Neue Holzbogenbrücke im Weiler Tannegg eröffnet
Gemeinsam mit der Gemeinde Fischingen haben sich Anwohner und Behörden stark gemacht für diesen Ersatzbau. Der Einsatz hat sich gelohnt: Letzter Woche wurde in Dussnang eine wunderschöne Holzbogenbrücke eröffnet.
Jahrelang war an dieser Stelle, Orts auswärts in Dussnang, der Übergang über den Tanneggerbach nur über einen schmalen Stahlübergang gesichert. Aufgrund starker Korrosionsschäden an den Stahlträgern und den in die Jahre gekommenen Brückenplatten musste der Übergang gesperrt werden. Der ursprüngliche Plan der politischen Gemeinde Fischingen war, den Übergang zwischen Tannegg und Dussnang ersatzlos abzureissen und die Fussgänger, Anwohnerinnen und Wanderer über die rund 200 Meter weiter obenstehende Tanneggbrücke zu lotsen.
„Gegen dieses Vorhaben bäumten sich aber gleich mehrere Parteien auf“, sagt René Bosshart, langjähriger Gemeindepräsident von Fischingen. Einerseits waren es die Bewohner des Weilers Tannegg, allen voran die Eltern der schulpflichtigen Kinder, die die Brücke auf dem Weg in den Kindergarten und die Schule überqueren. Andererseits wünschte sich auch die Sektion der Thurgauer Wanderwege, dass in dieser idyllischen Wanderwegregion (die Brücke liegt auf dem Thurgauer Rundwanderweg) ein adäquater Ersatz stehen sollte. „Im Nachhinein hat sich dieser Effort für uns alle sehr gelohnt“, sagt René Bosshart, der die kleine Eröffnung letzte Woche leitete.
Nach Prüfung von Kosten und Konstruktion sowie einer Unterstützungsgutsprache aus dem Mobiliar Fonds Brücken und Stege, konnte die neue Brücke mit lokalen Handwerkern nun final erstellt werden. Gemeinsam engagiert für nachhaltige Brücken- und Stegeprojekte im gesamten Schweizer Wandergebiet, haben die Mobiliar Genossenschaft und der Dachverband Schweizer Wanderwege im Jahr 2019 einen Fonds gegründet, der jedes Jahr Brücken- und Stegeprojekte in der ganzen Schweiz finanziell mit unterstützt. Mit dem mit jährlich 350 000 Franken dotierten Fonds hilft die Berner Genossenschaft aktiv Rahmen ihres Gesellschaftsengagements mit, das Netz der Schweizer Wanderwege attraktiv und sicher zu halten. So waren auch der Generalagent aus Frauenfeld, Thomas Lange und ein regionalen Berater vor Ort.
Dank weiteren Geldern aus dem Gemeinde- und Kantonsbudget ist hier ein richtiges Brückenbau-Bijou entstanden: Die schmucke Passerelle ist rund elf Meter lang und aufgrund des Durchflussprofils bei Hochwasser rund gebogen. Der Boden ist mit Lärchenholz-Tritten verlegt, die Witterungselemente sind aus Tannenholz, die nötigenfalls in ein paar Jahren unkompliziert ersetzt werden können. Die beiden Seitenelemente der Holzbogenbrücke, beidseitig erreichbar über drei Betontreppenstufen, sind mit einem Metallgeländer versehen und mindestens ein Handlauf wird noch angebracht. In nur sieben Wochen hat ein Team aus lokalen Handwerkern, bestehend aus Zimmermann, Zeichner, Ingenieur, Dachdecker, Bauspengler und einem Metallbauer, die neue Brücke gebaut - eine regionale Koproduktion sozusagen! Eine Kompanie des lokalen Thurgauer Zivilschutzes wird noch im Juni die alte Konstruktion direkt nebenan abreissen. Auffangelemente für den Bauschutt stellen den Gewässerschutz während des Rückbaus sicher. Aus biodynamischer Sicht ebenfalls interessant: Dank des Neubaus der Brücke wurde die Bachsohle, in der viele Forellen, Frösche, Libellen und Wildbienen ihre Heimat haben, ökologisch aufgewertet.
Weitere Infos: www.mobiliar.ch/wandern