Broker-News – Herbst 2024

Informieren Sie sich über die Neuigkeiten und die aktuellen Themen der Mobiliar.
Unterversicherung: Ein zunehmendes Risiko für Betriebe
Immer häufiger entsprechen die Versicherungssummen der Betriebe nicht den effektiven Vermögenswerten.
Wir haben in der letzten Zeit vermehrt festgestellt, dass die vereinbarte Versicherungssumme oft deutlich unter dem tatsächlichen Wert der versicherten Sachen liegt. Im Schadenfall – sei es bei Teilschäden oder schlimmstenfalls bei Totalschaden - reicht die Versicherungsleistung nicht aus, um den Schaden zu decken.
Die Folgen für die betroffenen Betriebe können gravierend sein: Sie müssen die Schadenkosten teilweise selbst tragen. Es ist daher entscheidend, dass die Versicherungssumme eines Betriebes den realen Wert des Unternehmensvermögens widerspiegelt und regelmäßig angepasst wird.
Häufige Gründe für eine Unterversicherung
- Falsche Wertschätzung: Oft wird der Wert von Maschinen und Warenbeständen falsch eingeschätzt.
- Steigende Preise: Betriebe berücksichtigen nicht immer, dass die Kosten für Maschinen und Materialien im Laufe der Zeit steigen können (Inflation).
- Höhere Wiederbeschaffungskosten: In den letzten Jahren haben Lieferengpässe, Rohstoffknappheit und die allgemeine Teuerung die Kosten für Ersatzteile und neue Maschinen markant erhöht. Viele Betriebe haben diese Entwicklungen nicht in ihre Versicherungssummen eingerechnet.
Handlungsempfehlung
Die Zufriedenheit unserer gemeinsamen KMU-Kundinnen und -kunden liegt uns am Herzen. Wir empfehlen Ihnen, ihre Versicherungssummen jährlich oder bei wesentlichen Änderungen im Betrieb zu überprüfen und an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen. Als Makler sorgen Sie so dafür, dass die Betriebe umfassend abgesichert sind und Schadenfälle schnell und zufriedenstellend bearbeitet werden können. Potenzielle Probleme durch Unterversicherung können dadurch verhindert werden.
Wir können Sie dabei mit kundenspezifischen Inventarblättern unterstützen. Bitte wenden Sie sich an Ihren gewohnten Ansprechpartner.
KMU: Aktualisierte Haftpflichtbausteine
Die Haftpflichtbausteine der Betriebs-, Berufs- und Gebäudehaftpflicht für KMU wurden im Oktober 2024 aktualisiert.
Zwei Themen sind betroffen.
Versicherungsschutz für Arbeitskarren bis 10 km/h
Arbeitskarren mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit bis 10 km/h dürfen ohne Kontrollschild und Fahrzeugausweis verkehren. Diese Änderung von Artikel 32 der Verkehrsversicherungsverordnung (VVV) trat am 1. Mai 2024 in Kraft.
Trotz der Befreiung von der Immatrikulationspflicht bleibt der Abschluss einer Haftpflichtversicherung weiterhin obligatorisch. Im Makler-/Partner Extranet haben wir bereits im Juli kommuniziert, dass die Mobiliar den Versicherungsschutz für laufende Verträge gewährleistet. Nun wurde dieser Versicherungsschutz in den relevanten Bausteinen präzisiert.
Zu den Arbeitskarren zählen unter anderem Hubarbeitsbühnen, Kleinbagger, sowie Aufsitzgeräte wie Rasenmäher, Bodenreiniger und Markiermaschinen. Diese Fahrzeuge müssen durch ein entsprechendes Höchstgeschwindigkeitsschild gekennzeichnet sein.
Ausschluss von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS)
Bereits im Herbst 2023 haben wir auf diesen Ausschluss hingewiesen, welcher nun in den relevanten Bausteinen explizit formuliert wurde.
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) sind Chemikalien, die wasser-, fett- und schmutzabweisend sind und in Beschichtungen, Verpackungen, Textilien, Elektronik und anderen Produkten vorkommen. Sie gelangen via Wasser oder Böden in die Nahrungskette und sind schwer abbaubar. In der Umwelt, in Nahrungsmitteln, im Trinkwasser und im Menschen sind sie nachweisbar. Seit 2010 bzw. 2020 sind in Europa zwei Untergruppen von PFAS, nämlich PFOS und PFOA, verboten. Die schweizerischen Bestimmungen entsprechen weitgehend den in der EU geltenden Vorschriften.
PFAS gelangen hauptsächlich über die Ernährung in den menschlichen Körper und können ein gesundheitliches Risiko darstellen.
Die aktualisierten Bausteine sind auf dem Makler-/Partner Extranet verfügbar. Wir danken für Ihre Kenntnisnahme.
Auskunftsdienst Personenversicherungen: Einheitliche Standards
Eine Arbeitsgruppe des Schweizerischen Versicherungsverbands SVV hat neue Branchenstandards für einen einheitlichen Datenaustausch der Vorversicherer-Auskunft (Auskunftsdienst) erarbeitet. Diese Standards sollen den elektronischen Datentransfer vereinfachen und die Effizienz in der Bearbeitung steigern.
Ab November 2024 wird die Mobiliar als erstes Unternehmen diese neuen Standards für ihre Angebote im Bereich der Kollektiv-Krankenversicherung (KKV), der obligatorischen Unfallversicherung (UVG), der obligatorischen Unfallversicherung Fürstentum Liechtenstein (OUFL) und der Ergänzung zur obl. Unfallversicherung (UVG-E) anwenden. Die Vorversicherer-Auskunft wird in einer CSV-Datei geliefert, die alle relevanten Daten enthält, z.B. Kundenangaben, Deckungsarten, Deckungsumfang und Schadenaufwand, gegliedert nach Beobachtungsjahren. Ergänzend dazu wird weiterhin eine PDF-Datei mit einer konsolidierten Darstellung der Daten bereitgestellt.
Auszahlungsplan: Neues Kontingent
Das neue Kontingent des Auszahlungsplans der Mobiliar bietet ein Garantieniveau bis zu 97.37%.
Der Auszahlungsplan ist eine ideale Lösung für alle, die nach der Pension ein regelmässiges und garantiertes Einkommen erhalten möchten. Die Kundin oder der Kunde entscheidet über die Höhe der anfänglichen Einlage, die in das Garantie- und das Partizipationsbudget fliessen, sowie die Dauer der Aufbau- und der Auszahlungsphase.
Garantie
Die Garantie für das zehnte Kontingent wird wahlweise durch die Bank Cler oder durch die Mobiliar erteilt. Da der maximale technische Zinssatz der FINMA seit dem 1. September 2024 gestiegen ist, wurde derjenige der Mobiliar-Garantie auf 0.35% erhöht.
Das Niveau der Garantie durch die Bank Cler kann bis zu 97.37% betragen (am Beispiel einer Investition von 150 000 Franken mit 5 Jahren Aufschub und einer Auszahlungsdauer von 20 Jahren). Die komplette Tabelle kann auf dem Makler-/Partner Extranet aufgerufen werden (Infos > Private Vorsorge > Auszahlungsplan).
Attraktive Renditechancen
Der Kunde legt zwischen 5% und 20% der Einlage in Wertschriften an und kann zwischen zwei Partizipationsinstrumenten wählen.
- Der MobiFonds Select 90 besteht aus ca. 90% Sachwerten (Aktien, indirekte Immobilienanlagen, ETF auf Gold).
Link auf Informationen zum MobiFonds Select 90 - Das gehebelte und pfandbesicherte SMI-Zertifikat investiert in den „SMI Total Return Index", der aus den 20 höchstkapitalisierten Titeln des Schweizer Aktienmarktes besteht.
Vorteile im Überblick
- Vertragsdauer in der Aufbau- wie auch in der Auszahlungsphase jederzeit anpassbar
- Zusätzliche Einlagen und Kapitalrückzüge jederzeit möglich
- Anpassbare Aufbauphase von einem Monat bis 25 Jahre
- Anpassbare Auszahlungsphase von 5 bis 30 Jahren
- Auszahlungspausen
- Konstante, steigende oder abnehmende Auszahlungen
- Vorteilhafte Besteuerung im Erlebens- und Todesfall
Detaillierte Informationen sowie alle Unterlagen über den Auszahlungsplan finden Sie auf dem Makler-/Partner Extranet unter Infos > Private Vorsorge > Auszahlungsplan.
Webinar: Wenn Cyberkriminelle KI anwenden
Cyberangriffe auf Betriebe und Organisationen sind in der Schweiz und weltweit ein anhaltendes Problem. Letztes Jahr hat sich die Zahl der gemeldeten Cyberangriffe beinahe verdoppelt. Angriffe wie Phishing, Ransomware und gezielte Betrugsversuche steigen. Neuerdings arbeiten auch Cyberkriminelle mit der künstlichen Intelligenz und können dadurch noch schneller ihre Angriffe ausführen.
Um Sie auf dem neuesten Stand der Bedrohungslage zu halten, laden wir Sie herzlich zu unserem Webinar ein. Wir zeigen auch einige typische Schadenfälle und wie wir unsere Versicherungsnehmer bei der Bewältigung unterstützen können. Außerdem geben wir einen Überblick über unsere Cyberversicherungen und das Sensibilisierungstraining für KMU.
Datum: Am Freitag, 6. Dezember 2024, von 10.30 bis 11.30 Uhr
Anmeldeschluss ist Mittwoch, 4. Dezember 2024.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Happy Birthday DMG
Die Direktion Maklergeschäft feiert ihr 30-jähriges Jubiläum. Christoph Kopp, Leiter Direktion Maklergeschäft, blickt zurück und spricht über aktuelle Herausforderungen.
Herr Kopp, wie sah der Versicherungsmarkt vor 30 Jahren aus?
In den 90er Jahren wurde der Versicherungsmarkt liberalisiert. Unter den Versicherungsgesellschaften herrschte plötzlich Wettbewerb, da Produkte diversifiziert und zu Marktpreisen angeboten wurden. Für Kunden wurde der Vergleich immer schwieriger. Die Liberalisierung führte auch zur Gründung zahlreicher unabhängiger Maklerfirmen. Sie konnten Angebote aller Versicherer einholen und sie vergleichen. Vor allem Unternehmenskunden wechselten deshalb zu einem Makler.
Wie hat die Mobiliar darauf reagiert?
Die Mobiliar sah eine Chance, einen neuen Verkaufskanal aufzubauen und traf eine zukunftsweisende Entscheidung: Sie übernahm 1991 die Konzernversicherung Limmat der damaligen Oerlikon-Bührle Gruppe und holte sich so Kompetenzen im Unternehmens- und Brokergeschäft ins Haus. 1994 wurde die Limmat als erste Zweigniederlassung in die Mobiliar integriert und betreute fortan als Direktion Maklergeschäft den Maklermarkt. Das Jahr 1994 gilt seither als Gründungsjahr der DMG. Zwei Jahre später wurde in Genf die Direction Affaires Courtiers, das Pendant in der Romandie, eröffnet.
Welche Strategie verfolgt die Mobiliar im Maklergeschäft?
Die Mobiliar verfolgt die integrierte Marktbearbeitung und ist damit bis heute sehr erfolgreich: Über 650 regionale Maklerfirmen werden von den Generalagenturen betreut. Die 90 grössten Makler, deren überregionale Tätigkeit eine zentrale Anlaufstelle erfordert, arbeiten mit der DMG zusammen. Unsere Strategie im Maklergeschäft spiegelt die Werte der Mobiliar: Wir sind persönlich, zuverlässig und beständig – und das mit lokalen Kompetenzen im Abschluss und Schaden.
Wie hat sich das Maklergeschäft in den letzten 30 Jahren entwickelt?
Das Maklergeschäft wurde schnell zum zweitwichtigsten Vertriebskanal der Mobiliar und wächst jährlich über dem Markt. 30% der Nettoproduktion und knapp 25% des Gesamtbestandes im Nicht-Leben-Geschäft der Mobiliar stammen aus dem Maklerkanal. Allein bei der DMG ist der Prämienbestand heute mehr als achtmal grösser als vor 30 Jahren.
Was sind die Herausforderungen?
Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitsweise laufend und bietet Chancen, die Effizienz aller Marktbeteiligten zu steigern. Die Mobiliar treibt die Entwicklung digitaler Werkzeuge gezielt voran und hat bereits mehrere Projekte umgesetzt. Weitere folgen. Auch die zunehmende Regulierung des Vermittlermarktes ist herausfordernd. Ebenfalls beobachten wir die Veränderungen des Maklermarkts durch Zusammenschlüsse von Maklerfirmen und passen uns an.
Vielen Dank für das Gespräch.
