die Mobiliar

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 15: Monica Ursina Jäger

Mittwoch, 20. April 2022

Die 15. Ausgabe der Ausstellungsreihe «Kunst & Nachhaltigkeit» der Mobiliar ist Monica Ursina Jäger (*1974, Thalwil) gewidmet. In ihrer Ausstellung «Shared Horizon» konzentriert sich die in London und Zürich lebende Künstlerin auf die Beziehungen zwischen Natur und Zivilisation. Mit Videoarbeiten, Collagen, Zeichnungen und Objekten schafft sie einen eindringlichen Echoraum zu der Frage, wie wir leben wollen. 

Die Vernissage findet am 3. Mai ab 17 Uhr am Mobiliar Hauptsitz an der Bundesgasse 35 in Bern statt.

Die Werke von Monica Ursina Jäger kreisen um aktuelle Fragestellungen der Nachhaltigkeit. Im Zentrum stehen immer wieder Themen, die bezeichnend sind für das sogenannte Anthropozän – das Zeitalter, in dem der Mensch zum wichtigsten Treiber biologischer, geologischer und atmosphärischer Prozesse geworden ist. Dieses «Erdöl-Zeitalter» spiegelt eine neue Bedeutung des Individuums und der ganzen Menschheit. Denn es ist nachweislich der Mensch, der den Klimawandel verursacht und das ökologische Gleichgewicht auf der Erde gestört hat.

Jäger interessiert sich für das Verhältnis zwischen Mensch und Natur sowie für die Verbindung von Kunst und Forschung. Vor allem Umweltthemen beschäftigen sie stark. Doch statt von «Umwelt» spricht sie lieber von «Lebensräumen», denn Jäger fokussiert auf die fliessenden Übergänge zwischen den verschiedenen Lebenswelten.

Kunst und Wissenschaft

Fliessende Übergänge sucht sie auch zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Wissensproduktion. Seit 2016 arbeitet sie am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Dort entwickelt sie in einem transdisziplinären Team neue Formen des Dialogs zwischen künstlerischen Praktiken und wissenschaftlicher Forschung. Die Erfahrungen aus dieser Zusammenarbeit fliessen immer wieder in ihre Werke mit ein.

Natur und Zivilisation bilden ein Leitthema der Ausstellung

Der Titel «Shared Horizon» verweist auf unsere kollektive Verantwortung für die Zukunft. Es geht um Resilienz und um die Frage, wie viel «Widerstandsfähigkeit» Mensch und Natur aufbringen, um auch in Zukunft existieren zu können. Diese Frage interessiert Monica Ursina Jäger als Mensch genauso wie als Künstlerin. In der Ausstellung schafft sie Aufmerksamkeitsräume, in denen Fragen nach einer nachhaltigen Zukunft mal direkt, mal indirekt gestellt werden.

Eine vertiefte Beschäftigung mit Jägers Arbeiten macht deutlich: Die Künstlerin setzt auf komplexe Kontexte, doch mehr noch setzt sie auf Emotionen. Ihre Werke, insbesondere ihre Videoarbeiten, zeichnen sich durch eine ergreifende Atmosphäre aus. In den Videos sind es auch die Soundkompositionen von Michael Bucher, die in Verbindung mit den Bildern eine geradezu magisch-fantastische Anziehungskraft entfalten. Jägers Arbeiten fördern Aufmerksamkeit, geben Impulse, vermitteln Wissen, sind bewegend. Sie spornen dazu an, mehr erfahren und mehr wissen zu wollen.

Einbettung der Kunst ins Gesellschaftsengagement

Die genossenschaftliche Tradition der Mobiliar steht für einen verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Umgang mit gesellschaftlichen Werten. Das drückt sich aus in einem breit angelegten Engagement für kulturelle, nachhaltige und soziale Projekte in der Schweiz, in der Förderung der Innovationskraft hiesiger KMU und verschiedener Forschungspartnerschaften.

Kern dieses umfassenden Engagements ist die Überzeugung, dass nur durch die Vernetzung und Bündelung von Kompetenzen tragfähige Lösungen für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft entstehen können. Deshalb fördert die Mobiliar den aktiven Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst, um so Raum für Visionen und Ideen zu schaffen.

Diese Vernetzung von Kompetenzen und der Austausch zwischen verschiedenen Akteuren erlaubt es, bewährte Strukturen und Handlungsfelder zu hinterfragen, gewohnte Umgebungen und Pfade zu verlassen. Kunst und Kultur sind dafür wichtige Impulsgeber, tragen sie doch dazu bei, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen.

Die Mobiliar sucht daher immer wieder die enge Zusammenarbeit mit Künstleri:nnen. Ein zentraler Bestandteil ist dabei die Ausstellungsreihe «Kunst & Nachhaltigkeit», die seit ihrem Auftakt 2013 ein Übungsfeld für kreatives Denken und Handeln bietet.

Kunst & Nachhaltigkeit Vol. 15: Monica Ursina Jäger

Öffentliche Ausstellung vom 4. Mai bis 26. August 2022, Mo - Fr, 7 - 17 Uhr
Öffentliche Vernissage am 3. Mai 2022 ab 17 Uhr (keine Anmeldung nötig)
Die Mobiliar, Bundesgasse 35, 3001 Bern

Ismene Wyss und Anna Vetsch, Fachspezialistinnen Kunst und Kuratorinnen, sowie die Künstlerin stehen nach Absprache für Interviews zur Verfügung.

Das Gesellschaftsengagement der Mobiliar

Mit ihrem Gesellschaftsengagement setzt sich die seit 1826 genossenschaftlich verankerte Mobiliar für die Schweiz ein. Das Unternehmen unterstützt unter anderem Forschungsvorhaben an der Universität Bern, der ETH Zürich sowie der EPF Lausanne und fördert Präventionsprojekte zum Schutz vor Naturgefahren in allen Regionen des Landes. Die Mobiliar ermöglicht und initiiert neue Projekte in den Bereichen Kultur und Nachhaltigkeit, hat mit dem «Atelier du Futur» ein Sommercamp für Jugendliche ins Leben gerufen und das schweizweite Projekt «MoBees» lanciert, mit dem sie auf die Biodiversität sensibilisiert. Mit dem Mobiliar Forum hat sie eine erfolgreiche Innovationswerkstatt für kleine und mittlere Unternehmen sowie NGOs aufgebaut, mit Standbeinen in Thun und Lausanne.

Mehr Informationen über das Engagement der Mobiliar: mobiliar.ch/engagement