die Mobiliar

Mobiliar Lab für Naturrisiken

Um die Berechnungen in der Hagelforschung zu plausibilisieren und damit Vorhersage und Warnung weiter zu verbessern, braucht es Bodenmessdaten. Wahrend acht Jahren wird hierfür der Hagel mit speziellen Sensoren in den drei Hagel-Hotspots Napfregion, Jura und Sudtessin gemessen. Die Daten werden vom Mobiliar Lab an der Universitat Bern und von MeteoSchweiz ausgewertet.

Frau Prof. Romppainen, weshalb gilt die Schweiz als Hagelland?

In den meisten Regionen des Mittellandes hagelt es im Durchschnitt jeden zweiten Sommer einmal. In den Hagel-Hotspots der Schweiz sogar mehrmals pro Sommer. Hagel verursacht jedes Jahr grosse Schaden in der Schweiz. Nur Schaden durch Überschwemmungen sind im Schnitt teurer als Hagelschaden.

Weshalb kann Hagel heute noch nicht vorhergesagt werden?

Es muss zwischen kurzfristigen Prognosen, sogenanntem Nowcasting, und Wetterprognosen unterschieden werden. Fur einen Zeitraum von bis zu einer halben Stunde in die Zukunft konnen Radarbeobachtungen zu einer kilometergenauen Prognose fuhren. Hagelvorhersagen fur einen Zeitraum von mehreren Tagen hingegen sind nur fur grossere Regionen moglich. Die genaue Position von Gewitterzellen kann nicht vorhergesagt werden, das liegt an der chaotischen Natur der Atmosphare.

Was erhoffen Sie sich vom Messnetz?

Das Messnetz wird Informationen zur Verteilung von Hagelkorngrossen liefern. Wir erhoffen uns davon neue Erkenntnisse zu Verletzlichkeiten, beispielsweise Antworten auf Fragen, ob fur die Entstehung von Hagelschaden die Grosse oder die Dichte der Hagelkorner ausschlaggebend ist.