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Digitalisierung in der beruflichen Vorsorge

Für Pensionskassen ist die Digitalisierung in der beruflichen Vorsorge schon länger ein zentrales Thema. Seit der Einführung des BVG hat es die Verwaltungsentwicklung immer stärker geprägt. In Zukunft dürfte die Bedeutung der Digitalisierung weiter zunehmen. Denn die ändernden Bedürfnisse der Versicherten, der angeschlossenen Firmen und von weiteren Akteuren einer Vorsorgeeinrichtung (beispielsweise Aufsichtsbehörden, Banken, Rückversicherungen) befeuern diese Entwicklung.

Neue Fähigkeiten sind gefragt

Generell sollte die Digitalisierung eine Vorsorgeeinrichtung bei der Abwicklung des Alltagsgeschäfts unterstützen, sei es bei der Konto- oder Dossierführung oder auch bei der Historisierung. Doch die blosse Sicht auf interne Prozesse greift zu kurz. Schon heute ist bei der Art und Weise wie Informationen im Versicherungswesen ausgetauscht werden ein Wandel erkennbar – weg von «klassischen» Formaten wie Papier und Telefonaten, hin zu Onlineplattformen. Derlei Entwicklungen deuten auf fundamentale Veränderungen hin, die Teile unserer Welt infolge der Digitalisierung immer virtueller werden lassen. Vorsorgeeinrichtungen müssen lernen, in diesen neuen, virtuellen Räumen zu agieren.

Ansprüche einer jungen Generation

Neben der zur Verfügung stehenden Technologie sind Menschen ein weiterer Treiber dieser Entwicklung. Das gilt insbesondere für Angehörige der Generation Y und jünger, also jene, die nach 1980 geboren wurden. Diese Digital Natives sind Menschen, die in einer digitalisierten Welt aufwachsen und kaum noch für klassische Wege des Informationsaustausches empfänglich sind. Das verlangt von Vorsorgeeinrichtung, in technologischer, organisatorischer aber auch kultureller Hinsicht die Voraussetzungen zu schaffen, um einen reibungslosen Austausch zu ermöglichen.

Digital Natives machen ihre Ansprüche nicht nur als Versicherte geltend. Zu einem immer grösseren Teil sind sie auch für die Pensionskassen selbst sowie für weitere Stakeholder wie Banken und Behörden tätig. Die für die jeweiligen Anspruchsgruppen relevanten Informationen müssen unabhängig von Ort, Zeit und verwendetem Gerät (Desktop Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone) verfügbar sein. Damit kommt die Software von so mancher Vorsorgeeinrichtung heute an ihre Grenzen.

Investment für die Zukunft

Software für Pensionskassen ist so spezifisch, dass wir sie nicht als Standardprodukt finden. Die REVOR Sammelstiftung investiert momentan in die Entwicklung und Implementierung einer rundum neuen Verwaltungssoftware. Von der Architektur bis zum regulären Einsatz dieser massgeschneiderten Softwarelösung dauert es etwas mehr als ein Jahr. Bei der REVOR sind wir uns einig, dass es diesen Schritt braucht, um den heutigen Ansprüchen an einen interaktiven Informationsaustausch wirklich zu entsprechen und den Erwartungen der künftigen Generationen gerecht zu werden.

Spagat erfolgreich meistern

Die grosse Herausforderung für Vorsorgeeinrichtungen besteht darin, dass ein erheblicher Teil der Menschen im Versichertenstamm sowie auf Seiten der Firmen und bei den weiteren Anspruchsgruppen noch immer traditionelle Formen der Kommunikation und des Datenaustauschs bevorzugt. Vorsorgeeinrichtungen sind deshalb angehalten, trotz der rasch fortschreitenden digitalen Entwicklung, althergebrachte Formen des Informationsaustauschs bis zu einem gewissen Grad weiterhin aufrechtzuerhalten.

3 Punkte zum Mitnehmen

  • Während vor allem jüngere Generationen starke Treiber der digitalen Entwicklung sind, dürfen die übrigen Akteure nicht vernachlässigt werden. Auch sie wollen nach wie vor adäquat im Informationsaustauch berücksichtigt werden.
  • Ansprüche hinsichtlich der Digitalisierungsfähigkeit von Vorsorgeeinrichtungen erwachsen von verschiedenen Anspruchsgruppen. Die eingesetzte Software muss entsprechend interaktiv funktionieren.
  • Digitalisierung ist nicht nur eine Frage der eingesetzten Software. Vielmehr bedarf es einer ganzheitlichen Betrachtung und entsprechenden Haltung im Unternehmen.