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Aufpassen in der Natur
Aufpassen in der Natur

Der richtige Umgang mit Zecken kann Leben retten

Für einen unbeschwerten Ausflug ins Grüne

Ob Sie sich im Risikogebiet aufhalten oder nicht: Zecken machen vor keinem Halt. Mit den richtigen Mitteln sind Sie und Ihr Tier für alle Fälle gewappnet. Alles zur Vorbeugung von Zeckenbissen und die korrekten Entfernung der Zecken finden Sie in diesem Ratgeber.

Der Lebensraum der Zecke: Kühle Temperaturen und niedrig wachsende Pflanzen

Entgegen der weit bekannten Annahme, fallen Zecken nicht von Bäumen runter oder springen von Pflanzen und Bäumen auf uns drauf. Sie sitzen auf Sträuchern und Gräsern, bis sie von einem vorbeigehenden Lebewesen – sei es ein Mensch oder ein Tier – abgestreift werden. Zu finden sind Zecken unter anderem in Laubwäldern, an Waldränder und -wegen sowie im Unterholz. Aber Achtung: die Blutsauger finden Sie auch im eigenen Garten. Auch in Parks oder auf offenen Rasenflächen wie beispielsweise in der Badi können Zecken vorkommen.

Kalte Temperaturen und feuchtes Wetter sind die Lieblingsumgebung der Zecke – deswegen sind die nach Regentagen besonders aktiv.

Der optimale Zeckenschutz: Vorbeugen und Mittel

Mit ein paar einfachen Schritten für Mensch und Tier können Sie das Risiko einer Infektion durch einen Zeckenbiss stark reduzieren. 

So schützen Sie sich und ihre Kinder

Zeckenimpfung. Die Impfung beugt FSME-Infektionen vor und ist für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren möglich. Damit der Wirkstoff sich richtig entfalten kann, impfen Sie sich und ihre Liebsten am besten im Winter. So sind Sie bereit für den Frühling.

Anti-Zeckenmittel. Als Sprays oder Lotionen bieten die Anti-Zeckenmittel einen guten Basisschutz. Diese alleine bieten aber keine hundertprozentige Sicherheit. Die Dauer des Schutzes ist von Person zu Person verschieden und ist grundsätzlich oft kürzer als auf der Verpackung angegeben.

Kleidung. Lassen Sie Zecken keine Chance, um auf die Haut zu gelangen. Helle Kleidung hilft, die dunklen Tiere schneller und besser zu entdecken. Bedecken Sie Ihren Körper mit gut schliessender und langer Kleidung. Indem Sie die Socken über die Hosen stülpen verschliessen Sie gefährliche Schlupflöcher. Passen Sie auf, wenn Sie Barfuss oder mit nicht geschlossenen Schuhen durch Wald und Wiesen spazieren.

Körper absuchen. Der wichtigste Schritt kommt nach dem Ausflug ins Grüne. Suchen Sie die Kleider und den Körper gründlich ab. Die jungen Parasiten sind nur gerade einen halben Millimeter gross - dies entspricht zirka einem gemahlenen Pfefferkorn. Zecken lieben feuchte, warme und dünne Hautpartien. Wichtige Stellen sind: Kopfhaut und Haaransatz (besonders bei Kindern), Achseln, Armbeuge, Bauchnabel, Leiste, Kniekehlen und zwischen den Zehen und Fingern.

So schützen Sie Ihr Tier

Unsere Liebsten wandern zwischen Bäumen, im Dickicht und auf Feldern rum. So können sie die unerwünschten Parasiten auch in Ihre Wohnung transportieren. Mit einem speziellen Halsband oder mit einem Zeckenmittel, das man im Nacken aufträgt, können Sie die Fellnasen ebenfalls dagegen Schützen. Das ist dringend nötig. Denn Borreliose und FSME macht auch vor Tieren nicht halt. Besonders für Hunde und Katzen mit Freigang lohnt es sich, einen Blick auf die Tierversicherung zu werfen.

Das richtige Entfernen der Zecke kann Leben retten

Falls sich eine Zecke dann doch mal festgebissen hat: bleiben Sie ruhig. Die Entfernung muss langsam und kontrolliert erfolgen. Versuchen Sie nie mit Öl, Leim, Ausbrennen oder anderen Hausmitteln die Zecke zu entfernen. Das Risiko einer Übertragung einer Krankheit wird so gesteigert. Die Zeckenpinzette und Zeckenzange sind so geformt, dass der Zeckenleib nicht gequetscht wird. Es reicht aber auch schon eine herkömmliche Pinzette. Die Zeckenkarte hat einen Spalt, mit dem man hautnah unter den Zecken fährt und mit einem Hebel nach oben zieht.

Fassen Sie die Zecke mit einer Pinzette oder anderen Hilfsmitteln direkt an der Haut und ziehen Sie sie langsam und senkrecht zur Haut raus. Die Zecke sollte dabei nicht gedreht werden – sie haben kein Gewinde. Achten Sie sich darauf, dass der Körper nicht zerquetscht wird. Dies kann Erreger in die Wunde pressen. Wurde die Zecken bereits gepackt, sollte der Griff nicht mehr gelöst werden.

Wenn der Kopf der Zecke in der Haut steckenbleibt, ist das nicht weiter schlimm. Ihr Körper wird die Überresten selber herausarbeiten. Erreger können nicht mehr unter die Haut gelangen.

Bei Rötungen und grippeartigen Beschwerden sofort zum Arzt

Erst beim Zeckenbiss werden Erreger übertragen. Am Häufigsten: Die Borreliose. Für die Krankheit, welche das Nervensystem, den Bewegungsapparat und die Organe befällt, gibt es keine Impfung. Genug früh erkannt ist jedoch eine Behandlung mit Antibiotika möglich. Besonders Heimtückisch: die Beschwerden können auch Jahrzehnte nach dem Stich auftauchen.

Weniger verbreitet aber eindämmbar ist der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Mit einer Impfung können Sie sich und Ihre Liebsten schützen. Besonders empfehlenswert ist diese Vorsichtsmassnahme für Senioren. Die FSME-Erreger lösen eine Hirnhautentzündung (Meningitis), Gehirnentzündung oder einer Kombination der beiden aus.