die Mobiliar

Lagebericht der Genossenschaft

Der statutarische Zweck der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft besteht in der Förderung der direkten Versicherung auf genossenschaftlicher Grundlage.

Gesetzliches und regulatorisches Umfeld

Im Berichtsjahr waren keine gesetzlichen oder regulatorischen Aktivitäten zu verzeichnen, welche die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft speziell betroffen hätten.

Unser Engagement

Seit 1826 ist die Mobiliar genossenschaftlich verankert. Im Rahmen unserer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung gehen wir einen ganz eigenen Weg. Ein wichtiges Anliegen ist uns die schweizweite Unterstützung und Förderung nachhaltiger Projekte, darunter Forschungsvorhaben an Universitäten, Präventionsprojekte im Bereich Hochwasserschutz sowie soziale und kulturelle Engagements. Darüber hinaus initiieren wir neue Projektformate und neue Plattformen für eine Sensibilisierung in Fragen der Innovation, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit. Denn uns interessiert, wie ein Individuum oder ein Unternehmen – und schliesslich eine ganze Gesellschaft – überhaupt die notwendigen Fähigkeiten entwickeln kann, komplexe Themen wie Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit zu durchdringen, sie zu reflektieren und schliesslich die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Für die Beantwortung solcher Fragen arbeiten wir eng mit Kulturschaffenden zusammen. Wir sind davon überzeugt, dass die Beschäftigung mit Kunst und Kultur eine transformative Kraft entfaltet. Sie schärft unser Bewusstsein, ermöglicht neue Erfahrungen, fördert die Teamfähigkeit und das Querdenken und schult somit Kompetenzen, die für eine nachhaltige Entwicklung unserer Zukunft wichtig sind. Aus diesem Grund engagieren wir uns seit 2017 als Hauptpartnerin des Locarno Festivals. Diese Partnerschaft widerspiegelt unser Bestreben, einen sichtbaren Beitrag zum Kultur­Land Schweiz zu leisten und uns auch im Tessin stark zu engagieren. Auf der Basis einer engen partnerschaftlichen Zusammenarbeit haben wir den «Locarno Garden la Mobiliare» und die «Locarno Talks la Mobiliare» ins Leben gerufen. Damit bringen wir generationen­ und metierübergreifend Menschen zusammen und geben ihnen die Möglichkeit, zu diskutieren und sich auszutauschen.

Die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft verfügt über eine genügend hohe Eigenmittelausstattung und ist nicht auf die Aufnahme fremder Mittel am Kapitalmarkt oder bei Dritten angewiesen. Die grösste im Fremdkapital ausgewiesene Position beinhaltet den Überschussfonds, der beispielsweise für Präventionsprojekte, die Finanzierung von Lehrstühlen oder die Unterstützung weiterer Innovationsthemen eingesetzt wird. Wie die Grafik zeigt, sind rund 40% der Mittel im Überschussfonds konkreten Themen zugeteilt.

Finanzierung von Investitionen

2017 erhielt die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft von ihrer Tochtergesellschaft, der Schweizerischen Mobiliar Holding AG, eine Dividende von CHF 25 Mio. Die Genossenschaft investiert in Bilder und weitere Kunstobjekte. Dafür wendete sie im Berichtsjahr einen Betrag von CHF 591000 auf. Es wurden keine weiteren Investitionen getätigt.

Daneben engagiert sich die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft in sozialen und gesellschaftlichen Themen wie beispielsweise der Prävention, indem substanzielle Beiträge als Teil­- oder Anschubfinanzierung für Bauprojekte zur Verhinderung respektive Minderung von Schäden durch Naturgefahren geleistet werden. Weitere kulturelle, soziale und gemeinnützige Themen unterstützt die Genossenschaft mit der Zuwendung eines Betrags aus dem Gewinn an die Jubiläumsstiftung und an den Vergabungsfonds. Zudem bestehen verschiedene Kooperationsverträge mit der Universität Bern, der ETH Zürich, der EPFL Lausanne und der Schlossberg Thun AG (für das Mobiliar Forum Thun).

Risikobeurteilung

Die Geschäftsführung der Genossenschaft ist, soweit nicht das Gesetz, die Statuten oder das Organisationsreglement der Genossenschaft anderes vorsehen, an die Schweizerische Mobiliar Holding AG delegiert. Die strategischen Entscheide zu Positionierungsthemen obliegen dem Verwaltungsrat der Genossenschaft, während die Führung und operative Umsetzung der entsprechenden Aktivitäten an die Holding delegiert sind. Die Konzernleitungsaufgaben über die in der Holding zusammengefassten Konzerngesellschaften, einschliesslich der Positionierung der Mobiliar als Versicherungsgruppe, obliegen ebenfalls der Holding. Mit der Ausgestaltung des unternehmensweiten Risk Management und des internen Kontrollsystems nimmt der Verwaltungsrat der Holding die oberste Verantwortung für das Risk Management der Versicherungsgruppe wahr.

Ein Strategierisiko ergibt sich für die Genossenschaft dadurch, dass der Verwaltungsrat der Holding die Geschäftsführung nicht gemäss dem Gesellschaftszweck der Genossenschaft umsetzen könnte. Um dies zu verhindern, muss der Verwaltungsrat der Genossenschaft, der bei der Generalversammlung der Holding die Aktionärsrechte der Genossenschaft ausübt, bei der Auswahl der Verwaltungsratsmitglieder der Holding die nötige Sorgfalt walten lassen, diesen die nötigen Weisungen erteilen und seinen Kontroll­ und Aufsichtspflichten nachkommen. Zur Vorbereitung entsprechender Wahlbeschlüsse unterstützt ihn der aus Verwaltungsratsmitgliedern der Genossenschaft bestehende Governance-­Ausschuss. Für die Genossenschaft ergeben sich zudem Marktrisiken aus der Werthaltigkeit der Beteiligung an der Holding sowie des Darlehens an die Holding. Der Verwaltungsrat der Genossenschaft lässt sich daher regelmässig über den Geschäftsgang des Versicherungskonzerns orientieren. Ferner vergewissert er sich im Rahmen der Genehmigung des konsolidierten Abschlusses der Holding, ob die Genossenschafterinnen und Genossenschafter in ihrer Eigenschaft als Versicherungsnehmerinnen und Versicherungsnehmer der Schweizerischen Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG am Überschuss angemessen beteiligt werden.

Aus der Positionierung der Mobiliar in der Schweizer Öffentlichkeit könnten für die Genossenschaft Strategie­ und Reputationsrisiken entstehen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, befasst sich der aus Mitgliedern des Verwaltungsrats der Genossenschaft bestehende Positionierungsausschuss vertieft mit den ausgewählten Positionierungsthemen, bereitet die strategischen Grundsatzentscheide des Verwaltungsrats in diesem Zusammenhang vor und überwacht die aktuellen beziehungsweise in der Vergangenheit ergriffenen Positionierungsmassnahmen. Der Positionierungsausschuss informiert den Verwaltungsrat der Genossenschaft im Rahmen eines halbjährlich erstellten Reportings über seine Tätigkeit.

Veränderungen in der Führung

Da sowohl die Geschäftsführung der Genossenschaft als auch die Konzernleitungsaufgaben an die Schweizerische Mobiliar Holding AG delegiert sind, besteht auf Stufe Genossenschaft keine Geschäftsleitung und damit auch kein Führungskader im eigentlichen Sinn. Im Verwaltungsrat waren im Berichtsjahr folgende Änderungen zu verzeichnen: Peter Kappeler, Dr. Franz Xaver Muheim, Fulvio Pelli und Dr. Christian Rey schieden per Delegiertenversammlung vom 19. Mai 2017 aus dem Verwaltungsrat aus. Neu in den Verwaltungsrat wurden für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt: Heinz Herren (El. Ing. HTL, Mitglied der Konzernleitung der Swisscom AG, Bolligen), Yvonne Lang Ketterer (lic. oec. Universität Zürich, Wädenswil) und Rolf Georg Schmid (lic. oec. HSG St. Gallen, Lenzburg).

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten

Die Mobiliar unterstützt die Erforschung von Klimarisiken und Naturgefahren an der Universität Bern. Das Mobiliar Lab wurde 2013 gegründet und untersucht in erster Linie die an der Entstehung von Hagel, Sturm, Wasser und Massenbewegungen beteiligten Prozesse. Zudem bestehen Partnerschaften mit der EPFL Lausanne und der ETH Zürich. Der Mobiliar Lehrstuhl für Stadtökologie an der EPFL befasst sich insbesondere mit Fragen, welchen Einfluss unsere ökologischen Herausforderungen auf eine zukünftige Stadtplanung haben werden. Das Mobiliar Lab für Analytik an der ETH Zürich setzt sich mit Big Data und Advanced Analytics auseinander. Anhand der Ergebnisse aus Forschung und Analysen können neue Erkenntnisse zu Themen wie Konsumverhalten im digitalen Zeitalter oder Verbrechensprävention in den Städten gewonnen werden.

Aussergewöhnliche Ereignisse

Im Berichtsjahr gab es keine aussergewöhnlichen Ereignisse.

Zukunftsaussichten

Die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft ist Alleineigentümerin der Schweizerischen Mobiliar Holding AG. Die grössten Aktiva der Genossenschaft bestehen aus der Beteiligung an und dem Darlehen gegenüber der Holding in Höhe von CHF 150 Mio. Eine Änderung ist nicht vorgesehen. Die jährliche Dividende beträgt seit dem Geschäftsjahr 2016 neu CHF 25 Mio. Damit wird sichergestellt, dass der Überschussfonds auch in Zukunft auf einem stabilen Niveau gehalten und weitere Positionierungsaktivitäten finanziert werden können. Voraussetzung für das künftige Wohlergehen und die nachhaltig positive Entwicklung der Genossenschaft ist eine weitere erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Holding.