Wohnmobil am Nordkap wird abgschleppt

Fataler Sturm am Nordkap

Einen Transport für ein verunfalltes, zwölf Tonnen schweres Reisemobil vom Nordkap nach Deutschland zu organisieren, war für Nathalie Werthmüller von Mobi24 mit einigen Herausforderungen verbunden.

Der Stellplatz am Nordkap in Norwegen schien Roger Ruppen um fünf Uhr morgens am 27. Februar 2023 nicht mehr sicher zu sein. Der seit einer Woche anhaltende Sturm verstärkte sich weiter. Er und seine Frau stiegen ins Reisemobil und fuhren Richtung Süden.

Wind übernimmt Kontrolle

Etwa 30 Kilometer nach Skaidi erreichten sie eine sturmgepeitschte Hochebene. Dort übernahm der Wind plötzlich die Kontrolle über ihr Reisemobil. So krachte es mit rund 30 km/h auf der gegenüberliegenden Fahrbahn in ein schon verunfalltes Wohnmobil. Dessen Sonnenstore wurde dabei abgerissen, prallte frontal in die Windschutzscheibe und stoppte kurz vor Roger Ruppens Kopf. Trotz Schock verständigte er sofort Polizei, Ambulanz und Pannenfahrzeug. 

Wegen des anhaltenden Sturms blieb die Hochebene für zwei Tage gesperrt. Erst dann konnten die Wohnmobile geborgen und in die nächste grössere Stadt transportiert werden. Die Ruppens beschlossen, ihre wichtigsten Gegenstände aus dem Reisemobil zu holen und in die Schweiz zurückzureisen. 

Vom Nordkap nach Deutschland

Nathalie Werthmüller von Mobi24 erinnert sich: «Mir war von Anfang an klar, dass die grösste Herausforderung darin bestehen würde, einen geeigneten Transporter für das bei uns versicherte Fahrzeug zu finden. In dieser Gegend stellt schon nur ein Ersatzwagen eine Schwierigkeit dar.» Das Reisemobil musste nach Schlüsselfeld bei Nürnberg in das Werk der Morelo Reisemobile GmbH gebracht werden. Diese Strecke beträgt etwa 3000 Kilometer. Die Werkstatt in der Nähe des Unfallorts war nicht auf Reparaturen dieses Ausmasses spezialisiert.

«Der Seeweg war keine Option, da der Transport mit Schiff nur bis Oslo möglich war. Weitere Angebote stimmten im Preis-Leistungs-Verhältnis nicht und häufig erhielt ich lange Zeit gar keine Antworten», erzählt Nathalie Werthmüller.

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In dieser Gegend stellt schon nur ein Ersatzwagen eine Schwierigkeit dar.
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Nathalie Werthmüller - Mobi24

Schliesslich stiess sie auf die Autohilfe Ostschweiz, ein langjähriger Partner, der gerade einen neuen Lastwagen erworben hatte. Endlich erhielt sie ein stimmiges Angebot: In knapp 20 Arbeitstagen konnte der Transport arrangiert werden. Kostenpunkt: 19 000 Franken. «Bevor ich zusagte, führte ich Abklärungen durch. Solch eine Summe sehen wir nicht jeden Tag. Es war beruhigend, dass ich mich stets auf internes Fachwissen verlassen konnte», sagt Nathalie. 

Wieder unterwegs

Ende März 2023 traf das Fahrzeug schliesslich im Werk in Deutschland ein. Nathalie Werthmüller war erleichtert und Roger Ruppen zufrieden «Wir konnten uns stets auf die Mobiliar verlassen und fühlten uns sehr gut aufgehoben», sagt Roger Ruppen. Die Wartezeiten in der Morelo-Werkstatt sind sehr lang. So mussten sie ganze neun Monate ohne Reisemobil auskommen. «Ende Dezember konnten wir es schliesslich repariert abholen, und im vergangenen Januar unternahmen wir unsere erste Reise seit dem Unfall.»

Wohnmobil am Nordkap wird abgschleppt

Vom hohen Norden rund 3’000 Kilometer südwärts. Ein 12 schweres Morelo-Reisemobil in knapp 20 Arbeitstagen vom Nordkap nach Deutschland zu transportieren, ist eine Herausforderung.

Nathalie Werthmüller

ist Fachspezialistin Technischer Support bei Mobi24. Bei ihrer Arbeit gefällt ihr besonders, das Hilfeleisten an der Front und die abwechslungsreichen Fälle.

Nathalie Werthmüller