die Mobiliar

Anna Hilti gewinnt den Prix Mobilière

Donnerstag, 12. Juni 2014

Der Prix Mobilière 2014 geht an die 33jährige Anna Hilti. Mit ihrer unkonventionellen und partizipativen Arbeitsweise, besondere Orte neu zu beleben, hat sie die hochkarätige Jury überzeugt. Die in Zürich lebende Liechtensteinerin hat sich gegen sieben weitere Nominierte durchgesetzt.
 

Anna Hilti (*1980 in Liechtenstein) wählt häufig ungewohnte Kunstorte. In einem ehemaligen Coiffeursalon in Schaan (FL) hat sie getragene Kleider gesammelt und zu neuen Kreationen verarbeitet. Die Dorfbewohnerinnen und -bewohner haben die Textilien in einer Modenschau vorgeführt. Für ein anderes Projekt eröffnete Hilti in einer Galerie in Lustenau (A) das «All inclusive Body-Soul-Mind-Therapiestudio». Und letztes Jahr realisierte sie die Installation «Fanzines (Shifting Identities)», in der sie sich mit den Widersprüchen einer Identität beschäftigt.

Die Arbeiten von Anna Hilti sind kraftvoll, gleichzeitig feinsinnig und entstehen häufig aus Kooperationen. Auf unerwartete und entwaffnend spielerische Weise setzen sie sich mit den Unwegsamkeiten unseres Lebens auseinander. Die junge Künstlerin spielt die Klaviatur der Empfindungen und Gefühle gekonnt, verfällt aber nie in plakative Klischees, sondern greift diese augenzwinkernd und zugleich nachdenklich auf. «Frei, klug, unkonventionell und ideenreich sind die Arbeiten von Anna Hilti», sagt Dorothea Strauss, Juryvorsitzende und Leiterin der neu geschaffenen Abteilung der Mobiliar für Gesellschaftsengagement und Kunst. Anna Hilti erhält den Prix Mobilière für ihr Gesamtwerk.

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Die Mobiliar möchte in Zukunft mit der Vergabe des Prix Mobilière vor allem junge Kunstschaffende auszeichnen, die durch ihre Werke Anschlüsse zu gesellschaftsrelevanten Themen aufzeigen und damit auch entscheidende Impulse für das Verständnis unserer Zeit geben. Vor diesem Hintergrund lädt die Mobiliar jedes Jahr sieben Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittler ein, jeweils eine junge Position für den Prix Mobilière zu nominieren. Aus dem Kreis der Nominierten wird die Preisträgerin, der Preisträger gewählt. Der Prix Mobilière, 1996 geschaffen, ist mit 15 000 Franken dotiert und mit einem Ankauf für die Sammlung der Mobiliar verbunden.

Die Nominierten 2014: Pauline BEAUDEMONT (*1983 lebt und arbeitet in Genf), Julian CHARRIÈRE (*1987 lebt und arbeitet in Berlin), Anna HILTI (*1980 lebt und arbeitet in Zürich), Georg KELLER (*1981 lebt und arbeitet in Zürich), Virginie MORILLO (*1982, lebt und arbeitet in Mexiko und Genf), Emanuel ROSSETTI (*1987 lebt und arbeitet in Basel), SIEPERT/BALTENSBERGER (David Siepert, *1983 und Stefan Baltensberger, *1976, leben und arbeiten in Zürich). Mehr zu den Nominierten: www.mobiliar.ch/kunst

Nominiert haben: Giovanni Carmine, Direktor Kunsthalle St. Gallen / Helen Hirsch, Direktorin Kunstmusem Thun / Simon Lamunière, Kurator, Genf / Helen Lagger, Kunstkritikerin, Bern / Fabrice Stroun, Direktor Kunsthalle Bern / Paulina Szczesniak, Redaktorin Kunst, Tagesanzeiger Zürich, und Daniel Wiener, ecos, Basel.

Die Jury: Daniel Baumann, Künstler / Bice Curiger, Kuratorin / Eva Linhart, Kuratorin Museum für angewandte Kunst Frankfurt am Main / Patrick Tharin, Mobiliar / Christoph Vögele, Direktor Kunstmusem Solothurn / Bruno Zürcher, Mobiliar und Dorothea Strauss, Jury-Vorsitzende, Mobiliar.

Fördern. Sammeln. Zeigen. Integrieren. – Das Kunstengagement der Mobiliar
Die genossenschaftliche Tradition der Mobiliar steht für einen verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Umgang mit Werten. Die Förderung von Kunst und Kultur spielt dabei eine zentrale Rolle, sie ist ein wichtiger Baustein im gesellschaftlichen Engagement der Mobiliar. Hinter diesem Engagement steht die Überzeugung, dass Kulturschaffende mit ihren Werken ein produktives Instrumentarium für die positive Entwicklung gesellschaftlicher Prozesse bereitstellen – sowohl zugunsten jedes Einzelnen wie auch der Allgemeinheit. Aus diesem Grund sammelt die Mobiliar Kunst, fördert schweizweit vielversprechende künstlerische Projekte, realisiert Ausstellungen und integriert Künstlerinnen und Künstler in ihre Forschungs- und Gesellschaftsprojekte.

www.mobiliar.ch/kunst