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«Ein falscher Klick genügt»

Montag, 7. Juni 2021

Gestohlene Fotos, gehacktes E-Banking oder nur das Falsche angeklickt: Das Internet birgt Risiken. Andreas Hölzli, Leiter des Mobiliar Kompetenzzentrums Cyber Risk, kennt sie.

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Was sind zurzeit die «Klassiker» in Sachen Cyberrisiken?

Andreas Hölzli: Wir stellen fest, dass Online-Betrug stark zunimmt. Wenn etwa das gebuchte und bereits bezahlte Hotel oder Apartment gar nicht existiert. Oder wenn Sie im Internet Ware bestellen, diese aber nie eintrifft. In solchen Fällen hilft eine Cyberversicherung. Auch die Kosten für die Datenrettung sind versichert, wenn zum Beispiel die Festplatte einen Virus eingefangen hat und alle Familienfotos verschwunden sind.

Wie kann man sich schützen?

Grundsätzlich sollte man mit persönlichen Daten im Internet sehr vorsichtig umgehen. Das betrifft Downloads ebenso wie Online-Zahlungen mit Kreditkarte. Beim öffentlichen WLAN wie am Flughafen, im Hotel oder im Lieblingscafé sollte man besonders vorsichtig sein. Wer sich nur schon kurz ins Bankkonto einloggt, kann Opfer von Cyberkriminellen werden.

Die meisten Angriffe erfolgen über Passwörter.
Andreas Hölzli

Sich vor Cyberrisiken zu schützen, ist nicht schwer. Schutzmassnahmen leben aber von einer gewissen Regelmässigkeit. Die meisten Angriffe erfolgen über die Passwörter. Deshalb ist die Wahl eines sicheren Passworts, das man oft wechselt, besonders wichtig. Die Installation und vor allem die Aktualisierung von Anti-Viren-Software ebenfalls. Wichtige Daten sollten regelmässig auf einem externen Datenträger gespeichert werden. Und wer oft online per Kreditkarte zahlt, muss seine Kontoauszüge stets genau prüfen.

Ein falscher Klick kann bereits reichen?

Leider ja. Obwohl wir alle wissen, dass es gefährlich ist, gewisse Mailanhänge zu öffnen. Trotzdem passiert das oft. Denn Cyberkriminelle werden immer professioneller. Die Links kommen teilweise in unterschiedlichen Qualitätsgraden daher: Einige sind so gut gemacht, dass man sie kaum als Gefahr erkennt.

Eine Studie zeigt, dass viele Schweizer KMU das Risiko folgenschwerer Cyberangriffe als sehr gering einstufen.

Jedes vierte Unternehmen war schon einmal Opfer eines Angriffs, der Konsequenzen hatte – zum Beispiel Lösegeldforderungen oder Datenverluste. Dennoch sagt beinahe die Hälfte, dass für sie das Risiko eines Angriffs sehr klein ist. Über die vergangenen Jahre ist das Risikobewusstsein nicht gestiegen, im Gegenteil. Wir wollen KMU deshalb Services bieten, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zum Beispiel Präventions- und Sensibilisierungstipps.

Welchen Nutzen hat eine Cyberversicherung für ein KMU?

Eine Cyberversicherung ist eine sinnvolle Investition, um sich gegen Cyberrisiken abzusichern. Wir unterstützen KMU aber bereits, bevor es zu einem Schaden kommt. Zum Beispiel mit der Cyber-Kurzbeurteilung. Dieser Gratis-Service gibt einen Überblick über die Lage in den Betrieben. Das Risikomanagement ist das A und O. Ein Unternehmen sollte nicht nur in die eigene IT-Sicherheit investieren, sondern auch in die Prävention. Ein besonders wichtiger Punkt ist die Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Hier bietet die Mobiliar einen Praxistest an.

Diese und weitere Geschichten erfahren Sie in der neusten Ausgabe des Mobirama, unserem Magazin für Kund:innen der Mobiliar.