550 Schadenmeldungen nach Hagelzug
Nach dem Hagelzug vom 1. Juli organisiert die Mobiliar in Spiez ein Hagel-Drive-In
Das Hagelgewitter von gestern 1. Juli hat Spuren hinterlassen. Der Mobiliar wurden bisher 550 Schäden an Autos gemeldet; die Schadensumme dürfte bis zu zwei Million Franken betragen. Um Prognose und Hagelwarnung zu verbessern, unterstützt die Mobiliar die Forschung mit einem weltweit einzigartigen Hagelmessnetz.
Besonders betroffen ist das Berner Oberland zwischen Thun und Interlaken sowie Teile der Westschweiz: Die Regionen La Broye, Bulle, Freiburg und Lausanne Das Unwetter hat eindrücklich gezeigt, warum Hagel hierzulande nach Hochwasser die «zweitteuerste» Naturgefahr ist. Einige Minuten genügen, um Schäden in Millionenhöhe zu verursachen.
Hagel-Drive-In in Spiez
Viele Schäden sind grossflächig über die ganze Schweiz verteilt. Einzig im Gebiet zwischen Thun und Interlaken konzentrieren sich viele Schäden auf engem Raum. Um die Schäden an den betroffenen Motorfahrzeugen unkompliziert abzuwickeln, organisiert die Mobiliar vom 12. bis 16. August ein Hagel-Drive-In in Gesigen bei Spiez. In den übrigen Regionen erledigt sie die Schäden einzeln oder an lokalen Sammelbesichtigungen.
Dank Forschung Vorhersage verbessern
Hagel tritt kleinräumig auf und ist schwer vorhersagbar. Den Hagel besser zu verstehen, ist das erklärte Ziel des Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern (siehe Kasten) und des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz. Das durch die Mobiliar finanzierte Hagelmessnetz soll dazu beitragen, Prognose und Warnung zu verbessern.
Das weltweit einzigartige Messnetz besteht aus 80 vollautomatischen Sensoren in den Hagel-Hotspots Emmental, Entlebuch, Südtessin und Jura. Im Tessin wurden unlängst 25 Sensoren in der Region Lugano installiert. Die Hagelsensoren messen Korngrösse, Aufprallenergie und den Zeitpunkt des Hagelschlags.
Einzigartiger Datens(ch-)atz für die Wissenschaft
Mithilfe der Daten aus dem modernisierten Wetterradarnetz ist es zwar möglich, Hagel in Gewitterwolken zu erkennen. Die Überprüfung der Radarhageldaten war bisher kaum möglich, weil dazu benötigte Beobachtungen am Boden fehlen. «Uns interessiert, wo der Hagel ankommt und wie gross die Hagelkörner sind», erklärt Urs Germann, Leiter Radar, Satellitendaten und Nowcasting der MeteoSchweiz. Die seit vier Jahren integrierte Hagelmeldefunktion in der MeteoSchweiz App liefert wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung. «Mit den neuen Hagelsensoren gewinnen wir zusätzlich genaue Informationen über den Hagel.»
Die Kombination aus Wetterradardaten, Beobachtungen aus der Bevölkerung, Hagelschäden an Fahrzeugen und Daten der automatischen Hagelsensoren ist neu und weltweit einzigartig. Die Daten des neuen Messnetzes werden auch in die laufende Hagelforschung am Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern einfliessen und die Wissenschaft einen grossen Schritt voranbringen.
Informationen und Tipps rund ums Thema Hagel
Kontakt: media@mobiliar.ch, 031 389 88 44