die Mobiliar

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Die Zentralschweiz ist beim Homeoffice Spitze

Die regionale Auswertung der Studie «Digitalisierung, Homeoffice und Cyber-Sicherheit in KMU» von Dezember 2020 verblüfft. Sie zeigt, dass besonders Unternehmen aus der Zentralschweiz auf Homeoffice setzen. In der Romandie und im Tessin ist der Schritt zum heimischen Büro schwieriger.

In welcher Region der Schweiz sind die KMU am besten fürs Homeoffice gerüstet? Man könnte auf das wirtschaftlich starke Zürich mit seinen zahlreichen Pendlern tippen. Oder auf die Genferseeregion mit ihrem internationalen Flair. Die richtige Antwort ist eine andere:

Download KMU Studie

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Spitzenplatz für die Zentralschweiz

Die repräsentative Befragung von 503 KMU Ende 2020 zeigt: Die Zentralschweiz setzt aufs Homeoffice. Ganze 79 Prozent der Unternehmen aus dieser Region haben angegeben, dass zumindest ein Teil ihrer Mitarbeitenden vollständig für das Arbeiten daheim ausgerüstet ist. Im Schnitt gibt es pro Zentralschweizer KMU 5,0 Stellen, die im Homeoffice arbeiten können. Auf den Fersen sind den Innerschweizern am ehesten noch die Ostschweizer (76 Prozent, aber nur 4,5 Stellen) und die Zürcher (69 Prozent und 4,4 Stellen). Warum ist das so?

Aufschluss geben kann eine andere Frage: Die CEOs der Unternehmen müssen angeben, wie sie grundsätzlich zu technischen Neuerungen stehen: Sind sie Pioniere, also immer unter den Ersten, die Neues einführen? Sind sie «Early Follower», also nicht zuvorderst, aber dennoch schnell? Oder lassen sie sich lieber Zeit und sind «Late Followers»? In der Zentralschweiz ist der Anteil der «Late Followers» am kleinsten. Man ist also technisch interessiert.

Rote Laterne für Genfersee und Tessin

Auch die zwei Schlusslichter sind ausgeprägt. In der Genferseeregion verfügen 40 Prozent der KMU gar nicht über die Möglichkeit von Homeoffice. Beim durchschnittlichen KMU gibt es 2,8 Telearbeits-Stellen. Im Tourismus-Kanton Tessin müssen sogar bei der Hälfte der Unternehmen (49 Prozent) alle Mitarbeitenden am Arbeitsplatz sein, weil niemand daheim alle Hilfsmittel zur Erledigung des Jobs zur Verfügung hat. Die Durchschnitts-Stellenzahl liegt mit 3,4 aber über jener am Genfersee. 

Zur Verdeutlichung: Die Prozentzahl der KMU ohne Homeoffice ist in der Zentralschweiz bei 17 Prozent, also bei rund einem Drittel gegenüber dem Tessin.

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Dafür gehört die Genferseeregion dann wiederum zu jenen Gebieten, in welchen das Homeoffice auch nach dem ersten Lockdown beliebt blieb. Durchschnittlich 19 Prozent der Mitarbeitenden der KMU arbeiteten auch im Sommer oder im Frühherbst hauptsächlich von daheim aus. Das ist der Bestwert, gemeinsam mit Zürich. Im Tessin waren es nur 6 Prozent. Das ist auch in dieser Hinsicht Tiefstwert.

Espace Mittelland bei Cyber-Sicherheit eher arglos

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Wenn es um Cyber-Sicherheit geht, liegen die Regionen näher beieinander. Auffällig ist, dass KMU im Espace Mittelland zu diesem Thema weniger gut informiert sind und es prompt auch für weniger wichtig erachten als jene aus der Restschweiz. Die statistischen Unterschiede sind bei jeder Frage aus diesem Bereich nur minim. Aber der Espace Mittelland liegt überall knapp am Ende der Tabelle.

Das Risiko ist den KMU aus Bern und Umgebung aber wohl durchaus bewusst. Bei der Einschätzung, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines kleineren oder grösseren, existenzgefährdenden Cyberangriffs aufs Unternehmen in den nächsten drei Jahren ist, befindet sich der Espace Mittelland nämlich auf gleicher Höhe mit dem Rest der Schweiz.  Unterschiede zwischen den Regionen lassen sich kaum ausmachen, mit einer Ausnahme: Tessiner KMU halten es für deutlich unwahrscheinlicher, dass sie von Viren, Trojanern oder einem Datendiebstahl betroffen sein könnten, der die Existenz ihres Unternehmens gefährdet.

Die Mobiliar hat zusammen mit namhaften Partnern (digitalswitzerland, Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften, Fachhochschule Nordwestschweiz, Bund und gfs-zürich) 2020 eine repräsentative Umfrage bei 503 KMU zu den Themen Digitalisierung, Homeoffice und Cyber-Sicherheit durchgeführt.