die Mobiliar

Die Stadt Luzern erhält zusätzlichen mobilen Hochwasserschutz

Mittwoch, 15. Juni 2022

Intensive Regenfälle sorgten am Ufer des Vierwaldstättersees im letzten Sommer einmal mehr für Hochwasser und Überschwemmungen. Nun schenkt die Mobiliar Versicherung der Feuerwehr Stadt Luzern ein mobiles Deichsystem. Dieses wird im Ereignisfall an der Bahnhofstrasse entlang der Reuss zum Einsatz kommen. Es ergänzt das bisherige Beaver-Schlauchdammsystem. Nun kann die Feuerwehr künftig noch effizienter für Schutz vor Überschwemmungen sorgen.

Im Sommer 2021 verursachten laut Gebäudeversicherung Unwetter und intensive Niederschläge im Kanton Luzern Schäden von rund 400 Millionen Franken. Die Bewältigung solcher Schäden wird immer auch zum Kraftakt für die Versicherer. Allein der Mobiliar Versicherungsgesellschaft wurden in diesem Zeitraum über 8 000 Schadenfälle gemeldet.

Getreu dem Motto «Schäden bezahlen ist gut, Schäden verhindern noch besser», schenkt die Mobiliar der Stadt Luzern nun ein mobiles Deichsystem. Damit kann die Feuerwehr Stadt Luzern Gebäude noch effizienter vor Hochwasser schützen.

Luzern ist eine von zehn Gemeinden, die seit 2019 von der Mobiliar ein mobiles Deichsystem erhalten hat. Die Orte, etwa Zofingen, Sion, Interlaken oder Locarno, sind nicht zufällig gewählt: Das Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern (siehe unten) hat die Hochwasser-Hotspots der Schweiz identifiziert. Einer davon ist Luzern. Die Feuerwehr Stadt Luzern erhält damit ein zusätzliches effizientes System im Kampf gegen Hochwasser: Der mobile Container besteht aus modularen, insgesamt 400 Meter langen Schutzdämmen. Die Deichelemente werden mit Wasser gefüllt und halten in Ufernähe Überschwemmungen auf. Sie eignen sich auch zum Sperren und Ableiten von fliessenden Gewässern. Das Deichsystem ergänzt das bisherige System «Beaver». Dieses kam in Luzern seit 2005 bei Hochwassern links der Reuss erfolgreich zum Einsatz. Künftig können beide Reussseiten innerhalb kürzester Zeit mit Schlauchsystemen geschützt werden: Der Beaver-Schlauchdamm kommt in modifizierter Form auf der Altstadtseite zum Einsatz, die neuen Schläuche der Mobiliar auf der Neustadtseite entlang der Bahnhofstrasse.

Aeschlimann Hochwasserschutz im luzernischen St. Urban hat das leistungsfähige System gemeinsam mit dem Hersteller Mobildeich optimiert und eine praktische Containerlösung für die Schweiz bereitgestellt. Ein Container kostet laut Mobiliar rund 360 000 Franken.

«Unser Engagement soll rasch wirken und Schäden mindern. Damit ist nicht nur uns als Versicherer gedient, auch die Bevölkerung in der Stadt und der Region profitiert davon», sagt Toni Lötscher, Generalagent der Mobiliar Luzern.

Martin Merki, Sozial- und Sicherheitsdirektor der Stadt Luzern und die Feuerwehr danken der Mobiliar für das Geschenk. Martin Merki sagt: «Das zusätzliche Deichsystem hilft, mit angemessenem Personalaufwand in kürzester Zeit Menschen, Gebäude und Kulturgüter zu schützen.»

Der Container ist aufgrund der Platznot in der bestehenden Feuerwache Kleinmatt beim Werkhof des Strasseninspektorates der Stadt Luzern stationiert. Als Stützpunktfeuerwehr wirkt die Feuerwehr Stadt Luzern über die Stadt hinaus. Sie wird das System bei Bedarf auch anderen Gemeinden zur Verfügung stellen.

Mobiliar Lab für Naturrisiken

Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Mobiliar. Untersucht werden in erster Linie die an Hagel, Hochwasser und Sturm beteiligten Prozesse und die Schäden, die daraus entstehen. Das Mobiliar Lab arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis und strebt Resultate mit hohem Nutzen für die Allgemeinheit an. Die Unterstützung durch die Mobiliar ist Teil des Gesellschaftsengagements der Mobiliar Genossenschaft.