die Mobiliar

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Navigieren in unsicheren Zeiten (2/2022)

Dienstag, 26. April 2022

Unsicherheiten und schlechte Nachrichten sorgen derzeit an den Finanzmärkten für hohe Kursschwankungen. Das Mobiliar Asset Management erklärt, wie es seine Anlagen vorausschauend durch Krisen manövriert.

Hohe Energiepreise, der Krieg in der Ukraine, die Zero-Covid-Strategie der chinesischen Regierung, der Druck auf die Zentralbanken im Kampf gegen die Inflation (siehe Grafik Jahresraten Konsumentenpreise), das steigende Risiko einer Rezession oder gar Stagflation, das sind die Themen, die zurzeit das Tagesgeschehen an den Finanzmärkten stark dominieren. Bei so vielen schlechten Nachrichten und der allgemeinen Unsicherheit sind die hohen Kursschwankungen an den Finanzmärkten keine Überraschung. Doch Anlageportfolios werden nicht in Krisen geschmiedet, sondern vorausschauend durch Krisen manövriert. Natürlich ist dies einfacher gesagt als getan. Insbesondere wenn aktuelle Umstände die Wahrscheinlichkeit einer Rezession deutlich erhöhen und die Zentralbanken zeitgleich versuchen, der steigenden Inflation Einhalt zu gebieten.

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Sicherheit vor Rendite

Als aktiver Vermögensverwalter stellen wir für unsere Kund:innen ein robustes Anlageportfolio zusammen, respektive definieren eine geeignete Strategie. Die Strategie widerspiegelt das definierte Ziel, die langfristige Risikofähigkeit und die Renditeerwartungen der Kundin oder des Kunden. Die gewählte Strategie definiert die Aufteilung zwischen den verschiedenen Anlageklassen, also etwa Aktien, Obligationen, und die damit einhergehenden Bandbreiten um die Anlageklassen. Diese geben uns als Vermögensverwalter die Möglichkeit, kurzfristig von der Strategie taktisch abzuweichen, sobald sich Opportunitäten ergeben oder Risiken abzeichnen. Wir, bei der Mobiliar, verfahren nach dem Grundsatz «Sicherheit vor Rendite». Das heisst wir wägen Opportunitäten und Risiken gegeneinander ab und verzichten lieber auf Investitionen, wenn sie nicht unseren Sicherheits- und Qualitätsansprüchen genügen.

Um diesen Prozess bildlich darzustellen, bedienen wir uns gerne einer Schifffahrts-Metapher. Unsere Strategie entspricht dem Polarstern, der für Seefahrer über Jahrhunderte als Orientierungshilfe auf ihren Reisen übers weite Meer diente. Sie definiert die langfristigen Ziele unserer Anlagephilosophie. Wir setzen insbesondere auf Robustheit und Qualität der Anlagen. So setzen wir unter anderem auf Schweizer Anlagen und Gold, welche in Krisenzeiten, Verluste abdämpfen. In den einzelnen Anlageklassen setzen wir weiter auf Unternehmen mit einer soliden Finanzierung, einer starken Marktposition und einer hohen Kontinuität und Visibilität der Erträge.

Zeichnet sich ein Sturm und das Risiko überdurchschnittlicher Verluste ab, ist es wichtig, das Portfolio kurzfristig vom Kurs abzuwenden, um das potenzielle Risiko taktisch zu umschiffen. Passenderweise bedeutete das altitalienische Wort «Risco» so viel wie Klippe, oder eine von Untiefen ausgehende Gefahr für den Schiffsverkehr. Auch diese mussten die Seefahrer erfolgreich umschiffen, um ihr angestrebtes Ziel zu erreichen.

Wie haben wir uns aktuell positioniert?

Unsere Portfolios, beziehungsweise unsere Taktik, haben wir, wegen der möglichen Gefahr einer starken Korrektur, bereits vor der russischen Invasion in die Ukraine, mit weniger Aktien und Wandelanleihen und mehr Gold positioniert. Sollten sich diese Risiken nicht bewahrheiten oder reduzieren, werden wir unsere Portfolios wieder in Richtung Polarstern drehen. Die Opportunitätsrisiken nehmen wir bewusst in Kauf. Denn wie in der Schifffahrt gilt auch beim Anlegen: Vorsicht – nicht Angst – ist besser als Nachsicht.

Obligationen

Zinsen

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Das erste Quartal 2022 verlief für Obligationeninvestoren äussert negativ, nachdem die Zinsen aufgrund des überraschend hohen Preisanstiegs markant angestiegen sind. Die sich bereits zuvor entwickelnde Inflationsdynamik wurde zusätzlich durch den Krieg in der Ukraine angeheizt. In der US-Wirtschaft begann sich die Teuerung merkbar auszubreiten. Um eine mögliche Lohn-Preisspirale zu brechen und die Inflation zu bekämpfen, hat die US-Notenbank deshalb ihre Leitzinsen bereits ein erstes Mal um 25 Basispunkte angehoben. Weitere Zinserhöhungen dürften folgen. Auch die Europäische Zentralbank signalisierte, gegen die hohen Inflationsraten in Europa anzukämpfen. Die Schweizerische Nationalbank hält sich zurzeit noch bedeckt. Der Schweizer Anleihenmarkt erzielte im ersten Quartal eine negative Performance von Minus 6.06 Prozent.

Spreads

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Die Risikoprämien für Unternehmensanleihen begannen sich bereits Anfang des Jahres auszuweiten. Mit dem Angriff auf die Ukraine erhöhten sich die Kreditprämien weiter. Russische Emittenten und Schuldner mit Bezug zu Russland stürzten an den Kreditmärkten regelrecht ab. Da wir keine Anleihen russischer Schuldner halten, erlitten unsere Portfolios diesbezüglich keine markanten Kursverluste. Unser Ansatz, den Fokus bei der Portfoliokonstruktion auf Sicherheit und bei der Titelselektion auf Qualität auszurichten, hat sich in dieser Marktphase erneut ausgezahlt. Dadurch konnten wir im ersten Quartal 2022 eine bessere Performance als die Benchmark erzielen.

Positionierung

Die global wichtigsten Notenbanken sind dabei, von ihrer expansiven Geldpolitik abzurücken und zur Eindämmung der Inflation zu einer restriktiven Geldpolitik überzugehen. Wir gehen davon aus, dass diese geldpolitische Umkehr in den Erwartungen der Marktteilnehmer auf Quartalsfrist weitgehend bereits reflektiert ist.

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Aktien

Global

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Die globalen Aktienmärkte starteten schlecht ins neue Jahr und waren stark von den schnell steigenden Zinsen, respektive der ansteigenden Inflation, beeinflusst. Dies verursachte eine Umschichtung aus Wachstumswerten in Substanzwerte, in die Sektoren Finanzen, Energie und Grundstoffe. Die Angst vor einer massiven Straffung der Geldpolitik durch die Notenbanken, um die durch die anhaltenden Lieferengpässe zusätzlich angetriebene Inflation abzubremsen, machte die Runde. Ende Februar kam mit dem Krieg in der Ukraine ein weiterer Störfaktor für die Märkte hinzu. Dies trieb die Energiepreise nochmals in die Höhe und katapultierte die Inflationserwartungen auf Rekordstände. Aktien steckten die erste Leitzinserhöhung um 0,25 Prozent Mitte März dennoch gut weg. Dies wohl auch wegen Umschichtungen aus den stark gefallenen Anleihenmärkten in Aktienanlagen. Die Zentralbanken stehen aber weiterhin unter Zugzwang: Sie müssen der Inflation schnell Herr werden und dürfen gleichzeitig die bisher gut laufende Konjunktur nicht abwürgen, die wegen des Krieges in der Ukraine und den verhängten Sanktionen zusätzlich schwächer werden könnte. Gegen Ende der Berichtsperiode kamen tatsächlich vermehrt Rezessions- respektive Stagflationsängste auf, die zyklische Aktien unter Druck setzten. Die europäischen Märkte sind allgemein wegen der Nähe zum Ukrainekrieg am meisten gefallen. Deshalb bevorzugen wir zurzeit amerikanische Aktien, die auch weniger sensitiv gegenüber den steigenden Energiepreisen sind.

Aktien Schweiz

Die eher als teuer geltenden Schweizer Aktien waren nach dem schnellen Anstieg der Zinsen Anfang Jahr überdurchschnittlich unter Druck geraten. Dank ihrem defensiven Charakter und der hohen Qualität, konnte sich der Markt jedoch schnell wieder fangen, vor allem wegen der Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis. Auch viele andere Schweizer Werte zogen Geld an, das einen sicheren Hafen suchte. Wegen der steigenden Wahrscheinlichkeit einer Rezession oder Stagflation in den nächsten zwölf Monaten waren Aktien wie Givaudan, Barry Callebaut oder Lindt&Spruengli gegen Ende des Quartals wieder gesucht.

Positionierung

 

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