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«Wir glauben an den Titel»

Das Schweizer Nationalteam träumt von Gold an der Unihockey-WM im eigenen Land. Nationalspieler Luca Graf spricht im Interview über die Heim-WM und eine sprachliche Geheimwaffe.

Die Mobiliar ist Hauptpartnerin der Unihockey-Weltmeisterschaft der Männer, die vom 5. bis 13. November in Zürich Altstetten und Winterthur stattfindet.

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Luca Graf im Einsatz gegen Finnland an der Euro Floorball Tour im letzten September. (Foto: Swiss Unihockey / Claudio Schwarz)

Luca Graf, wir sind hier in deiner Heimstätte. Nach sechs Jahren bist du zurück in Köniz. Hast du dich gut eingewöhnt?

Sehr gut, besser als erwartet. Ich war positiv überrascht, wie schnell ich mich wieder wie zu Hause gefühlt habe. Sich auf dem Platz wohlzufühlen ist wichtig, um auf dem Feld liefern zu können.

Zurück in der Schweiz, die Heim-WM. Was löst das in dir aus?

Bis zum Start des das Vorbereitungscamps mit dem Nationalteam war der Ligaalltag bei Floorball Köniz noch sehr präsent. Aber klar, diese WM ist etwas Besonderes. In der Schweiz vor Freunden und Familie um den Weltmeistertitel zu spielen, ist wohl das Grösste für einen Sportler.

Was ist heute im Vergleich zu letzten Heim-WM 2012 anders? Du warst damals zwar noch nicht aktiv dabei, hast das Turnier aber vermutlich mitverfolgt.

Das ganze Drumherum hat sich verändert. Die Heim-WM sorgt für viel Aufmerksamkeit. Die Vorfreude ist auch in den Hallen spürbar. Das sind Emotionen, die nur eine WM im eigenen Land auslösen kann. Vereine und Spieler sind heute weiter als 2012. Ich bin gespannt, was die WM in der Öffentlichkeit auslösen wird – sportlicher Erfolg hilft natürlich immer, um die Leute zu packen.

Wie bereitest du dich auf die WM vor?

Der offizielle Startschuss für die Vorbereitung fiel bereits vor zwei Jahren. Damals wurde das Militärprogramm lanciert, das es Militärdienst leistenden Spielern ermöglicht, bis zu 130 WK-Tage pro Jahr für zusätzliche Trainings- und Erholungsphasen zu investieren. Viele Spieler haben daraufhin ihr berufliches Pensum reduziert und mehr trainiert. Jetzt wäre es zu spät, den Körper in Form bringen zu wollen.

Was macht das aktuelle Nationalteam aus?

Wir haben in den letzten zwei Jahren so viel trainiert wie noch nie, wir sind so fit wie noch nie. Der Nationaltrainer David Jansson hat uns ein taktisches Grundgerüst verpasst, das wohl eines der besten der Welt ist. Zudem werden uns die Emotionen der Fans und von unserem persönlichen Umfeld den letzten Boost geben, um unsere Ziele zu erreichen.

Was ist euer Ziel?

Wir glauben daran, Weltmeister werden zu können. Dazu muss jedoch vieles stimmen. Wenn man so viel investiert, kann nur der Titel das Ziel sein.

In der Vergangenheit bedeuteten die Schweden meist Endstation. Was ist euer Rezept gegen die Konkurrenz aus Skandinavien?

(schmunzelt) Diese Frage habe ich in den letzten Jahren oft beantwortet. Aufgrund der Gruppenauslosung ist es durchaus möglich, dass wir Schweden in den Halbfinals ausweichen. Es ist wichtig, sich nicht zu stark auf Schweden zu fokussieren. Für den Titel müssen wir alle schlagen.

Du hast in Schweden gespielt und kennst die Liga. Wie hilft dir diese Erfahrung?

Die vielen Länderspiele helfen mir mehr als die Erfahrung in der schwedischen Liga. Aber es hilft immer, wenn man einzelne Gegenspieler aus der Meisterschaft kennt. Besonders jene, die zum ersten Mal in der Nationalmannschaft dabei sind. Und vielleicht ist es auf dem Platz eine kleine Geheimwaffe, wenn man ihre Sprache beherrscht (lacht).

Mit fünf WM-Teilnahmen gehörst du zu den erfahrensten Spielern. Was bedeutet das für das Team?

Wir haben viele erfahrene Spieler. Solche, die in ihren Vereinen Captain sind und auch im Nationalteam zu den Leadern gehören. Ich finde es wichtig, dass wir die jüngeren Spieler an die Hand nehmen.

Wird es deine letzte WM sein?

Ich habe immer gesagt «Heim-WM und dann schauen wir weiter». Da ich erst mit 16 Jahren mit Unihockey angefangen habe, ist mein Körper vielleicht noch etwas weniger ausgebrannt. Gleichzeitig merke ich, dass ich als 31-Jähriger mehr investieren muss, um mein Niveau steigern zu können. Unihockey macht mir immer noch unglaublich viel Spass, weshalb ich noch nicht ans Aufhören denke – zumindest nicht auf Vereinsebene.

Die Unihockey-WM live im TV

Die Unihockey-WM der Männer findet vom 5. bis 13. November in Zürich Altstetten und Winterthur statt.

Die Schweizer Gruppenspiele:

  • Samstag, 5.11., 17:00h, Schweiz - Norwegen (Zürich Altstetten)
  • Sonntag, 6.11., 14:00h, Finnland - Schweiz (Zürich Altstetten)
  • Dienstag, 8.11., 20:00h, Slowakei - Schweiz (Winterthur)

Alle Schweizer Spiele werden auf SRF, RTS und RSI live übertragen.