Juli-Unwetter: Weniger Schäden dank Prävention
Die Mobiliar rechnet nach den Juli-Unwettern mit Schäden von über 20 Millionen Franken. Die letzten Wochen haben gezeigt, dass sich Hochwasserschutz lohnt.
Die Mobiliar hat infolge der heftigen Juli-Unwetter bisher 2600 Schadensmeldungen für über 15 Millionen Franken erhalten. Zwei Drittel betreffen die besonders stark betroffenen Kantone Bern (5 Millionen), Luzern (3 Millionen, insbesondere Schüpfheim) und St. Gallen (2,5 Millionen, insbesondere Altstätten). Der grösste Sachversicherer der Schweiz rechnet mit einem Gesamtschaden von über 20 Millionen Franken.
Die Bilanz hätte noch weit schlimmer ausfallen können und deutet darauf hin, dass aus den verheerenden Naturereignissen der Jahre 2005 und 2007 vielerorts die richtigen Lehren gezogen worden sind. «Die Schutzmassnahmen der letzten Jahre haben sich bewährt und gezeigt, wie wichtig Prävention ist», sagt Bruno Kuhn, Leiter Versicherungen und Geschäftsleitungsmitglied der Mobiliar. Auch das Wassermanagement unter den Kantonen habe sehr gut funktioniert.
Elementarschäden sind immer lokale Ereignisse: Die Mobiliar setzt deshalb konsequent auf dezentrale Schadendienste auf ihren 80 Generalagenturen, welche die regionalen Besonderheiten genau kennen und zeitnah und sehr flexibel agieren können.
Burgdorf und Willisau weitgehend verschont
In mehreren der zuletzt betroffenen Gebiete engagiert sich die Mobiliar im Hochwasserschutz. Dort, wo Präventionsprojekte bereits umgesetzt sind, konnten grössere Schäden vermieden werden: In Burgdorf etwa hat das von der Mobiliar unterstützte Hochwasserschutzprojekt Emme am 24. Juli gewaltige Schäden in den Wohnquartieren verhindert. Auch der von der Mobiliar mitfinanzierte Entlastungskanal für die Enziwigger in Willisau hat sich am 28. Juli zum wiederholten Mal bewährt (siehe Fotos im Anhang).
Seit dem Hochwasser 2005 hat die Mobiliar, Marktleader in Haushalt- und Betriebsversicherungen, zur Unterstützung von Präventionsprojekten 30 Millionen Franken aus dem Überschussfonds der Genossenschaft bereitgestellt. Bisher hat sie schweizweit rund 70 Projekte unterstützt – weitere sind in Prüfung.
Zusammenarbeit mit der Uni Bern
Die Ereignisse der letzten Wochen unterstreichen auch, wie wichtig Forschung rund um extreme Wetterereignisse ist: Ein Spezialgebiet von Rolf Weingartner. «Wir entwickeln Modelle, die zeigen, welche Zonen im Einzugsgebiet der Aare besonders gefährdet sind. Als Basis dienen uns Analysen von Ereignissen wie jene der letzten Wochen», erklärt Weingartner. Er ist Professor für Hydrologie und Co-Leiter des Mobiliar Lab für Natrurrisiken an der Universität Bern. Praxisnahe Fragen rund um Hochwasser, Hagel und Stürme bilden den Schwerpunkt dieser Forschungsinitiative, die einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis und der Prävention von Naturrisiken in der Schweiz leistet. Das Mobiliar Lab ist die Erweiterung der Professur für Klimafolgenforschung im Alpenraum, welche durch die Mobiliar finanziert wird.