Kunst & Nachhaltigkeit in Nyon – Ekrem Yalçındağ «Infinity»
20. Mai 2021 bis 28. Oktober 2022Künstlerinnen und Künstler erproben neue Wege und fordern uns heraus, Dinge in anderem Licht zu sehen. Sie konfrontieren uns mit dem Ungewohnten, und wie nebenbei schärft ihre Arbeit unsere Beobachtungsgabe. Seit 2013 veranstaltet die Mobiliar die Ausstellungsreihe «Kunst & Nachhaltigkeit». Entstanden ist eine Plattform, die Zugänge zu verschiedenen Zukunfts- und Nachhaltigkeitsthemen öffnet. Einerseits soll sie die Mitarbeitenden der Mobiliar zum Austausch anregen und eine Inspirationsquelle für unternehmerische Transformation sein. Andererseits geht es darum, einen weitläufigen Denkraum zu schaffen, in dem Ideen und Sorgen rund um Fragen der Zukunft und Nachhaltigkeit genauso viel Platz haben wie Daten und Fakten.
Der Titel der Ausstellung – Infinity (Unendlichkeit) – spielt darauf an, dass Yalçındağ seine Malerei als einen nicht endenden Prozess versteht. Seine Bilder wirken stets wie Ausschnitte von etwas noch Grösserem. In den letzten drei Jahrzehnten hat er eine Technik ausgearbeitet, bei der die Bildfläche zunächst mithilfe eines Liniengerüsts in – mal geometrische, mal amorphe – Teilflächen untergliedert wird. Der Farbauftrag erfolgt in einem enorm zeitaufwendigen Prozess, der eine ruhige, geübte Hand erfordert.
Farbenreiche und kraftvolle Werke sind ein Markenzeichen von Ekrem Yalçındağ. Die Arbeiten des Künstlers tragen Titel wie Impressions from the Streets und zeigen Farbklänge aus seiner unmittelbaren Lebenswelt: Immer wieder entdeckt Yalçındağ in seinem urbanen Umfeld besondere Farbkombinationen und überträgt diese in ornamental anmutende Bildkompositionen. Die konkreten Farbeindrücke kann er im Kaffeehaus, während eines Essens im Restaurant, beim Einkauf oder beim Flanieren in den Strassen gewonnen haben. So fotografiert er beispielsweise Kleidungsstücke, Lebensmittelverpackungen oder Werbeplakate, um deren Farbsubstanz anschliessend ins Bild zu setzen.
Über den Künstler
Ekrem Yalçındağ, geboren 1964, zählt zu den renommiertesten türkischen Künstlern der Gegenwart. Er studierte in Izmir sowie an der Städelschule in Frankfurt bei Thomas Bayrle und Hermann Nitsch (Meisterschüler). Für Yalçındağ, der in der Tradition der geometrischen Abstraktion und der Konzeptkunst steht, bilden die Arbeiten der Minimal Art einen wichtigen Bezugsrahmen.