davon aus, dass sich Starkniederschläge in der Schweiz weiter intensivieren werden. Umso wichtiger ist es, Erkenntnisse aus der Wissenschaft so zu kommunizieren, dass sie von Behörden und Fachkreisen in schadenmindernde Massnahmen umgesetzt werden können. Dieses Ziel verfolgt die Forschungsinitiative Hochwasserrisiko.
Ein vielfältiger Werkzeugkasten zum Umgang mit Hochwasserrisiken in der Schweiz
Im Rahmen der Forschungsinitiative Hochwasser sind mehrere praxisnahe Tools entstanden. Das Tool Schadenpotenzial Hochwasser zeigt die Anzahl und den Anteil gefährdeter Gebäude, Arbeitsplätze, wohnhafter Personen und anderer Grössen bis auf Quartiersebene, basierend auf der amtlichen Gefahrenkarte für Hochwasser. Analog dazu visualisiert das Tool Schadenpotenzial Oberflächenabfluss, wie viele Gebäude pro Gemeinde gegenüber Oberflächenabfluss exponiert sind. Der Schadensimulator quantifiziert mögliche Hochwasserschäden unter verschiedenen heutigen und zukünftigen Szenarien.
Noch nicht geschehene Ereignisse denkbar machen
Ein weiterer Fokus der Forschungsinitiative Hochwasser liegt darauf, physikalisch plausible Szenarien für zukünftige, mit sehr grossen Schäden verbundene Hochwasser zu erstellen und somit «denkbar» zu machen. Mittels des Tools Hochwasserdynamik können neun hypothetische, physikalisch plausible Szenarien analysiert werden, inklusive deren zeitlicher Verlauf. Dargestellt werden die Auswirkungen von mehrtägigen, sehr extremen Starkniederschlägen auf Gebäude, Schulen, Spitäler, Strassen und andere kritische Einrichtungen. Zudem bietet das Tool Risikosensitivität die Möglichkeit, für grosse Fliessgewässer und Seen der Schweiz die Schäden aus möglichen, zukünftigen Grossereignissen abzuleiten. Diese Tools werden schon jetzt von Blaulichtorganisationen und Behörden genutzt, um Personal zu schulen und Verkettungen von Schäden zu erkennen. Sie helfen damit, die Schweiz auf mögliche extreme grossflächige Überschwemmungen vorzubereiten.