die Mobiliar

Lohnt sich Case Management?

""

Die vielleicht häufigste Frage bezüglich Case Management

«Wieviel haben wir dank dem in diesem Jahr eingerichteten Case Management eingespart?» In fast schon regelmässiger Folge landet diese Frage auf meinem Schreibtisch. Dann hole ich jeweils meine Kristallkugel hervor und schaue, was ohne die Unterstützung unserer Spezialisten für die berufliche Wiedereingliederung der Versicherten passiert wäre. Und schon ist die Rechnung gemacht.

In Tat und Wahrheit ist es natürlich sehr schwierig, diese Frage exakt zu beantworten – auch wenn ich verstehe, weshalb sie gestellt wird. Ich bevorzuge eine etwas anders lautende Formulierung: Wie sähe unsere Schadenbelastung – und damit die unserer Kunden – aus, wenn wir kein Case Management hätten?

Rasches Handeln ist entscheidend

Es ist heute allgemein anerkannt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Invalidität deutlich steigt, wenn die Arbeitsunfähigkeit eine bestimmte Anzahl Monate überschreitet. Deshalb ist zeitnahes Handeln mit den betroffenen Versicherten und in Zusammenarbeit mit allen Akteuren – Arbeitgeber, Ärzte, Ausgleichkasse, Invalidenversicherung, Pensionskasse etc. – für eine erfolgreiche Wiedereingliederung unerlässlich.

Glücklicherweise verfügen wir über jede Menge Fakten und Daten, die uns darin bestärken, dass das Case Management für die Mobiliar und unsere Kunden von grösster Bedeutung ist. Wir blicken auf eine ganze Reihe von Erfolgsgeschichten, bei denen es keiner Kristallkugel bedarf, um zu verstehen, dass eine dauerhafte Behinderung vermieden werden konnte.

Worauf es wirklich ankommt

Nehmen wir beispielsweise diese Geschichte: Ein Mann in den Fünfzigern, der in der Baubranche arbeitet und schwerer körperlicher Belastung ausgesetzt ist, erkrankt an Krebs. In der Folge erleidet er einen längeren Arbeitsausfall. In der Genesungsphase kommen Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates hinzu. Der Arbeitgeber zeigt sich besorgt, sieht aber bedauerlicherweise für die betroffene Person keine Zukunft im Unternehmen.

Dann wird ein Case Manager hinzugezogen. Dieser remobilisiert den erkrankten Mann, indem er ihm eine neue Perspektive gibt. Dafür benötigt es die Abstimmung mit der Invalidenversicherung und der Ärzteschaft. In der Folge erhält der Bauarbeiter eine Zusatzausbildung und erlangt eine neue Arbeitsfähigkeit im Bereich der Baustellensicherheit. Ist es nun tatsächlich entscheidend zu wissen, wie viel wir gespart haben? Oder ist es nicht viel wichtiger, dass wir einen motivierten Menschen mit einem neuen Job und einer interessanten Perspektive sehen?

3 Takeaways zum Case Management

  • Case Management beeinflusst die Wiedereingliederung positiv und damit auch die Schadenbelastung der Pensionskasse. Es ist jedoch schwierig, dies generell zu beziffern. Was aber viel wichtiger ist: der Mitarbeiter kann wieder zurück an seinen Arbeitsplatz.
  • Jede erfolgreiche Wiedereingliederung ist eine kollektive Anstrengung, die von vielen Faktoren abhängt. Dazu gehören auch die Pensionskassen. Ihre gute Zusammenarbeit mit der IV und den Kranken- und Unfallversicherern ist enorm wichtig.
  • Die Meldung von Fällen an die Versicherer innert 90 Tagen trägt wesentlich dazu bei, dass Case Manager rasch handeln können. Je früher wir informiert sind, desto besser.
Nicolas Pittet