die Mobiliar

Auch in einem herausfordernden Umfeld setzt die Mobiliar den Wachstumskurs fort und weist ein gutes Ergebnis aus

Dienstag, 4. April 2023

Ukraine-Krieg, straffere Zinspolitik zur Bekämpfung der Inflation und in der Folge stark rückläufige Aktienkurse stellten die Wirtschaft 2022 nach zwei Pandemiejahren vor neue Herausforderungen. Auch in diesem schwierigen Umfeld konnte die Mobiliar wachsen und die Prämieneinnahmen um beachtliche 5.4% steigern. Die starke Marke Mobiliar, die attraktive Angebotspalette und eine Geschäftskultur, welche die Kundenbedürfnisse ins Zentrum rückt, sind die Basis für unseren Erfolg.

Die Kennzahlen im Überblick

  • Die Gruppe Mobiliar weist für das Geschäftsjahr 2022 einen Gewinn von 311.0 Mio. Franken aus (Vorjahr 474.9 Mio. Franken). 
  • Das Prämienvolumen erhöhte sich insgesamt um 5.4% auf 4.540 Mia. Franken (Vorjahr 4.307 Mia. Franken). 
  • Im Nicht-Lebengeschäft stiegen die Prämieneinnahmen um 4.0% auf 3.580 Mia. Franken. Die Unwetter im Sommer führten zu hohen Schadenaufwendungen von 110 Mio. Franken. 
  • Im Lebengeschäft stieg das Prämienvolumen um 10.8% auf 960.7 Mio. Franken. In der privaten Vorsorge resultierte im Geschäft mit wiederkehrenden Prämien ein Wachstum von 6.1%. In der beruflichen Vorsorge bewegten sich die Jahresprämien mit 255.2 Mio. Franken über dem Prämienvolumen des Vorjahrs (236.6 Mio. Franken). 
  • Das finanzielle Ergebnis fiel mit 183.6 Mio. Franken aufgrund der Situation an den Finanzmärkten deutlich tiefer aus als im Vorjahr (450.2 Mio. Franken). Auf durchschnittlich investierten Kapitalanlagen zu Buchwerten von 19.719 Mia. Franken wurde eine Anlagerendite von 0.9% (Vorjahr 2.3%) erzielt. Die Anlageperformance auf den Kapitalanlagen zu Marktwerten belief sich auf -8.5% (Vorjahr 4.1%).
  • Die Mobiliar verfügt über eine sehr hohe Eigenkapitalausstattung, welche die gesetzlichen Anforderungen um ein Mehrfaches übersteigt. Berechnet mit dem von der FINMA genehmigten internen Modell nach SST-Prinzipien beträgt der Solvenzquotient per 1. Januar 2023 für die Gruppe 538%.
  • Die Mobiliar beteiligt ihre Kundinnen und Kunden auch dieses Jahr am Erfolg. Insgesamt fliessen ab Juli 2023 für die Dauer eines Jahres 195 Mio. an die Versicherten zurück.

«In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld haben wir wiederum ein erfreuliches Resultat erzielt. Gerade in bewegten Zeiten zahlt sich unsere genossenschaftliche Verankerung aus. Unser solid finanziertes Geschäft mit Versicherungen und Vorsorge sowie unsere lokale Verankerung dank unseren 80 Unternehmer-Generalagenturen sind die Grundlage für unseren Erfolg. Unser Ziel ist und bleibt, für unsere Kundinnen und Kunden eine verlässliche Partnerin zu sein – was immer kommt.»

Michèle Rodoni, CEO der Mobiliar

Gesamtergebnis

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die Mobiliar einen konsolidierten Gewinn von 311.0 Mio. Franken (Vorjahr: 474.9 Mio.). Vor allem das tiefere finanzielle Ergebnis in einem schwierigen Anlageumfeld war für diesen Rückgang verantwortlich.

Eigenkapital und Bilanz

Das konsolidierte Eigenkapital reduzierte sich um 8.2% auf 5.881 Mia. Franken. Den grössten Anteil an diesem Rückgang hatte die Abnahme der Neubewertungsreserven auf Kapitalanlagen, die gemäss Rechnungslegung nach Swiss GAAP FER erfolgsneutral im Eigenkapital auszuweisen sind. Die Eigenkapitalrendite belief sich auf 5.1% (Vorjahr 7.9%). Bei sämtlichen Versicherungsgesellschaften der Gruppe liegen die anrechenbaren weit über den geforderten Eigenmitteln. Die mit dem Schweizer Solvenztest (SST) ermittelte Risikotragfähigkeit zeigt sowohl für die Einzelgesellschaften als auch für die Gruppe Mobiliar komfortable Überdeckungen auf. Berechnet mit dem von der FINMA genehmigten internen Modell nach SST-Prinzipien beträgt der Solvenzquotient für die Gruppe per 1. Januar 2023 538% (Vorjahr 516%).

Die Bilanzsumme reduzierte sich auf 21.721 Mia. Franken (Vorjahr 22.093 Mia. Franken). Ein wesentlicher Teil der eigenen Kapitalanlagen, nämlich 7.323 Mia. Franken (Vorjahr 6.523 Mia. Franken), ist in festverzinslichen Wertschriften angelegt. Diese sind zu Amortized-Cost bewertet, was bedeutet, dass Zinsniveau-Änderungen keinen Einfluss auf den Bilanzwert haben. Die Anlagen in Aktien und Fondsanteile sanken von 5.258 Mia. Franken auf 4.245 Mia. Franken. Die versicherungstechnischen Rückstellungen wurden nach bisheriger Praxis vorsichtig bewertet.

Nicht-Lebengeschäft

Mit einem Marktanteil von 20.3% festigte die Mobiliar auch 2022 ihre starke Position im Nicht-Lebengeschäft. Im Bereich der Sachversicherung behauptete die Mobiliar mit einem Marktanteil von 30.1% ihre führende Stellung. Alle strategischen Geschäftsfelder trugen zum Wachstum bei. Im Segment der Privatpersonen konnte ein erfreuliches Wachstum in den Geschäftsfeldern Haushalt, Rechtsschutz und Mobilität erzielt werden, im Segment der Unternehmenskunden stammte der grösste Anteil des Prämienzuwachses aus den Personenversicherungen.

Das Prämienvolumen erhöhte sich um 4.0% auf 3.580 Mia. Franken. Damit ist die Mobiliar wiederum stärker gewachsen als der Gesamtmarkt. Erneut verursachten Unwetter im Sommer überdurchschnittlich hohe Schäden, die aber nicht das ausserordentliche Ausmass des Vorjahres erreichten: In den Monaten Juni, Juli und September ereigneten sich sechs grosse Unwetter-Ereignisse mit einem Schadenaufwand in der Höhe von rund CHF 110 Mio. Dabei entfielen knapp CHF 100 Mio. auf Hagelschäden. Zudem wurden insbesondere in den Sach-Branchen gestiegene Reparaturkosten festgestellt, auch aufgrund der gestiegenen Inflation. Damit resultierte eine überdurchschnittliche Schadenbelastung von 64.2%, die noch etwas höher ausfiel als im Vorjahr (63.9%). Das technische Ergebnis sank auf 218.2 Mio. (Vorjahr: 245.2 Mio. Franken). Der Kostensatz erhöhte sich von 27.0% auf 27.9%. Die Combined Ratio betrug 93.5% (Vorjahr: 92.4%).

Lebengeschäft

Im Lebengeschäft erhöhten sich die Bruttoprämien um 10.8% auf 960.7 Mio. Franken (Vorjahr 867.0 Mio. Franken). In der privaten Vorsorge fokussiert die Mobiliar weiterhin auf das Geschäft mit periodischen Prämien, wo das Wachstum mit 6.1% höher ausfiel als im Markt (1.3%). Zu diesem Erfolg trug vor allem die wandelbare Sparversicherung bei. Sehr erfolgreich war auch das Geschäft mit den Einmalprämien: die Nachfrage nach dem Tranchen-Produkt Mobiliar One Invest war ausserordentlich hoch; die Herbst-Tranche war innert 48 Stunden ausverkauft. Bei den Einzel-Kapitalversicherungen erreichte die Mobiliar einen Marktanteil am Neugeschäftsvolumen von 13.8%. Im stark umkämpften Rückversicherungsmarkt von Vorsorgeeinrichtungen wurde im vergangenen Jahr ein Prämienwachstum von 1.7% erzielt.

Die Versicherten erhielten Überschussbeteiligungen von insgesamt 19.1 Mio. Franken (Vorjahr 45.8 Mio. Franken) gutgeschrieben. Im Kollektivgeschäft gab die Mobiliar 100% der Erträge in Form von Renten, Kapitalleistungen, Überschusszuweisungen und Rückstellungen an die Vorsorgeeinrichtungen weiter.

Finanzgeschäft

Das Finanzergebnis lag mit einem Ergebnisbeitrag von 183.6 Mio. Franken deutlich unter dem Vorjahreswert von 450.2 Mio. Franken. Während 2021 noch von der Erholung der Börsen nach der Coronapandemie profitierte, schlug im vergangenen Jahr die negative Marktentwicklung aufgrund geopolitischer Spannungen, Energiekrise und Inflation sowie die damit verbundenen Zinserhöhungen auf das Anlageergebnis durch.

Die Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich auf 277.5 Mio. Franken und erhöhten sich damit um 25% gegenüber dem Vorjahr. Diese Zunahme resultierte zum grössten Teil aus einem Sondereffekt bei Alternativen Anlagen, wo es zu einer Umschichtung innerhalb von Infrastruktur-Fonds und einer daraus erfolgten Sonder-Ertragsausschüttung kam. Daneben stiegen auch die Dividendenzahlungen von Aktien und Fondsanteilen etwas an, da die Gewinnausschüttungen 2022 aufgrund der hohen Unternehmensgewinne von 2021 erfolgten.

Das Nettoergebnis der Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen fiel von CHF 264.0 Mio. (2021) auf einen Wert von CHF -95.0 Mio. für das Berichtsjahr. Vor allem bei Aktien und Fondsanteilen spiegelte sich die negative Marktentwicklung des schwierigen Börsenjahrs in hohen Abschreibungen. Der Marktwert des gesamten Immobilienportfolios erhöhte sich auf CHF 2.262 Mia. (Vorjahr CHF 2.257 Mia.).

Auf durchschnittlich investierten Kapitalanlagen zu Buchwerten von CHF 19.719 Mia. resultierte eine Anlagerendite von 0.9% (Vorjahr 2.3%). Die Anlageperformance auf den Kapitalanlagen sank auf -8.5% (Vorjahr 4.1%).

Die Mobiliar beteiligt ihre Kundinnen und Kunden wiederum am Unternehmenserfolg

Von Juli 2023 bis Juni 2024 werden die Kundinnen und Kunden mit einer Haushalts- und Gebäudeversicherung von einer Prämienreduktion von 20% profitieren. Erstmals in den Genuss einer Prämiensenkung (10%) werden auch Inhaber einer Protekta-Rechtsschutzversicherung kommen. Auf diese Weise werden in diesem Zeitraum insgesamt CHF 195 Mio. an die Versicherten zurückfliessen. In den letzten zehn Jahren liess die Mobiliar ihren Kundinnen und Kunden im Nicht-Lebengeschäft knapp 1.7 Mia. Franken aus dem Überschussfonds zukommen.

Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet

Die Mobiliar übernimmt Verantwortung und engagiert sich für eine positive Wirtschaftsentwicklung, eine solidarische Gesellschaft und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Im Berichtsjahr verabschiedete sie deshalb die Nachhaltigkeitsstrategie und konkretisierte ihr Engagement in den fünf Fokusthemen «Versicherungsprodukte und Dienstleistungen», «Verantwortungsvolles Anlegen», «Mitarbeitende und Arbeitswelt», «Gesellschaftsengagement» sowie «Klima und Energie».

Prävention: Schutz vor Naturgefahren

Als Versicherer setzt sich die Mobiliar laufend mit Naturereignissen und deren Folgen auseinander. Aus dieser Erfahrung ist das Bewusstsein gewachsen, sich für Früherkennung und Prävention zu engagieren. Die Gruppe hat seit 2006 über 160 Präventionsprojekte in der ganzen Schweiz mit über 42 Mio. Franken aus dem Überschussfonds der Genossenschaft gefördert. Als 150. Projekt wurde im August 2022 eine weitere Etappe des «Jahrhundertprojekts» Delémont Marée Basse unterstützt, welches die Stadt vor regelmässigen Überschwemmungen durch die Sorne schützt.

Ferner hat das Mobiliar Lab für Naturrisiken im Berichtsjahr das neue Webtool www.hochwasserdynamik.ch veröffentlicht. Es stellt im Zeitraffer dar, wie bisher unbekannte, aber denkbare Überschwemmungen ablaufen könnten. Hochaufgelöste Simulationen bilden mögliche Auswirkungen bis auf die Ebene von Gebäuden und Strassen ab. Das Tool richtet sich insbesondere an den Bevölkerungsschutz, wo es einerseits für Übungen eingesetzt und andererseits als Grundlage für die Notfallplanung verwendet werden kann.

Geschäftsbericht 2022 online verfügbar

Die Mobiliar publiziert den Geschäftsbericht 2022 online und ohne Printausgabe. Die gedruckte Kurzfassung kann weiterhin bestellt werden. Wie die genossenschaftlich organisierte Mobiliar ihre Verantwortung wahrnimmt, erläutert der Nachhaltigkeitsbericht, der einen integralen Bestandteil des Geschäftsberichts bildet und in Anlehnung an die GRI-Standards 2021 erstellt wurde. Weiterführende Informationen unter mobiliar.ch/geschaeftsbericht.

Kennzahlen

 

2022
in CHF Mio.

2021
in CHF Mio.

Veränderung

in %

Bruttoprämien Nicht-Leben und Leben 4 540.4 4 307.3 +5.4
Bruttoprämien Nicht-Leben 3 579.7 3 440.4 +4.0
Bruttoprämien Leben 960.7 867.0 +10.8
Kapitalanlagen 19 558.4 19 879.4 -1.6
Technisches Ergebnis Nicht-Leben 218.2 245.2 -11.0
Finanzielles Ergebnis 183.6 450.2 -59.2
Konsolidierter Jahresgewinn 311.0 474.9 -34.5
       
Eigenkapital 5 880.8 6 403.0 -8.2
Eigenkapitalrendite 5.1% 7.9%  
       

Überschussbeteiligung an die Kunden im Nicht-Lebengeschäft
(inkl. Begleitmassnahmen, Auszahlung
jeweils ab Mitte Folgejahr)

195 180  
       
Combined Ratio
Nicht-Leben für eigene Rechnung
93.5% 92.4%  
       

Anzahl Mitarbeitende ohne Lernende
(FTE per 31.12.)

5 543 5 337  
Anzahl Lernende und Nachwuchskräfte 319 330  

 

Die Gruppe Mobiliar

Jeder dritte Haushalt und jedes dritte Unternehmen in der Schweiz sind bei der Mobiliar versichert. Der Allbranchenversicherer weist per 31. Dezember 2023 ein Prämienvolumen von rund 4.767 Mia. Franken auf. 80 Unternehmer-Generalagenturen mit eigenem Schadendienst garantieren an rund 160 Standorten Nähe zu den über 2.3 Millionen Kundinnen und Kunden. Die Mobiliar beschäftigt in den Heimmärkten Schweiz und Fürstentum Liechtenstein rund 6400 Mitarbeitende und bietet 330 Ausbildungsplätze an. 1826 als Genossenschaft gegründet, ist die Mobiliar die älteste private Versicherungsgesellschaft der Schweiz.