die Mobiliar

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Brand in Bührer Traktorenfabrik

«Das wäre fast unser Ende gewesen»

Die geschichtsträchtige Bührer Traktorenfabrik in Hinwil ist beim Grossbrand im März nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.

Bührer – die Marke steht für robuste, kompakte Traktoren ohne Elektronik, «Made in Switzerland». Mehr als 22 000 Stück verliessen bis 1978 die Werkhallen im zürcherischen Bäretswil und ab 1940 in Hinwil. Noch heute ziehen fast die Hälfte davon ihre Bahnen über die Ackerfelder dieser Welt – auch dank Ersatzteilen und Bauplänen aus Hinwil. Nur mit Glück fielen sie und damit auch ein Stück Geschichte am 3. März nicht den Flammen zum Opfer.

Der Mythos Bührer

1929 baute Fritz Bührer aus einem verunfallten Ford den ersten Traktor. In der Nachkriegszeit blühte das Geschäft. Rund 300 Mitarbeitende stempelten tagein, tagaus in Hinwil. Doch mit der Aufhebung der Importbeschränkung und dem Zollabbau für Traktoren nahm die inländische Nachfrage in den Sechzigerjahren drastisch ab. Billigere ausländische Modelle waren gefragt. Fritz Bührer musste sein Unternehmen 1973 verkaufen – fünf Jahre später wurde die Produktion stillgelegt.

Seither konzentriert sich die Bührer Traktorenfabrik auf Ersatzteilhandel sowie Service-, Reparatur-, Revisions- und Umbauarbeiten an Landwirtschaftsfahrzeugen. Gut zehn Mitarbeitende kümmern sich um den Betrieb. Ein Grossteil der Räume ist an verschiedene Gewerbetreibende untervermietet. An den Mythos Bührer erinnern heute noch Fanclubs, allen voran der beachtliche Bührer-Club Nidwalden mit rund 70 Mitgliedern.

Das einst stolze Fabrikgebäude ist nun ein Trümmerfeld aus Schutt und Asche. Ein Grossteil der im Gebäude eingemieteten Gewerbetreibenden musste zusehen, wie das Feuer ihr Geschäft bis auf die Grundmauern niederbrannte. Rund ein Viertel des Gebäudes jedoch blieb weitgehend verschont. Darunter der Teil, den Bührer mit Arbeitsplätzen, Archiv und Lager belegt.

«Hätte unser Archiv gebrannt oder wäre das Lager zerstört worden, so hätte dies unser Ende bedeutet», sagt Michel Eichenberger (52), Verwaltungsratspräsident der Bührer Traktorenfabrik. Im Archiv befindet sich das Herz der Firma: Konstruktionspläne, Zeichnungen, Ersatzteil- und Stücklisten zu allen Fahrzeugen, die je gebaut wurden. Neben den Ersatzteilen unverzichtbare «Zutaten», um Bührer-Traktoren bis Jahrgang 1940 reparieren und restaurieren zu können.

25 000 Ersatzteile reinigen

Der Betrieb muss für mehrere Wochen eingestellt werden, geht jedoch im verbliebenen Gebäudeteil weiter. «Dank der Mobiliar konnten wir rasch Massnahmen ergreifen und Brandsanierungsfirmen beauftragen. Sie halfen uns, die Maschinen, Werkzeuge sowie jedes der 25 000 Ersatzteile zu reinigen und zu konservieren», sagt Eichenberger. In solchen Ausnahmesituationen sei es entscheidend, einen partnerschaftlichen und unkomplizierten Versicherer an seiner Seite zu haben. Kraft und Motivation geben auch die vielen Zusprüche von Bührer-Freunden, Kunden und der Bevölkerung. «Bührer ist ein Stück Schweizer Landwirtschaftsgeschichte.» Kein Feuer kann es zerstören.

Diese und weitere Geschichten erfahren Sie in der neusten Ausgabe des Mobirama, unserem Magazin für Kund:innen der Mobiliar.