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Engagement für Jugendliche

Das Atelier du Futur inspiriert junge Menschen zwischen 13 und 15 Jahren dazu, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Zusammen mit Expertinnen und Künstlern beschäftigen sie sich in Workshops mit Gesellschaftsfragen und arbeiten an eigenen Zukunftsprojekten. 2019 wurde das Camp mit 335 Jugendlichen vom 14. bis 19. Juli in Fiesch/VS durchgeführt. Die erste französischsprachige Austragung fand vom 28. Juli bis 2. August ebenfalls in Fiesch statt.

Engagement für Jugendliche

Fanny Diercksen, ausgebildete Polizistin, nahm am 11. September 2016 nach sechs Jahren das erste Mal wieder eine Gitarre in die Hand. In diesem Moment wusste sie, welches ihre nächsten Schritte sein würden: den Polizeidienst quittieren, einen Künstlernamen zulegen, wieder auf die Bühne steigen. «Es war ein selbstgewählter, künstlerischer Sabbatical», sagt die 30-jährige Westschweizerin, «die Arbeit bei der Polizei lehrte mich aber viel, vor allem Dankbarkeit.»

Vor drei Jahren wurde aus der Polizistin Fanny Diercksen endgültig Phanee de Pool. Seither ging es mit der Karriere der Chanteuse steil aufwärts. Seit der Pause scheinen sich ihre vielen Talente noch intensiviert zu haben. Sie komponiert alle Melodien, schreibt die Liedertext selbst, spielt unzählige Instrumente und bringt sie in temporeichen, faszinierenden Performances vor Publikum.

Coolnessfaktor Ex-Polizistin

Nach ihrem Bühnencomeback 2017 wurde sie mit Preisen nur so überhäuft. So gewann sie die Medaille d’Or de la Chanson und war mit dem Album «Hologramme» an den Swiss Music Awards in der Kategorie «Best Female Solo Act» nominiert. Danach folgte der Prix Coup de Cœur, ein Kritikerpreis der französischen Académie Charles-Cros. «Doch all diese Auszeichnungen», sagt Phanee de Pool, «interessierten die Jugendlichen im Atelier du Futur nicht annähernd so sehr, wie die Tatsache, dass ich früher ein Cop war», sagt sie und lacht. «Das fanden sie très cool.»

Im Atelier du Futur, dem Sommercamp für 13- bis 15-Jährige, leitete de Pool einen der Künstlerworkshops. Die Kids konnten bei ihr «le slap» lernen. Das ist die Bezeichnung ihres persönlichen Stils, eine Mélange aus Slam Poetry und Rap. Bei Phanee de Pool tönt das wie eine musikalische Kreuzung aus Charlotte Gainsbourg, Stephan Eicher und Kendrick Lamar. Nebst dem Experimentieren mit Worten und Melodien wollte sie im Atelier du Futur zudem vermitteln, wie wichtig es für die Gesellschaft ist, wenn die Menschen einander zuhören können. «Das befruchtet den gegenseitigen Respekt und fördert die Diskussionskultur», sagt de Pool. «Je früher die Kids das lernen, desto nachhaltiger.»

Sie selbst wuchs in einer Intellektuellenfamilie in einem musischen und diskussionsfreudigen Umfeld auf. «Seit ich denken kann, habe ich mit meinen Eltern musiziert, Theater gespielt, getanzt und über alles Mögliche debattiert», sagt de Pool. Die Entscheidung, dass ihre einzige Tochter die Polizeischule besuchen wollte, akzeptierten die Eltern damals nur widerwillig. Doch als Fanny dann unter ihrem Künstlernamen Phanee ihre erste Tournee plante, bot der Vater, Laurent Diercksen, vor lauter Freude sofort an, das Booking, das Management und die Administration seiner talentierten Tochter zu übernehmen. Er hat seither viel Arbeit.