die Mobiliar

Geschäftsjahr in Kürze

Die Mobiliar wächst weiterhin stärker als der Markt und erzielte im Geschäftsjahr 2018 mit einem Gewinn von 443.5 Mio. Franken erneut ein ausgezeichnetes Ergebnis. Wir investieren in Innovationen und neue Technologien, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.

Die Gruppe Mobiliar hat ihren soliden Wachstumspfad erfolgreich fortgesetzt. Mit unserer Angebotspalette an etablierten und neuen, innovativen Versicherungslösungen ist es uns im Berichtsjahr erneut gelungen, am Markt zu überzeugen. Im Nicht-Lebengeschäft konnten wir unsere Wettbewerbsfähigkeit in einem kompetitiven Umfeld weiter stärken und unsere Marktanteile zusammen mit unserer kundennahen Vertriebsorganisation ausbauen. Mit einem Anstieg des Prämienvolumens um 3.7% erzielten wir erneut ein deutlich höheres Wachstum als der Gesamtmarkt (1.8%). Dabei steigerten wir die Prämieneinnahmen sowohl im Geschäft mit Privatpersonen als auch mit Geschäftskunden. Der Schadenverlauf 2018 lag unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Im Lebengeschäft konnten wir unsere bedeutende Stellung in der Rückversicherung von Vorsorgeeinrichtungen halten und unsere Marktführerschaft im Geschäft der Risiko-Todesfallversicherungen für Privatpersonen festigen. Im Spargeschäft der privaten Vorsorge führten wir unseren Wachstumskurs im Geschäft mit wiederkehrenden Prämien erfolgreich fort und erzielten wie im Vorjahr ein über dem Markt liegendes Wachstum. In der beruflichen Vorsorge verzeichnete das Prämienvolumen insgesamt eine rückläufige Entwicklung. Auf der Leistungsseite fielen die Aufwendungen im Vorjahresvergleich leicht höher aus.

Die weltwirtschaftliche Dynamik verlor 2018 an Fahrt und die Volatilität kehrte an die Aktienmärkte zurück. Die Entwicklung an den Finanzmärkten war stark von der Politik geprägt. Der Handelsstreit der USA mit China und weiteren Handelspartnern sowie die politischen Risiken in Europa setzten die Börsen unter Druck. Als Folge der globalen Wachstumsabschwächung kühlte sich auch die Schweizer Wirtschaft im dritten Quartal merklich ab. Gegen Ende des Jahres kam es zu heftigen Ausschlägen an den Finanzmärkten. Dabei verloren die Aktienmärkte deutlich an Wert. In diesem unsicheren Marktumfeld fiel der Ergebnisbeitrag aus dem Finanzgeschäft im Vorjahresvergleich deutlich tiefer aus.

2018 investierten wir rund 126 Mio. Franken in Projekte, wobei rund 95% des Investitionsvolumens in den Unterhalt, die Modernisierung und Digitalisierung unseres Kerngeschäfts flossen. Nachdem im Vorjahr mit der Einführung des Mobiliar Claims System (MCS) für die Branchen Sach, Haft und Mobilität ein wichtiges Etappenziel des Grossprojekts «Neue Schadenplattform» erreicht wurde, führten wir im Berichtsjahr das elektronische Schadendossier bei unseren Generalagenturen und den Schadenteams der Direktion ein. Mit der Erneuerung der Systeme für die Rechtsschutzversicherung nahmen wir 2018 einen weiteren Meilenstein in Angriff. Zudem setzten wir verschiedene weitere Vorhaben in den Bereichen Vorsorge, Finanzen und IT Sicherheit um.

Daneben verwendeten wir rund 5% unseres regulären Projektbudgets für sogenannte Schnellboote. Diese entwickeln neue Produkte oder Dienstleistungen innerhalb der zwei definierten Ökosysteme «Mieten, Kaufen, Wohnen» und «Dienstleistungen für KMU» sowie der Bereiche Versicherungen und Vorsorge. Rund zwei Drittel unserer Projekte werden inzwischen auf Basis agiler Methoden umgesetzt. Wir setzen unsere Mittel aber nicht nur für neue Technologien ein, sondern investieren insbesondere auch in die wichtigste Ressource unseres Unternehmens – unsere Mitarbeitenden. Zudem engagieren wir uns stark für die Nachwuchsförderung und bilden über 300 Lernende aus. Anlässlich der Mitte September in Bern durchgeführten grössten Berufsshow der Welt – den Swiss Skills 2018 – engagierte sich die Mobiliar mit einem eigenen Pavillon gezielt für die jungen Besucher.

Wir halten an unserer Vision fest und wollen weiterhin profitabel und stärker als der Markt wachsen. Um das Übermarktwachstum auch in den kommenden Jahren sichern zu können, investieren wir in die technologische Entwicklung und beschleunigen die digitale Transformation. Die Mobiliar setzt dafür in den kommenden fünf Jahren zusätzlich zum regulären Projektportfolio einen Betrag von rund 250 Mio. Franken ein. Damit beschleunigen wir die Entwicklung wettbewerbsfähiger Produkte und Services und lösen veraltete Systeme schneller ab. Zudem wollen wir mit unseren Kunden künftig jederzeit, überall und auf allen Kanälen konsistent kommunizieren. Um die Kundenerwartungen auch in Zukunft zu erfüllen, treiben wir zudem der Einsatz datengetriebener Dienstleistungen und Technologien wie künstliche Intelligenz und die Umsetzung der Hybrid-Cloud-Strategie voran. Im Rahmen dieser Initiative schafft die Mobiliar 150 neue Jobs für Mitarbeitende in den Bereichen Software-Entwicklung sowie Business- und Datenanalyse.

Im Juli 2018 erwarb die Mobiliar das Unternehmen bexio AG, welches Schweizer Kleinunternehmen, Selbstständigen und Start-ups cloudbasierte Business-Software in den Bereichen Buchhaltung und Fakturierung anbietet. Mit dieser Akquisition bauen wir unsere führende Position im KMU-Markt auch digital aus. Seit November verfügen wir über einen neuen Partner für internationale Versicherungslösungen für mittlere und grosse Unternehmen mit Sitz in der Schweiz und Niederlassungen im Ausland. Die Kooperation mit Chubb – einem der weltweit führenden börsenkotierten Industrieversicherer – im Bereich Sach- und Haftpflichtversicherungen ersetzt die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Partner, der kürzlich von einem unserer Mitbewerber übernommen wurde.

Die Mobiliar bietet neben Versicherungs- und Vorsorgelösungen neu auch Hypotheken unter eigenem Namen an. Dazu haben wir im Berichtsjahr zusammen mit Swisscom, der Vaudoise Versicherungsgruppe und der Clientis Zürcher Regionalbank die neue Plattform Credit Exchange gegründet. Über Credit Exchange können unsere Beraterinnen und Berater in Echtzeit Angebote diverser Schweizer Kreditgeber vergleichen und für unsere Kundinnen und Kunden das für sie beste Finanzierungsangebot ermitteln.

Im Rahmen unseres Gesellschaftsengagements verfolgten wir unsere Projekte in den vier Bereichen Naturgefahrenprävention, Kunst und Kultur, Wirtschaft und Arbeit sowie Wohnen und Zusammenleben weiter. Zudem setzten wir im Berichtsjahr mit dem «Atelier du Futur» - ein Sommercamp für Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren – und dem Pop-Up-Konzept mit einzigartigen Innovationsworkshops im Mobiliar Forum Thun zwei neue Pilotprojekte erfolgreich um. Der Verwaltungsrat der Genossenschaft hat deshalb entschieden, diese Projekte für 2019 auszubauen.

Im Frühling 2018 kehrten die Mitarbeitenden unseres Direktionsstandorts in Nyon nach einer über zweijährigen Umbauphase an den Chemin de la Redoute zurück. Nachdem bereits ein Grossteil der Fläche am Hauptsitz in Bern als Multi-Space-Office konzipiert wurde, ist die Arbeitsumgebung unseres Direktionsgebäudes in Nyon nun vollumfänglich nach dem Konzept work@mobiliar gestaltet. Die modernen Arbeitsräume fördern die Bewegung, Offenheit und die agile Haltung der Mitarbeitenden sowie die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Bereichen. In Nyon haben wir einen Arbeitsort geschaffen, dessen Strahlkraft weit über die Mobiliar hinaus sehr positiv wahrgenommen wird und die Verankerung der Mobiliar in der Westschweiz untermauert. Im Februar 2019 werden auch die Mitarbeitenden unserer Tochtergesellschaft SC, Swiss Caution AG von Bussigny ins neue Gebäude in Nyon umziehen.

2018 stand auch ganz im Zeichen der alle zwei Jahre stattfindenden Generalagentur-Tournee des CEO. Markus Hongler besuchte im ersten Halbjahr zusammen mit der Leiterin Markt Management 35 Veranstaltungen in der ganzen Schweiz. Dabei informierten sie über aktuelle Themen des Unternehmens und standen alle Mitarbeitenden der Generalagenturen in einer ausgedehnten Frage- und Diskussionsrunde Rede und Antwort.

Der Verwaltungsrat hat Thomas Kühne zum Nachfolger von Rolf Trüeb als Leiter IT und Mitglied der Geschäftsleitung gewählt. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe. Rolf Trüeb, der in Pension geht, danken wir für sein grosses Engagement während 16 Jahren bei der Mobiliar.

Inzwischen schenken uns mehr als zwei Millionen Kundinnen und Kunden ihr Vertrauen, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken. Wir freuen uns, unseren Versicherten auch künftig als persönliche und verlässliche Partnerin rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung zu stehen. Ein spezieller Dank geht zudem an alle Mitarbeitenden der Gruppe Mobiliar, die mit viel Engagement und persönlichem Einsatz zu einem weiteren erfolgreichen Jahr beigetragen haben.

Urs Berger                                       Markus Hongler
Präsident des Verwaltungsrats       CEO