Wie hole ich eine Offerte ein?
Erhalten Sie das beste Angebot für Ihr ProjektOfferten von Handwerkern vergleichen lohnt sich. Wer strategisch vorgeht, schützt sich vor zu hohen Preisen und erhält die optimale Leistung.
Lesezeit: 4 Minuten Letztes Update: September 2024
Mindestens 30'000 Franken zu viel haben die Eigentümer eines Hauses im Kanton Zürich für ihre Fassadensanierung bezahlt. Das zeigte eine Konkurrenzofferte. Noch grösser war der Unterschied bei der Sanierung einer Liegenschaft in Bern: Der teuerste Anbieter verlangte über eine halbe Million Franken – der Günstigste nicht einmal die Hälfte. Allerdings waren auch die offerierten Leistungen komplett verschieden. Beide Projekte wurden zum Streitfall und landeten vor Gericht.
Diese Fälle machen deutlich, wie gross die Unterschiede bei Offerten für Umbau und Renovation sein können. Unsere 5 Tipps helfen Ihnen, von Anfang an das passende Angebot auszuwählen.
Checkliste für das Einholen von Offerten
So finden Sie das beste Angebot.
Projekt genau beschreiben
Beschreiben Sie Ihre Vorstellungen, Ansprüche und Fristen möglichst detailliert
Mehrere Offerten einholen
Holen Sie mindestens zwei bis drei Angebote ein.
Schriftliche Offerten verlangen
Verlangen Sie ein schriftliches Angebot, um sich gegen zu hohe Forderungen zu schützen.
Auswahl treffen
Wählen Sie vergleichbare Anbieter und prüfen Sie deren Bewertungen über Suchportale und Webseiten.
Offerten vergleichen
Prüfen Sie Preis, Leistungsumfang und Fristen gründlich und wählen Sie die passendste Offerte aus.
Das Projekt genau beschreiben
«Was verlangen Sie für ein neues Bad?» Auf diese Anfrage hin kann kein seriöses Unternehmen eine Offerte erstellen. Schärfen Sie zuerst Ihre Vorstellung des Projekts. Erstellen Sie dann eine möglichst vollständige Leistungsbeschreibung:
- Wie soll das Endergebnis aussehen?
- Welche Geräte, welches Material und welche Mengen benötigen Sie wirklich?
- Bis wann soll der Auftrag erfüllt sein?
- Welche Leistung wollen Sie explizit nicht?
Auch Eingabepläne, Skizzen oder Fotos von anderen Bauprojekten können für eine gute Offerte helfen. Je detaillierter Ihre Angaben sind, desto eher ist sichergestellt, dass am Schluss keine versteckten Kosten auftauchen und eine vermeintlich günstige Offerte plötzlich viel teurer wird. Sind Sie noch unschlüssig? Seriöse Unternehmen beraten potenzielle Neukunden gern.
Mehrere Offerten einholen
Eine Offerte lässt keinen Vergleich zu. Fachleute raten deshalb, mindestens zwei bis drei Offerten einzuholen. Schon bei kleineren Projekten für wenige tausend Franken kann sich das lohnen. Ist das Umbauvorhaben komplex und kostspielig, dürfen es auch mehr Angebote sein. Vermeiden Sie aber, zu viele Offerten einzuholen, sonst wird es schnell unübersichtlich.
In der Regel sind Offerten gratis und unverbindlich. Fragen Sie zur Sicherheit trotzdem nach: Anbieter dürfen für Offerten nämlich etwas berechnen, wenn ihr Aufwand über das Übliche hinausgeht – zum Beispiel aufgrund komplexer Berechnungen, wegen der Erstellung ausführlicher Pläne oder benötigter Reisen.
Schriftliche Offerten verlangen
Offerten sind mündlich gültig. Verlangen Sie dennoch unbedingt schriftliche Offerten.
So verhindern Sie zwar keine höheren Rechnungen, können sich aber besser gegen diese wehren. Kunden müssen höhere Preise nämlich nicht akzeptieren.
Fragen & Antworten
Wir beantworten die häufigsten Fragen zum Thema Offerten einholen bei Bauten und Umbauprojekten.
Die beste Auswahl treffen
Kontaktieren Sie für die Offerten unterschiedliche, aber vergleichbare Anbieter. Zum Beispiel eine Handwerkerin aus dem Dorf und ein Handwerker von etwas weiter weg. So erhalten Sie eher direkt vergleichbare Angebote, als wenn Sie ein Grossunternehmen und einen Ein-Personen-Betrieb anschreiben. Sie können Ihr Projekt auch auf spezialisierten Offerten-Portalen und Direktanbietern ausschreiben. Dort erstellen Sie einen Auftrag und interessierte Unternehmen bewerben sich bei Ihnen.
Achten Sie aber auch auf die Qualität und nicht nur den Preis, sonst können langfristig höhere Kosten entstehen. Seien Sie deshalb kritisch bei Sonderangeboten oder verdächtig tiefen Preisen. Prüfen Sie eine Firma, bevor Sie für eine Offerte anfragen (oder spätestens, bevor Sie sich für eine Offerte entscheiden):
- Über Suchportale
- Auf deren Website
- Rezensionen auf Handwerksportalen w
- Bewertungen in Suchmaschinen
- Nachfrage im persönlichen Umfeld zu Erfahrungen
Die Offerten vergleichen
Haben Sie alle Offerten erhalten, prüfen Sie jede einzelne genau. Die wichtigsten Punkte sind der Preis, der Leistungsumfang und die Fristen:
- Was für eine Arbeit wurde im Detail offeriert?
- Deckt das Angebot alle Punkte aus dem Leistungsbeschrieb ab oder enthält es sogar zusätzliche?
- Stehen in der Offerte exakte und verbindliche Preise?
- Welcher Zeitrahmen ist für die einzelnen Schritte angegeben?
Vergleichen Sie dann die verschiedenen Offerten. Gibt es Preise, Leistungen und Fristen, die sich deutlich unterscheiden, sollten Sie die Unternehmen auf Unklarheiten ansprechen und eine Erklärung verlangen. Sie können die offerierten Preise anhand des Vergleichs oftmals neu verhandeln. Nicht selten passen die Unternehmen ihr Angebot auf eine begründete Nachfrage hin nochmals an.
Haben Sie alle Offerten gründlich verglichen, wählen Sie den Anbieter aus, der Ihren Kriterien am besten entspricht. Und dann freuen Sie sich, dass Ihr Bauprojekt endlich losgeht.
Ratgeber-Video: Offerte einholen & auswerten
Was meint die erfahrene Bauleiterin Katrin Bachmann zum Thema Offerten?
Offerten einholen ganz leicht gemacht
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