Ein Haus in Brienz, im Hintergrund der See davor ein Geröllhaufen vom Unwetter
Story

Brienz: Der schwere Gang zurück

Im Unwettergebiet von Brienz realisieren die Betroffenen allmählich das Ausmass der Zerstörung. Die Mobiliar hat das Ehepaar Flück bei der Besichtigung seines Hauses begleitet.

Es ist ein Bild der Zerstörung. Über eine Woche nach dem verheerenden Unwetter vom 12. August gleicht das Schadengebiet in Brienz noch immer einer gigantischen Schutthalde. Lastwagen und Bagger prägen das Bild – es gibt viel aufzuräumen. Das Gebiet um den Milibach wurde zur Sperrzone erklärt. Einige der 70 evakuierten Personen konnten zwei Tage nach der Katastrophe vorerst kurz und in Begleitung der Feuerwehr zurückkehren – um zu sehen, was von ihren Häusern und ihrem Hausrat übriggeblieben ist.

«Die Menschen spürten, dass ihre Versicherung für sie da ist.»

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Der erste Stock sieht aus, wie wenn nichts passiert wäre.
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Sandra Flück

Die fremde Waschmaschine im Haus

Die Mobiliar Kunden Jürg und Sandra Flück haben viel, aber nicht alles verloren. «Der erste Stock sieht aus, wie wenn nichts passiert wäre», sagt Sandra Flück (39). Im Erdgeschoss hingegen und in der Wohnung unterhalb, in der ein junger Mieter gewohnt hat, sei wohl nichts mehr zu retten. Die fremde Waschmaschine, die angespült wurde und jetzt in ihrem Haus liegt, zeugt von den gewaltigen Kräften, die im Dorf am Brienzersee gewirkt haben.

Die Unterstützung durch die Mobiliar sei von Anfang an gross gewesen und habe ihnen Zuversicht gegeben. «Bereits am Morgen danach erhielt ich einen Anruf der Generalagentur Interlaken», sagt Sandra Flück. «Der Schadenspezialist hat sich nach unserem Befinden erkundigt und das weitere Vorgehen erklärt. Das haben wir extrem geschätzt.»

Schadenlisten geben ersten Halt

Auch für die Mobiliar sind die Umstände in Brienz sehr aussergewöhnlich. «Wir konnten über einer Woche nicht zu unseren Kundinnen und Kunden, was die Schadenaufnahme erschwert», sagt Guido Wittwer, Generalagent Interlaken-Oberhasli. «Die Familie Flück konnten wir nun wenigstens bei einer kurzen Besichtigung begleiten. Ich hoffe, dass wir bald ins Sperrgebiet dürfen und die Betroffenen noch besser unterstützen können.»

Der moralische Support ab dem ersten Tag sei sehr wichtig gewesen, ergänzt Schadenleiter Christian Ott. «Die Menschen spürten, dass ihre Versicherung für sie da ist. Wir haben Schadenlisten zum Ausfüllen abgegeben, was den Kunden einen ersten Halt gegeben hat. So mussten sie wenigstens nicht ganz untätig sein.»

Versicherungsberater und Kunde stehen auf einem Geröllhaufen vor dem Haus, nach dem Unwetter in Brienz
Grafik der Schweiz zur Illustration, wie bei Zunahme der Hochwasserabflüsse auch die Schäden zunehmen.

Künftige Hochwasser können die bisher beobachteten Schäden weit übersteigen

Wenn in Schweizer Flüssen und Seen wegen der Klimaveränderung künftig mehr Wasser abfliesst als bei den bisher grössten Hochwassern, können die Schäden stark und sprunghaft ansteigen. Dies zeigen neue Berechnungen des Mobiliar Labs für Naturrisiken an der Universität Bern. Das Lab untersucht Wetterextreme wie Hochwasser, Hagel sowie Sturm und die Schäden, die daraus entstehen.  

Unter anderem stellt das Lab mit der Forschungsinitiative «Hochwasserrisiko – vom Verstehen zum Handeln» auch verschiedene Tools zur Verfügung.