die Mobiliar

Geschäftsjahr in Kürze

Die Gruppe Mobiliar wächst weiterhin schneller als der Markt. Im Geschäftsjahr 2016 erzielten wir mit einem Gewinn von 439.5 Mio. Franken erneut ein herausragendes Ergebnis. Für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft nutzen wir die Chancen der Digitalisierung.

Digitalisierung, verstärkter Wettbewerb und zunehmende Regulierungsvorschriften prägen den Versicherungsmarkt in der Schweiz. Die Assekuranz als bedeutender Teil des Finanzsektors trägt wesentlich zur Wirtschaftsleistung und zum Wohlstand der Schweiz bei. In den letzten zehn Jahren hat sich die reale Bruttowertschöpfung der Versicherungsbranche mehr als verdoppelt. Inzwischen beträgt der Anteil der Versicherer 43% des gesamten Finanzdienstleistungssektors und zusammen mit versicherungsnahen Dienstleistungen direkt und indirekt mehr als 5.5% der gesamten Bruttowertschöpfung unseres Landes. Der Beitrag der Mobiliar belief sich 2016 erneut auf hohe 3.965 Mia. Franken.

Im Nicht-Lebengeschäft sind wir mit unseren Produkten und Dienstleistungen weiterhin erfolgreich am Markt positioniert. Mit einem Anstieg um 3.1% konnten wir unser Prämienvolumen einmal mehr deutlich steigern und dabei ein klar höheres Wachstum als der Gesamtmarkt (1.1%) ausweisen. Dabei gelang es uns, das Wachstum in allen strategischen Geschäftsfeldern auszuweiten. Etwas mehr als die Hälfte der zusätzlichen Prämieneinnahmen resultierte dabei aus dem Geschäft mit Privatpersonen. Der Schadenverlauf lag leicht unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Im Lebengeschäft bestätigten wir unsere führende Stellung in der Rückversicherung von Vorsorgeeinrichtungen und im Geschäft der Risiko-Todesfallversicherungen für Privatpersonen. In der privaten Vorsorge sind wir im Geschäft mit wiederkehrenden Prämien weiterhin sehr erfolgreich unterwegs und konnten das Marktwachstum im Berichtsjahr deutlich übertreffen. In der beruflichen Vorsorge stieg das Prämienvolumen aufgrund der Zunahme im Geschäft mit Einmalprämien im Jahresvergleich insgesamt leicht an. Auf der Leistungsseite fielen die Aufwendungen für Tod und Invalidität höher aus.

Aus finanztechnischer Sicht war 2016 durch Volatilität an den Märkten und politische Unwägbarkeiten geprägt. Gleich zu Beginn des Jahres sorgten Befürchtungen eines geringeren chinesischen Wachstums für einen starken Rückgang an den Aktienmärkten. Das unerwartete Nein der britischen Bevölkerung zur Europäischen Union im Juni sowie die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten im November sorgten nur für kurze Reaktionen an den Finanzmärkten. Aufgrund der anhaltend expansiven Geldpolitik der Zentralbanken und der tiefen Zinsen konnte die Volatilität an den Aktienmärkten jeweils rasch wieder gesenkt werden. Die Schweiz wurde von der befürchteten Konjunkturkrise grösstenteils verschont und konnte trotz des weiterhin starken Frankens ein – wenn auch bescheidenes – Wachstum ausweisen.

In diesem Umfeld erzielte die Mobiliar einen Ergebnisbeitrag aus dem Finanzgeschäft von 373.5 Mio. Franken. Die breite Abstützung in verschiedenen Anlagekategorien hat sich 2016 bewährt, wobei die im Vorjahresvergleich hohe Steigerung von 59.0% vorwiegend aus dem um 64.5 Mio. Franken höheren Ergebnis bei den Goldanlagen resultierte.

Das anhaltend tiefe Zinsumfeld und die stete Zunahme der Lebenserwartung haben einschneidende Auswirkungen auf die Rentenverpflichtungen. Für die Bilanzierung der Rentenversicherungen haben unsere Vorsorgeeinrichtungen den technischen Zinssatz per Ende 2016 von 2.25% auf 1.75% gesenkt. Um die damit verbundenen Strukturmassnahmen zu unterstützen, hat der Verwaltungsrat entschieden, einen freiwilligen Zuschuss an die Pensionskassen in Höhe von 71.7 Mio. Franken zu leisten. Mit diesem Betrag können die laufenden Renten ausfinanziert und Quersubventionierungen durch die im Berufsleben stehenden Versicherten vermieden werden.

2016 haben wir die Digitalisierung und Automatisierung unserer Geschäftsprozesse weiter vorangetrieben. Auch mit dem elektronischen Fortschritt steht bei der Mobiliar als persönlichste Versicherung der Schweiz der Mensch wie bis anhin im Mittelpunkt. Unsere Kundinnen und Kunden können frei wählen, auf welchem Weg sie mit uns in Kontakt treten wollen. Die Betreuung erfolgt nach wie vor individuell und unkompliziert durch unsere Generalagenturen vor Ort. Wir behalten unser bewährtes Geschäftsmodell bei und ersetzen alte durch neue Prozesse. Im Rahmen des Projekts «Brand Refresh» haben wir unseren Auftritt aufgefrischt, um unsere starke Dachmarke erfolgreich in die digitale Zukunft zu führen und gleichzeitig zu stärken. Seit etwas mehr als einem Jahr arbeiten am Direktionsstandort in Bern rund 200 Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen in einer neuen Arbeitswelt, die wir «work @ mobi» nennen. Hier finden unsere Mitarbeitenden die optimale Umgebung, um ihre besten Leistungen zu erbringen. Sie arbeiten in interdisziplinären Teams, tauschen sich täglich über alle Abteilungs- und Hierarchiestufen aus und suchen nach gemeinsamen Lösungen. Bis 2020 wird das Konzept in allen Gebäuden in Bern, Zürich und Nyon umgesetzt.

Insgesamt investierten wir im Berichtsjahr 121 Mio. Franken in Projekte, wobei 90% unseres Investitionsvolumens in die Erneuerung unseres Kerngeschäfts flossen. Für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft unseres heutigen Geschäftsmodells modernisieren wir unsere IT-Systeme, Arbeitsmittel und Prozesse. Zudem setzen wir beträchtliche Mittel für die Digitalisierung der Kundenzugänge und für die Datensicherheit ein. Daneben investieren wir in Einzelvorhaben, um neue und innovative Geschäftsmodelle zu testen, die vielleicht übermorgen erfolgreich werden. Diese sogenannten Schnellboote sind flink, wendig und haben experimentellen Charakter. So haben wir 2016 beispielsweise die App «FindMe» entwickelt, mit welcher mobile und nicht mit dem Stromnetz verbundene Gegenstände wie Taschen, Laptops oder Fahrräder verbunden werden können. Bei Verlust oder Diebstahl hilft die App den Benutzern, ihre Gegenstände schnell wieder zu finden.

Zudem erwerben oder beteiligen wir uns an Unternehmen, die ihr Geld vorwiegend digital erwirtschaften. Gleich zu Beginn des Berichtsjahres akquirierten wir die Trianon AG, ein führendes Schweizer Unternehmen in der Pensionskassen- und administrativen Personalverwaltung mit Standorten in Lausanne und Zürich. Mit der per Anfang 2017 neu erworbenen Pensionskassen-Verwalterin Treconta AG erhält die Trianon AG ein zusätzliches Standbein in der Region Bern. Im Frühling 2016 beteiligten wir uns zu 50% an Scout24, dem führenden Netzwerk von Online-Marktplätzen für Fahrzeuge, Immobilien und Kleinanzeigen in der Schweiz. Im Herbst haben wir mit SwissCaution SA den führenden Anbieter für Mietkautionen ohne Bankdepot für Privat- und Geschäftskunden übernommen. Diese Investitionen ermöglichen uns, die digitale Zukunft aktiv zu gestalten und unseren Kundinnen und Kunden neue Dienstleistungen anzubieten.

Dank unserer genossenschaftlichen Verankerung können wir als unabhängiges und finanzstarkes Unternehmen im Rahmen unserer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung eigene Wege gehen und verschiedenste Engagements ermöglichen. Der Bildteil des Geschäftsberichts zeigt einen Querschnitt durch unsere einzigartigen kulturellen, ökologischen und sozialen Engagements für die Schweiz, welche wir in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut haben.

Inzwischen schenken uns 1.7 Millionen Privatpersonen und Unternehmen ihr Vertrauen, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken. Wir freuen uns, unsere treuen und neuen Kundinnen und Kunden auch künftig an unserem Erfolg teilhaben zu lassen. Ein spezieller Dank gilt unseren Mitarbeitenden, die mit viel Engagement und Know-how zu einem weiteren erfolgreichen Jahr beigetragen haben.

Urs Berger                                       Markus Hongler
Präsident des Verwaltungsrats       CEO