Cyberattacken: Kleine Massnahmen grosse Wirkung
Je ungeschützter mit dem Internet verbundene Systeme sind, desto einfacher werden sie zum Ziel digitaler Einbrecher. Wir haben Ihnen fünf wichtige, einfache Tipps für landwirtschaftliche Betriebe zusammengestellt.
Weltweit nimmt die Cyberkriminalität schon seit Jahren zu, aber ganz besonders seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Kleine Betriebe sind von Angriffen genauso betroffen wie grosse – auch die Landwirtschaft, die immer stärker vernetzt und automatisiert arbeitet. Fütterungsautomaten, Melkroboter, Herdenmanagement, Belüftungssysteme, Online-Shops, Abrechnungssysteme (z.B. mit Milchgenossenschaften) etc.: Solche Infrastruktur kann digital attackiert und lahmgelegt werden.
Wie laufen Cyberattacken ab?
Die Trickkiste der Cyberkriminellen, der Hacker, ist riesig. Eine Schwachstelle in einem System reicht aus, um einzudringen. Am häufigsten öffnen die Opfer ihren Angreifern sogar höchstpersönlich die Tür: Mit einem Klick auf den Link oder den Anhang in einem betrügerischen E-Mail ist der Schaden angerichtet. Ein Schadprogramm installiert sich, Systeme reagieren nicht mehr, Daten werden verschlüsselt oder gelöscht. Das kann für den Bauern und seinen Betrieb schnell zum Problem werden.
Fünf Tipps
So machen Sie Ihren Landwirtschaftsbetrieb vor Hackern sicherer:
1. E-Mail
Eine der wichtigsten Massnahmen gegen Hacker ist der vorsichtige Umgang mit E-Mail. Denn hinter harmlosen E-Mail-Absendern kann sich ein Hacker verstecken und im E-Mail-Anhang ein schädliches Programm verbergen. Überprüfen Sie deshalb E-Mail-Adressen kritisch: Ist das wirklich der richtige Absender der Maschinenfirma?
2. Internet
Eine beliebte Hacker-Methode ist das Datenfischen, das in der Fachsprache «Phishing» genannt wird. Dabei werden Sie auf einer Internetseite unter einem Vorwand nach Passwörtern oder Kreditkartendaten gefragt. Geben Sie solche Daten nur auf Seiten ein, denen Sie vertrauen. Überprüfen Sie auch hier die Internetadresse genau und bleiben Sie wachsam.
3. Vorgaben
Arbeiten in Ihrem Betrieb mehrere Personen mit dem Computer? Oder mit weiteren technischen Geräten? Achten Sie darauf, dass alle diese Mitarbeitenden sichere Passwörter verwenden, Zugangsdaten geschützt aufbewahren und Passwörter regelmässig ändern.
4. Speichern
Bei einer Hacker-Attacke gehen häufig Daten verloren. Speichern Sie deshalb die Daten Ihres Betriebs regelmässig zusätzlich an einem anderen Ort, zum Beispiel auf einer externen Harddisk. Trennen Sie die Harddisk nach der Sicherung vom Computer oder Netz und bewahren Sie sie räumlich getrennt an einem sicheren Ort auf.
5. Virenschutz
Rüsten Sie alle Computer mit Schutzsoftware aus. Sie erkennt schädliche Programme und eliminiert sie automatisch. Ältere Systeme haben oft Sicherheitslücken, die Hacker kennen und für Angriffe ausnutzen können. Führen Sie deshalb auch die vom Hersteller empfohlenen Softwareaktualisierungen zeitnah durch.
Auch wenn Cyberattacken nie ganz ausgeschlossen werden können: Diese kleinen Massnahmen helfen Ihnen, kein einfaches Ziel virtueller Einbrecher zu werden.
Kurzbeurteilung Ihrer Cybersicherheit
Überprüfen Sie kostenlos, wie gut Ihr Betrieb gegen Cyberrisiken geschützt ist und mit welchen Massnahmen Sie Ihre Sicherheit verbessern können.
Bundesamt für Cybersicherheit BACS
Aktuelle Informationen über Cyberkriminalität in der Schweiz sowie der Meldestelle für Cyberattacken
Cybercrimepolice
Die Kantonspolizei Zürich publiziert tagesaktuelle Informationen und Warnungen über Cyberkriminalität.