Unterschätztes Risiko und ein Gegenmittel

Donnerstag, 6. Juli 2023

Laut einer aktuellen Studie des Mobiliar Labs für Naturrisiken sorgt Oberflächenabfluss für den Grossteil aller Überschwemmungsschäden. Schwammstadt-Projekte könnten ein Gegenmittel sein und sind viel mehr als reine Gefahrenabwehr.

In der Schweiz sind bis zu zwei Drittel aller Überschwemmungsschäden auf Oberflächenabfluss zurückzuführen. Die Schadenzahlen der Mobiliar über die letzten Jahre bestätigen dies. Eine aktuelle Studie des Mobiliar Labs für Naturrisiken an der Uni Bern zeigt, dass 62 Prozent der Gebäude in der Schweiz durch Oberflächenabfluss gefährdet sind: rund 1,3 Millionen Gebäude mit einem Neuwert von 2300 Milliarden Franken. In diesen Gebäuden wohnen rund drei Viertel der Gesamtbevölkerung.

Schwamm statt Überschwemmung

Beim Oberflächenabfluss handelt es sich um Regenwasser, das besonders bei starken Niederschlägen nicht versickert und über offenes Gelände abfliesst. Die Ursachen sind versiegelte Böden und zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel. Trockene, heisse Sommerperioden, unterbrochen von kurzen, heftigen Gewittern, werden zunehmend zum Problem.

Die Mobiliar will dem entgegenwirken und unterstützt Schwammstadt-Projekte. Damit soll Feuchtigkeit in besiedelten Gebieten aufgenommen, gespeichert und stetig wieder abgegeben werden. Das gibt einen mehrfachen Nutzen: «Schwammstadt-Projekte mindern Überschwemmungsschäden, verbessern das Stadtklima und gestalten die Lebensräume attraktiv», sagt Thomas Trachsler, Leiter Versicherungen.

Zusammenarbeit mit Städten

Die Mobiliar stellt bis zu 4,5 Mio. Franken aus der Genossenschaft für die Unterstützung von Klimaschutzprojekten zur Verfügung – rund die Hälfte davon für Schwammstadt-Projekte. Die Konkretisierung der lokalen Engagements läuft auf Hochtouren. Zahlreiche Besprechungen mit verschiedenen Städten haben stattgefunden, weitere sind geplant. Die Mobiliar engagiert sich seit Jahren für die Erforschung und Prävention von Naturrisiken.

«Die Unterstützung von Schwammstadt-Projekten geht über die reine Gefahrenabwehr hinaus. Damit leistet die Mobiliar einen aktiven Beitrag für zukunftsfähige Wohn- und Lebensräume», erklärt Belinda Walther Weger, Leiterin Public Affairs & Nachhaltigkeit. Prävention und Resilienz sind die Schwerpunkte der Nachhaltigkeitsstrategie der Mobiliar.

 

Schwammstadt-Projekte: Ein Konzept für zukunftsfähige, resiliente Lebensräume

Ökonomischer Nutzen: Weniger Schäden durch Überschwemmungen, geringere direkte und indirekte Kosten durch Hitzewellen.

Ökologischer Nutzen: Förderung der Biodiversität, Absorbierung von Emissionen, Verbesserung von Mikroklima und Wasserhaushalt

Sozialer Nutzen: Gesundheitsprävention, Aufwertung des öffentlichen Raums, Attraktivierung von Begegnungszonen.

Mobiliar Lab für Naturrisiken

Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Mobiliar. Untersucht werden in erster Linie die an Hagel, Hochwasser und Sturm beteiligten Prozesse und die Schäden, die daraus entstehen. Das Mobiliar Lab arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis und strebt Resultate mit hohem Nutzen für die Allgemeinheit an. Die Unterstützung durch die Mobiliar ist Teil des Gesellschaftsengagements der Mobiliar Genossenschaft.

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