Rheintaler Binnenkanal: Hochwasserschutz
Der Rheintaler Binnenkanal bei Rüthi wurde auf mehr als zwei Kilometern von 20 auf 60 Meter verbreitert und naturnah gestaltet. Die Gewässerlandschaft wurde zu einem beliebten Naherholungsgebiet für die Bevölkerung aus der näheren und weiteren Umgebung
Der Rheintaler Binnenkanal wurde zwischen 1894 und 1904 zur Entwässerung des Sumpflandes im Rheintal erstellt. Verschiedene Hochwasserereignisse in den 1980er Jahre und v. a. in den Jahre 1999 und 2000 haben ein grosses Schutzdefizit aufgezeigt. Im Jahr 1999 zum Beispiel trat der Binnenkanal nach heftigen Unwettern über die Ufer und verursachte einen Milionenschaden.
Der fehlende Schutz vor Hochwassern war denn auch der Auslöser für das Präventionsprojekt: Im Jahr 2006 wurde beschlossen Wohn- und Gewerbezonen, Strassen und Infrastrukturen vor Hochwasser und Überschwemmungen zu schützen. Durch eine Gerinneaufweitung wurde der Wasserspiegel soweit abgesenkt, dass nun ein grosses Hochwasser, wie es etwa nur alle 100 Jahre vorkommt, keine Schäden mehr verursachen würde.
Nebst dem Hochwasserschutz sollte auch dem naturnahen Wasserbau Rechnung getragen werden. Der Rheintaler Binnenkanal wurde bei Rüthi auf mehr als zwei Kilometern von 20 auf 60 Meter verbreitert und naturnah gestaltet. Die Verbreiterung des Gerinnes erhöht nicht nur die Sicherheit vor Hochwassern, sondern gibt dem Binnenkanal auch mehr Raum. Bei der Realisierung galt der Grundsatz "weniger ist mehr", denn die Natur sollte den neuen Lebensraum grösstenteils selber zurückerobern können. Aus dem ehemals schnurgeraden Kanal ist eine lebendige Gewässerlandschaft geworden, die mit ihren stillen Hinterwassern, vom Hauptgerinne abgetrennten Wasserflächen, Stromschnellen, Störsteinen und Inseln verschiedene Biotope für diverse Tier- und Pflanzenarten bietet.
Synergien ergaben sich auch bei der Naherholung: Der neu gestaltete Binnenkanal wurde zu einem beliebten Naherholungsgebiet für die Bevölkerung aus der näheren und weiteren Umgebung.