die Mobiliar

Geschäftsjahr in Kürze

Die Mobiliar erzielte im Geschäftsjahr 2015 mit einem Gewinn von 383.4 Mio. Franken wiederum ein ausgezeichnetes Ergebnis. Wir konnten den eingeschlagenen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen und gleichzeitig bedeutende Investitionen in die Digitalisierung unseres Geschäfts tätigen. 

Die demografische Entwicklung, Veränderungen im Kundenverhalten, zunehmende Regulie­rungsvorschriften und die fortschreitende Digitalisierung der Geschäftsprozesse prägen den Versicherungsmarkt in der Schweiz. In diesem herausfordernden Umfeld behauptet sich die Assekuranz mit einem Anteil von mehr als 40% der Wertschöpfung des gesamten Finanz­dienstleistungssektors als starker Pfeiler der schweizerischen Wirtschaft. Die Versicherun­gen und versicherungsnahen Dienstleistungen leisten inzwischen rund 5% an die gesamte Bruttowertschöpfung unseres Landes. In diesem Marktumfeld erwirtschaftete die Mobiliar im Berichtsjahr erneut eine hohe Wertschöpfung von 3.718 Mia. Franken.

Den Weg in Richtung Digitalisierung haben wir schon früh eingeschlagen, öffneten wir doch bereits vor mehr als sieben Jahren alle Kanäle für den Kundenkontakt rund um die Uhr. Eine Trennung zwischen digital und persönlich gibt es bei der Mobiliar nicht. Wir setzen weiterhin auf die Persönlichkeit unserer Dienstleistungen vor Ort gepaart mit digitalen Services, wie und wann immer der Kunde sie von uns erwartet.

Im Nicht-Lebengeschäft vermochten unsere fest im Markt verankerten Produkte und Dienstleistungen erneut zu überzeugen. Mit einem Anstieg des Prämienvolumens um 3.3% übertrafen wir das Gesamtmarktwachstum von 0.5% einmal mehr sehr deutlich. Es gelang uns dabei, sowohl im Geschäft mit Privatpersonen als auch mit Geschäftskunden die Prämieneinnahmen insgesamt zu steigern. Der Schadenverlauf lag unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Im Lebengeschäft konnten wir unsere führende Stellung im Rückversicherungsgeschäft von Vorsorgeeinrichtungen und im Bereich der Risiko-Todesfallversicherungen für Privatperso­nen halten. In der privaten Vorsorge erzielten wir ein hohes Wachstum im Geschäft mit wie­derkehrenden Prämien und dabei insbesondere mit unserer im Mai 2015 neu lancierten Sparversicherung mit transparenter Erfolgsbeteiligung. In der beruflichen Vorsorge hingegen ging das Prämienvolumen weiter zurück. Die Leistungszahlungen fielen insgesamt tiefer aus.

Um unsere Marktführerschaft in der Rückversicherung biometrischer Risiken für Vorsorgeeinrichtungen zu stärken und unsere Angebotspalette in der zweiten Säule zu erweitern, übernehmen wir per Januar 2016 die Trianon AG, ein führendes Schweizer Unternehmen in den Bereichen berufliche Vorsorge, administrative Personalverwaltung, Saläradministration, Personenversicherung und Absenzenmanagement. Durch diese Akquisition können wir unseren KMU-Kunden neu zusätzlich administrative Personalverwaltungsaufgaben abnehmen.

Finanztechnisch gesehen, war 2015 ein sehr anspruchsvolles Jahr, das aus Schweizer Sicht durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die Einführung von Negativzinsen geprägt war. Während die lockere Geldpolitik der Zentralbanken im Frühling die Aktienmärkte in eine euphorische Stimmung versetzte, führten die Angst um Chinas wirtschaftliche Zukunft sowie Unsicherheiten über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank ab Mitte August zu starken Korrekturen an den globalen Finanzmärkten. In der Schweiz stellte der private Konsum im Berichtsjahr einmal mehr eine wichtige Stütze für die insgesamt robuste Konjunkturentwicklung dar.

In diesem Umfeld fiel der Ergebnisbeitrag aus dem Finanzgeschäft der Mobiliar im Vorjahresvergleich tiefer aus. Der Rückgang ist einerseits auf Veräusserungsverluste und höhere Abschreibungen auf Kapitalanlagen im Berichtsjahr zurückzuführen. Andererseits war das finanzielle Ergebnis des Vorjahres stark geprägt durch einen einmaligen Sondereffekt aus der Veräusserung unserer Beteiligung an Nationale Suisse.

Um die vielfältigen Herausforderungen der digitalen Transformation bewältigen zu können, automatisieren wir unsere Geschäftsprozesse und bieten unsere Dienstleistungen auch online an. Dabei bleiben wir die persönlichste Versicherung der Schweiz, indem wir unsere Kundinnen und Kunden nach wie vor individuell und unkompliziert vor Ort betreuen. Dank unserer genossenschaftlichen Verankerung können wir uns weiterhin durch die Beteiligung unserer Kunden am erwirtschafteten Erfolg oder die gesellschaftlichen Engagements für die Allgemeinheit am Markt differenzieren. Wie wir unsere unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen, erläutern wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Bei unserer Investitionsstrategie verfolgen wir zwei Stossrichtungen. 90% unseres Investi­tionsvolumens setzen wir für die Pflege und Erneuerung unseres Kerngeschäfts – das Mut­terschiff Mobiliar – ein. Dieses umfasst Projekte wie die neue Schadenplattform, das elektro­nische Kundendossier oder unsere neue inspirierende Arbeitsumgebung. Daneben investie­ren wir losgelöst vom Tagesgeschäft und der üblichen Strukturen in Einzelvorhaben, soge­nannte Schnellboote, die auch mal mit höheren Risiken unterwegs sein können. So haben wir uns beispielsweise kürzlich an einem Start-up beteiligt, welches daran arbeitet, mit Sensoren die Sicherheit rund ums Wasser in einem Haus zu verbessern. Trotz eines Investitionsvolumens von beinahe 90 Mio. Franken konnten wir die Kostensätze stabil halten.

Im Sommer 2015 übernahm Patric Deflorin als Nachfolger von Bruno Kuhn die Leitung des Geschäftsleitungsbereichs Versicherungen. Im Herbst trat Karin Baltisberger die Nachfolge von Peter Marthaler als Leiterin der Unternehmenskommunikation an. Seit Dezember leitet Dorothea Strauss die neue Supportfunktion Corporate Social Responsibility (CSR). Wir wünschen den neuen Verantwortlichen viel Erfolg bei ihrer Aufgabe und bedanken uns bei den bisherigen herzlich für ihr grosses Engagement während vieler Jahre für die Mobiliar.

Unseren Kundinnen und Kunden danken wir für ihre Treue zur Mobiliar. Stellvertretend für die rund 1.7 Millionen Privatpersonen und Unternehmen, die uns ihr Vertrauen schenken, stehen die Bilder des vorliegenden Geschäftsberichts. Sie zeigen einen Querschnitt aus dem vielfältigen und spannenden Alltag einzigartiger Persönlichkeiten. Ein spezieller Dank geht an alle Mitarbeitenden der Gruppe Mobiliar für ihr grosses Engagement für ein weiteres erfolgreiches Jahr.

Urs Berger                                       Markus Hongler
Präsident des Verwaltungsrats       CEO