die Mobiliar

Asset Management

Bei unserer Anlagestrategie stehen die eingegangenen Risiken in einem ausgewogenen Verhältnis zu unserem Eigenkapital.

Langfristigkeit und Nachhaltigkeit im Anlagemanagement sind für die Mobiliar als Versicherung und Genossenschaft seit jeher ein integraler Bestandteil der strategischen Ausrichtung. Diese Grundsätze setzt die eigene, FINMA-regulierte Fondsleitung Schweizerische Mobiliar Asset Management AG für die Anlage der Versicherungs-, Pensionskassen- und Fondsgelder der Mobiliar um. In den letzten Jahren konnten wir sowohl in der Öffentlichkeit als auch auf Kundenseite eine verstärkte Sensibilisierung für Fragen der Nachhaltigkeit feststellen. Wir nahmen uns deshalb im Nachhaltigkeitsbericht 2015 vor, die bereits nachhaltige Anlagestrategie der Mobiliar transparenter und messbarer zu machen.

Dazu haben wir im Berichtsjahr unsere Anlagephilosophie dahingehend ergänzt, dass wir durch die systematische Berücksichtigung von relevanten Nachhaltigkeitskriterien bei unseren Anlageentscheidungen sicherstellen, bei der Verwaltung der Kapitalanlagen verantwortungsbewusst und nachhaltig zu handeln. Diese Ergänzung ist ein wichtiger Schritt und eine gute Ausgangsbasis, um 2017 die Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien auf effiziente und effektive Art voranzubringen und dadurch nebst der höheren Transparenz eine bessere Messbarkeit zu gewährleisten.

Die Mobiliar ist Gründungsmitglied von Swiss Sustainable Finance (SSF). SSF wurde 2014 gegründet und verfolgt das Ziel, den Schweizer Finanzmarkt als führenden Platz für nachhaltige Anlagen zu fördern und zu etablieren. Die Mobiliar arbeitet aktiv in Arbeitsgruppen mit und trägt dazu bei, Lösungsansätze für die diversen Herausforderungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit im Finanzmarkt zu finden.

Anlagephilosophie

Die Investitionsstrategie richtet sich primär nach der Entwicklung der Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft. Aufgrund der langfristigen Verbindlichkeiten unserer Branche tätigen wir Anlagen, die sicherstellen, dass wir jederzeit in der Lage sind, den Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden nachzukommen.

In den jeweiligen Anlageklassen haben wir einen langjährig erprobten, vierstufigen Selektionsprozess implementiert, bei welchem die Qualität beziehungsweise die Sicherheit und Stabilität im Vordergrund stehen. Wir sind davon überzeugt, dass solche Investitionen langfristig eine höhere Rentabilität aufweisen. Diese Ausrichtung führt dazu, dass rund zwei Drittel unseres Anlagekapitals in festverzinsliche Werte wie Obligationen, Darlehen oder Hypotheken investiert sind. Der Anteil an guter bis sehr guter Kreditqualität blieb über die Jahre stabil. Wir wollen damit verhindern, im aktuellen Umfeld von Negativzinsen übermässige Risiken für eine marginale Mehrrendite einzugehen.

Da wir rund 80% unserer Finanzanlagen selbst verwalten, sind wir auch dafür verantwortlich, unsere Investment-Prozesse um die für uns relevanten Nachhaltigkeitskriterien zu ergänzen. Als langfristig orientierter Investor sind wir bereits heute an Unternehmen mit einer guten Corporate Governance beteiligt und können bei der Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien das solide Fundament unserer Positionen nutzen und darauf aufbauen. Wir haben deshalb die Fundamentalanalyse von Unternehmen um Nachhaltigkeitskriterien ergänzt.

Investments Schweiz nach Anlageklassen

Ferner beschäftigen wir uns zurzeit mit einer möglichen Lösung für Beteiligungen an kleinen und mittleren nichtkotierten Unternehmen in der Schweiz. Damit wollen wir aktiv einen Beitrag zur positiven Zukunftsgestaltung der Schweizer Wirtschaft leisten und das vorhandene Potenzial nutzen.

Im Berichtsjahr konnte das Hypothekargeschäft erfolgreich ausgebaut und der Bestand um CHF 500 Mio. gesteigert werden. Wir sehen hier eine gute Möglichkeit, stabile Renditen zu erwirtschaften und gleichzeitig langfristig in der Schweiz investiert zu sein.

Wir beteiligen uns langfristig an Schweizer Unternehmen durch den Kauf von Aktien. Die aktive Wahrnehmung des Stimmrechts an Generalversammlungen ist der Mobiliar ein grosses Anliegen, weil wir davon überzeugt sind, dadurch einen Beitrag zur positiven Weiterentwicklung der jeweiligen Unternehmen leisten zu können. Wir üben unsere Aktionärsstimmrechte seit Jahren konsequent aus. Der Gesamtwert dieser Aktienanlagen beläuft sich auf über CHF 1.8 Mia.

Immobilienanlagen und ressourcenbewusstes Bauen

Die Gruppe Mobiliar gehört mit derzeit rund 190 Liegenschaften und über 4000 Mietern zu den bedeutenden privaten Grund- und Gebäudeeigentümern der Schweiz. Die Mobiliar Asset Management AG verwaltet ein Immobilienportfolio mit einem Marktwert von rund CHF 3.2 Mia. Dieses setzt sich zusammen aus Immobilien, die zu Renditezwecken und aus Betriebsliegenschaften, die zur eigenen Nutzung gehalten werden. Immobilien sind Sachwertanlagen, deren Preise sich relativ unabhängig von anderen Anlageklassen entwickeln. Sie bieten einen guten Schutz gegen Inflation und erzielen konstante Erträge sowie attraktive Renditen.

Die direkten Immobilienanlagen sind ein wichtiges Standbein im Anlagemanagement der Mobiliar. Sowohl beim Erwerb als auch beim Bau und im Betrieb einer Liegenschaft berücksichtigen wir systematisch relevante gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Aspekte. Analog zu den Wertschriften steuern wir auch im Bereich Immobilien den gesamten Lebenszyklus eines Investments intern – vom übergreifenden Portfoliomanagement über den Handel, Bau bis hin zum Objektmanagement. Mit diesem Vorgehen setzen wir nicht auf Gewinnmaximierung. Vielmehr stehen das Erzielen nachhaltiger Renditen und die Ansprüche der Immobiliennutzer im Fokus. So ist eines unserer Ziele, bezahlbaren Wohnraum in einer ökologisch vernünftigen Bauweise zu schaffen. Dies bedeutet jedoch nicht für alle Objekte dasselbe. Daher wird jede Immobilie beim Kauf oder im Unterhalt individuell beurteilt. Wir streben ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen Ökologie, Ökonomie und gesellschaftlichen Aspekten im gesamten Portfolio an.

Zudem arbeiten wir aktiv in Fachverbänden mit, verfolgen die neuesten Technologien und setzen gewonnene Erkenntnisse im Bereich Immobilienmanagement um. Für jede Liegenschaft in Betrieb wird ein offizieller Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) erstellt. Die entsprechenden Informationen nutzen wir, um im Rahmen des Portfolio- und Objektmanagements gezielt weitere Schritte zur Steigerung der Energieeffizienz in unseren Liegenschaften einzuleiten. Die von unabhängiger Stelle erarbeitete «Energieanalyse» über das gesamte Immobilienportfolio der Mobiliar kommt zu einem positiven Fazit: «Der Gebäudepark der Mobiliar befindet sich bereits heute in einem guten bis sehr guten Zustand. Mit der gewählten Strategie der fortlaufenden Verbesserung kann im Laufe der nächsten Jahre der Energieverbrauch weiter gesenkt und der erneuerbare Energieanteil erhöht werden.»

Nachhaltigkeitskriterien spielen auch bei Renovierungs- und Erneuerungsinvestitionen eine grosse Rolle. Zur Optimierung der Energieeffizienz streben wir die Reduktion von Verbrauch und Emission an. Bei Heizungssanierungen treiben wir deshalb nach Möglichkeit die Umstellung auf weniger CO2-intensive Systeme voran. Neben der ökologischen schenken wir auch der gesellschaftlichen Nachhaltigkeit grosse Beachtung. Mit einer massvollen Nachverdichtung im Norden von Zürich schaffen wir zum Beispiel zusätzlichen Wohnraum in einem bestehenden Gebäude. Die gute Erschliessung der Liegenschaft durch den öffentlichen Verkehr kann dadurch noch besser genutzt werden. Weiter haben wir bei einer Erneuerung im luzernischen Hochdorf grossen Wert auf einen ausgewogenen Wohnungsmix gelegt, um eine soziale Durchmischung sicherzustellen. In dieser Liegenschaft finden alle – ob Singles oder Familien – die für sie optimale Wohnung.

MobiFonds Swiss Property

Der Immobilienfonds MobiFonds Swiss Property bietet institutionellen Anlegern die Möglichkeit, zusammen mit der Mobiliar in den Aufbau eines hochwertigen Schweizer Immobilienportfolios mit Fokus auf junge Bausubstanz zu investieren. Nachhaltige Entwicklungen ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Art sind ebenfalls erklärte Schwerpunkte des Fonds. Bei grösseren Projekten soll zudem mit der städtebaulichen Interpretation, der architektonischen Gestaltung und der Durchmischung der Nutzergruppen ein gesellschaftlicher Mehrwert geschaffen werden. Das Portfolio enthält neben fünf Projekten im Bereich «Wohnen im Alter» auch einen Schulcampus. Es trägt so dem demografischen Wandel Rechnung und leistet einen Beitrag zur Sicherstellung des Ausbildungsangebots.

Auch zentrale Quartierentwicklungen in Bern, Bulle und Dübendorf sind Teil des Fonds-Portfolios. Um deren positive Wirkung langfristig zu sichern, basiert die Projektentwicklung soweit möglich auf drei wesentlichen Elementen der Qualitätssicherung: einem stufengerechten Entwicklungsprozess, der die Nutzergruppen eines Areals involviert, einem Architekturwettbewerb, der sowohl architektonische als auch städtebauliche und verkehrsplanerische Aspekte umfasst, sowie einem frühzeitig geführten Dialog mit den verschiedenen Stakeholdern, wie beispielsweise den Anwohnern, politischen Gruppierungen oder auch Interessenvertretern des lokalen Gewerbes. In der neu erstellten Wohnüberbauung im aargauischen Reinach wird zudem erstmals die App Allthings getestet. Diese App bietet den Bewohnern unter anderem einen digitalen Kommunikationskanal, der nachhaltig die soziale Interaktion fördert.