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Was braucht es für eine erfolgreiche Wiedereingliederung?

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Eine erfolgreiche Eingliederung beginnt für mich mit der Vereinbarung zwischen der zu reintegrierenden Person (mit ärztlicher Unterstützung), dem durch die Personalabteilung vertretenen Unternehmen sowie dem Abteilungsleiter, der die betroffene Person wieder eingliedert. Dabei geht es darum, die Bedürfnisse der beteiligten Parteien offenzulegen, Verbindlichkeiten zu schaffen und insgesamt das Vertrauen zu stärken. Hierbei kann der Standard «Ressourcenorientiertes Eingliederungsprofil» (REP) eine transparente Diskussionsbasis liefern. Erfahrungsgemäss verlaufen Eingliederungen entlang von klaren und offen kommunizierten Massnahmen wesentlich erfolgreicher, als wenn es keine Kommunikation zwischen der einzugliedernden Person und dem Arbeitgeber gibt.

In der Praxis haben wir den REP-Standard bereits in einigen Fällen angewendet. Einerseits erhielten wir so jeweils detailliertere Informationen über den Gesundheitszustand der Mitarbeitenden. Andererseits war festzustellen, dass die Zusammenarbeit mit den betroffenen Personen sehr gut verlief und sie die getroffenen Massnahmen voll unterstützten. Dabei war es für den positiven Prozessverlauf entscheidend, sich gemeinsam auf die gewünschten, möglichen und zumutbaren Tätigkeiten zu einigen. Die Basis dafür war jeweils ein offenes Gespräch, damit sich die Betroffenen aktiv beteiligen konnten.

So wurde beispielsweise bei einem technischen Servicemitarbeiter mit einer körperlichen Gesundheitsschädigung anhand des REP die «Restaktivität» bestimmt. Ausgehend von seiner effektiven Leistungsfähigkeit gelang eine teilweise, aber rasche Rückkehr an den Arbeitsplatz. Wichtig war dabei auch die ärztliche Betreuung des Mitarbeiters, um dessen Belastung und Genesung effektiv steuern zu können. Der Arbeitgeber wiederum verfügte über ein besseres Verständnis bezüglich des Gesundheitszustandes des Arbeitnehmers. Wie schon erwähnt, wurde dadurch das Vertrauen zwischen den drei Parteien deutlich verbessert. Letztendlich war die Anwendung des REP-Standards auch wirtschaftlich für alle Beteiligten (Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Lohnausfallversicherer und Pensionskassen) vorteilhaft.

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Abgesehen von solchen Erfolgsgeschichten fällt das Zwischenfazit für den gesamten Bereich der beruflichen Integration eher ernüchternd aus – trotz der vielen Energie, die von Personalabteilungen und Case Managern aufgebracht wird, um Mitarbeitende wieder in den Beruf integrieren zu können. Einer der Gründe, weshalb viele Reintegrationen harzig verlaufen, liegt bei den eingangs erwähnten Teamleiterinnen und Teamleitern. Nach meiner Ansicht sind sie ein Schlüsselelement für einen positiven Integrationsverlauf. Allerdings nehmen noch viel zu wenige ihre diesbezügliche Verantwortung wirklich wahr. Zu ihrer Verteidigung lässt sich sagen, dass die Teamleiterinnen und Teamleiter nicht immer über die Mittel und Möglichkeiten verfügen, die für eine solche Aufgabe erforderlich wären. Umso notwendiger sind die Entwicklung und der Einbezug von neuen Massnahmen, damit so viele Rentenfälle wie möglich vermieden werden können.

5 Takeaways zur Reintegration:

  • Transparenz ist die Voraussetzung für ein vertrauensvolles Miteinander aller Beteiligten
  • Der REP-Standard kann als Basis für einen offenen, vertrauensvollen Austausch dienen
  • Wichtig für den Integrationsprozess ist ein gemeinsames Verständnis bezüglich der gewünschten, möglichen und zumutbaren Tätigkeiten der betroffenen Person
  • Insgesamt erzielen noch zu viele Reintegrationsprojekte nicht den gewünschten Erfolg
  • Die Teamleiterinnen und Teamleiter spielen eine Schlüsselrolle für eine erfolgreiche Wiedereingliederung

Erfahren Sie hier mehr über unser Case Management für eine erfolgreiche Rückkehr in die Arbeitswelt.

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