
Gut vorbereitet auf den Betriebsunterbruch
Stille statt brummender Maschinen, verwaiste Arbeitsplätze – nichts geht mehr. Wenn etwa ein Brand oder eine Überschwemmung den Betrieb lahmlegt, wird es schnell teuer. Silvio Himmelsbach, Schadenexperte der Mobiliar, erklärt, wie hohe Kosten bei einem Betriebsunterbruch vermieden werden können.
Silvio Himmelsbach Lesezeit: 3 Minuten Letztes Update: Oktober 2025
Interview mit Silvio Himmelsbach, Teamleiter Sachschaden der Mobiliar
Silvio Himmelsbach, Sie haben täglich mit grossen Schadenfällen zu tun. Was sind die häufigsten Gründe dafür, dass ein Betrieb nicht mehr arbeiten kann?
Letztes Jahr gab es praktisch in der ganzen Schweiz massive Schäden durch Überschwemmungen und Hagel. Da hatten wir zum Beispiel vom Hagel durchlöcherte Dächer, durch die der Regen in die Gebäude eindrang und dort gelagerte Maschinen und Material beschädigt wurden. Aber auch Brände und Einbruchdiebstahl sehen wir häufig, ausserdem Schäden durch Naturereignisse wie Sturm oder Erdrutsch.
Welcher Fall von Betriebsunterbruch ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Wir hatten den Fall eines Gastrobetriebs von drei Jungunternehmern. Am Tag vor der Eröffnung hat es gebrannt. Ganz grosses Pech! Das war im Sommer und wir haben kurzerhand eine mobile Küche in den Garten gestellt. Nur wenige Tage nach dem Feuer konnten sie eröffnen. Unsere Erfahrung half uns dabei, umzudenken und sofort Lösungen zu finden. Das Provisorium wurde übrigens so erfolgreich, dass sie seither das Restaurant jeden Sommer eine Weile in den Garten verlegen.
Was verursacht bei einem Betriebsunterbruch die höchsten Kosten?
Der Ertragsausfall und die Fixkosten wie Miete und Löhne, die man nicht auf die Schnelle reduzieren kann. Nach einem Schaden machen wir deshalb zuerst eine Schätzung, wie lange der Unterbruch dauern und wieviel der Ertragsausfall kosten könnte. Dann schauen wir, wie der Betrieb möglichst rasch wieder produktiv sein kann. Zum Beispiel mit einem Umzug an einen temporären Standort, der Auslagerung bestimmter Prozesse, zusätzlichen Wochenend- oder Nachtschichten oder Provisorien. Solche Mehrkosten deckt die Versicherung.
Wie kann ich meinen Betrieb absichern?
Jeder Betrieb sollte sich mit den eigenen Risiken gründlich auseinandersetzen. Dazu gehört, in Szenarien zu denken. Zum Beispiel: Wo kann ich morgen arbeiten, falls es heute in meinem Gebäude brennt? Was mache ich, wenn Wasser meine IT-Infrastruktur beschädigt? Wo beziehe ich Rohstoffe, wenn mein Haupthändler nicht mehr liefern kann? So kann man sich auf einen Notfall vorbereiten und verhindert, dass im schlimmsten Fall das Unternehmen zugrunde geht. Es bleiben Restrisiken. Dafür ist die Versicherung da.
Jeder Betrieb ist anders. Wie stellt die Mobiliar sicher, dass ich wirklich die Deckung bekomme, die ich brauche?
Im persönlichen Beratungsgespräch werden die verschiedenen Szenarien für einen Betriebsunterbruch diskutiert. Die Versicherung wird danach präzis auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt. Wieviel die Versicherung kostet, ist zum Schluss von der gewählten Versicherungssumme, vom Zeitraum des Betriebsunterbruchs, der gedeckt werden soll, und von den versicherten Gefahren abhängig.
Die Betriebsunterbruch-Versicherung der Mobiliar
- Versicherbar sind Schäden durch Feuer, Wasser, Diebstahl sowie Elementarschäden wie Hagel, Sturm, Überschwemmung etc.
- Deckt Ertragsausfall, zum Beispiel, wenn Aufträge nicht oder nicht rechtzeitig ausgeführt werden können
- Übernimmt Mehrkosten, zum Beispiel für Auslagerung der Produktion oder für Provisorien
- Zahlt auch dann, wenn ein wichtiger Partner nach einem Schaden ausfällt und Sie deshalb die Produktion einstellen müssen
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